Auszug - Vorstellung der Einrichtung Wohnheim für wohnungslose Menschen Berliner Stadtmission  

 
 
32. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gesundheit und Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 11.11.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Wohnheim für wohnungslose Menschen Berliner Stadtmission
Ort: Kopenhagener Str. 29, 13407 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Käber erklärt, dass alle Ausschussmitglieder die Einrichtung kennen und fragt nach den Veränderungen des Hauses

Herr Käber erklärt, dass alle Ausschussmitglieder die Einrichtung kennen und fragt nach den Veränderungen des Hauses.

 

Frau Gille heißt alle herzlich willkommen im Café in der Einrichtung Kopenhagener Straße. Sie stellt Frau Otzowsky vor. Frau Otzowsky ist Leiterin der Notunterkunft II. Die Notunterkunft II wurde am 01.11.2014 eröffnet.

 

Auf Nachfrage von Frau Gille, zu welchem Zeitpunkt der Ausschuss die Einrichtung besichtigen möchte, schlägt Herr Käber vor, dass zunächst die Vorstellung des Hauses allgemein und eventuelle Fragen der Mitglieder beantwortet werden sollten.

 

Frau Gille berichtet kurz von den Neuerungen. Die oberen Räume haben einen neuen Anstrich erhalten und eine Küche wurde erneuert. Die Aufnahme von Obdachlosen wurde erhöht und liege zurzeit bei 115 wohnungslosen Menschen. Geplant sei, die Anzahl der Betten auf 120 zu erhöhen. Zusätzlich wurde begonnen, ein Café einzurichten, welches einmal im Monat öffnet. Hier möchte Frau Gille versuchen, verstärkt ehrenamtliche Helfer einzubinden, damit das Café zum ständiges Angebot werde. Gute Kontakte bestehen zur Stadtmission Tegel. Dort werde einmal im Monat eine Andacht gehalten. Weiterhin werde versucht, Sozialberatung hier im Haus zu etablieren.

Die ältesten zwei Bewohner seien 1996 und vier weitere Bewohner 1999 in das Haus gezogen. Andere Bewohner wohnen seit ca. vier Jahren oder erst seit kurzem hier im Haus.

 

Auf Nachfrage von Frau Skrobek und Herrn Dr. Job erklärt Frau Gille, dass sich die beiden ältesten Bewohner im Haus sehr wohlfühlen und es als ihre Heimat ansehen. Dementsprechend seien auch die Zimmer von ihnen eingerichtet. Die Versorgungsleistung sei ebenfalls für beide geregelt. Die Altersstruktur sei sehr unterschiedlich. In der Zukunft werde die Anzahl der älteren Bewohner steigen, die auch medizinische Versorgung benötigen. Hier müsse die Betreuung für diese Menschen ausgebaut werden. Zurzeit lebe unter den zahlreichen jüngeren Bewohnern eine 18jährige. Dies halte sie für den Lebenslauf für sehr besorgniserregend. Die Nationalität sei sehr unterschiedlich.

Die Bewohner müssen sich um eine Krankenkasse eigenverantwortlich kümmern und selbständig an einen Arzt wenden.

 

Frau Otzowsky begrüßt alle Ausschussmitglieder. Sie erklärt, dass die Notübernachtung II (Kältehilfe) eine Wandereinrichtung sei. Dies bedeute, dass Notübernachtungen nur in Einrichtungen mit freier Kapazität angeboten werden können. Zunächst sei die Notübernachtung II mit zwei Einrichtungen in der Beusselstraße und in den letzten drei Jahren in Kreuzberg gewesen. Das Gebäude ist verkauft worden. Herr Neugebauer (Kältehilfe) musste eine neue Unterkunft suchen. Das beste Angebot kam von der hiesigen Stadtmission. Das Angebot sei sehr klein und verfüge über 40 bis 60 Plätze. Die Menschen werden mit einem Schlafplatz sowie  mit einem Abendessen und einem Frühstück versorgt und es werden sanitäre Räume zur Verfügung gestellt. Seit Beginn haben 80 Personen das Angebot zur Notübernachtung angenommen.

 

Auf Nachfragen erklärt Frau Otzowsky, dass die Kältehilfe stets am 01.11. beginne und am 31.03. des darauffolgenden Jahres ende. Eine Einschränkung, wie oft eine Person die Kältehilfe aufsuche, gäbe es nicht. Die Kosten für die Plätze der Kältehilfe II werden vom Bezirk übernommen. Aufgrund der Wetterlage wurde vor zwei Jahren in Kreuzberg das Angebot der Kältehilfe II um zwei Wochen verlängert. Das Angebot einer Kleiderkammer bestehe weiterhin.

 

Die Entscheidung zur Verlängerung trifft die Senatsverwaltung für Finanzen, so Herr Ahlers. Die Bezirke erhalten die Mittel für die Kältehilfe erstattet.

 

Weiterhin erklärt Frau Otzowsky auf Fragen, dass in der Kältehilfe II nicht nach Nationalität entschieden und auch kein Ausweis verlangt werde. Eine Zusammenarbeit mit der Polizei finde nicht statt. Die Kälteeinrichtung hier in der Kopenhagener Straße nehme nur Männer auf, da nur ein Raum zur Verfügung stehe. Nach ihrer Kenntnis gäbe es nur zwei oder drei Einrichtungen in Berlin, die Frauen aufnehmen. Der Bedarf liege höher. Die Kältehilfe II biete 500 Plätze pro Nacht in Berlin an. Aufgrund von Mangel an passenden Einrichtungen sei die Anzahl von 500 Plätzen in diesem Jahr noch nicht erreicht. Auch hier sei der Bedarf höher, da es viel mehr Obdachlose gäbe. Die Anzahl der Obdachlosen beziffert sie in Berlin auf ca. 3.000 Personen. Dies konnte durch die Gästelisten ermittelt werden. Hier in dieser Einrichtung besteht das Gebot, alle Obdachlosen ab dem 18. Lebensjahr aufzunehmen. Komme ein obdachloser Jugendlicher hier in diese Einrichtung, werde er mit dem Kältebus in die Jugendeinrichtung gebracht, die in der Nähe vom Bahnhof Zoo liege. Zum Schutz der Minderjähren darf die Kältehilfe II Jugendliche nicht aufnehmen.

 

Da keine weiteren Fragen vorliegen, schlägt Herr Käber die Besichtigung der Einrichtung vor.

 

Die Sitzung wird von 17:20 Uhr bis 17: 45 Uhr unterbrochen.

 

Herr Käber dankt Frau Gille und Frau Otzowsky für die zahlreichen Auskünfte, die Besichtigung sowie für die Bewirtung.

 

Frau Gille und Frau Otzowsky verabschieden sich.

 


 

 
 

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