Auszug - Antisemitischer und ausländerfeindlicher Stimmung auf dem Fußballplatz entgegnen  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 2.2
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Di, 17.06.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
0532/XVIII Antisemitischer und ausländerfeindlicher Stimmung auf dem Fußballplatz entgegnen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksamt
Verfasser:Anke Petters 
Drucksache-Art:ErsuchenVorlage zur Kenntnisnahme
   Beteiligt:Abt. Bauwesen und Sport
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Braunsdorf schlägt vor, die Anträge gemeinsam zu beraten

Herr Braunsdorf schlägt vor, die Anträge gemeinsam zu beraten. Frau Walk begründet den Antrag der

SPD-Fraktion. Herr von Marschall begründet das Ersuchen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Herr

Balzer erläutert die Möglichkeiten des Bezirksamtes tätig zu werden. Man sei  angewiesen auf Hinweise

der Vereine und des Berliner Fußball-Verbandes, da anders als bei Sachbeschädigung die Platzwarte

entsprechende Vorfälle kaum mitbekommen würden.

Herr Steffel schlägt vor, den Begriff Fußballplatz gegen den allgemeineren Begriff Sportplätze und Sportanlagen auszutauschen.

Herr Gaudszun verweist darauf, dass der Fußball eine hervorgehobene Verantwortung in dem Bereich habe, schon wegen der großen Breitenwirkung dieser Sportarten. Er  stellt die Frage an die Vertreter der Sportvereine, wie denn die Entwicklung von antisemitischen und rassistischen  Äußerungen auf Sportplätzen in den letzten Jahren war.

Herr Liesegang berichtet, man sei bei dem Thema in den letzten Jahren sensibler geworden, deshalb würden solche Vorfälle inzwischen  häufiger bekannt.  Für gravierende  Vorfälle gibt es eine Meldepflicht an den DFB. Im vergangenen Jahr seien in Berlin 16 Fälle gemeldet worden. In Reinickendorf sei die Anzahl der Vorfälle wie Spielabbrüche im vergangenen Jahr etwas höher als in der Vergangenheit. Ein wichtiger Ansatzpunkt sei die Schiedsrichterfortbildung. Auch Spielbeobachtung bei kritischen Spielen oder vorbelasteten Vereinen gäbe es verstärkt. Der Fußball-Verband schickt auch Sozialarbeiter zu Vereinen, die vor Ort zwei bis drei Monate positiv einwirken. Bei den einzelnen Spielern gebe es bei Vorfällen die Pflicht zur Teilnahme an Anti-Gewalt-Kursen. Die Bemühungen des Fußball-Verbandes seien insgesamt in den vergangenen Jahren sehr verstärkt worden. Herr Haberstroh ergänzt, dass Berlin Vorreiter in diesem Bereich sei. Ein wichtiger Punkt sei es auch, auf die Verantwortung und Vorbildverein der Eltern  hinzuweisen. Es könne nicht sein, dass Eltern, unfaires und unsportliches Verhalten vom Spielfeldrand unterstützen würden.

Herr von Marschall fragt nach der Einschätzung des BFV ob Vereinsstrafen sinnvoll seien und ob es

zweckmäßig sei, dass das Bezirksamt als Hausherr Vereinbarungen mit den Vereinen zum Umgang mit

gewalttätigen Vorfällen treffe, bei deren Nichteinhaltung das Bezirksamt die Nutzungsvereinbarung

einschränken oder kündigen könne.

 

Herr Liesegang bejaht beide Punkte. Wichtig sei jedoch vor allem, dass im Verein ankommt, dass

Vorfälle registriert werden.

 

Herr Balzer berichtet, dass das Mittel der Androhung der Kündigung der Nutzungsvereinbarung bei

Vandalismus sehr wirksam sei. Bei rassistischen Äußerungen sei der Nachweis oft schwierig, man müsse

es aber immer versuchen.

Herr Trappe weist darauf hin, dass mit rassistischen und antisemitischen Äußerungen nicht nur

Beleidigungen von Deutschen gegenüber Ausländern gemeint seien, es gebe auch viele Probleme

zwischen Gruppen mit unterschiedlicher Herkunft.

Herr Haberstroh informiert darüber, dass am 10. August der 1. Antigewalttag des Berliner Fußball-

Verbandes im Jahn-Sport-Park stattfinden wird. Vielleicht könne Reinickendorf etwas in dieser Form

aufgreifen.

 

Die CDU-Fraktion zieht ihren Änderungsantrag zurück, nachdem Herr Balzer als Stadtrat darauf

hinweist, dass die Probleme tatsächlich hauptsächlich im Fußball, vielleicht noch im Basketball und

Handball existieren würden. Es sei deshalb wenig sinnvoll z.B. auf Turnmannschaften oder

Gymnastikgruppen einzuwirken.

Der Ausschuss stimmt den beiden Drucksachen 0528/XVIII und 0532/XVIII einstimmig zu.

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Die Mitglieder des Sportausschusses beschließen einstimmig, der Bezirksverordnetenversammlung zu empfehlen, das Ersuchen – Drucksache Nr. 0532/XVIII – anzunehmen.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnete Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

Kontakt

Bezirksamt Reinickendorf

BVV-Büro

Verkehrsanbindungen