Drucksache - V-0728  

 
 
Betreff: Entsperrung des Ansatzes im Kapitel 4211 / 54102
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Ausschuss für Finanzen und Immobilienmanagement + PersonalBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
16.06.2004 
24. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
31.08.2005 
34. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
29.03.2006 
40. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antr. Fin. 24. Tagung,16.06.2004
VzK 13, 34. Tagung - 31.08.l05
VzK 13; SB, 29.03.06

1

 

Siehe Anlage

 

Der Ansatz ist vorgesehen für Maßnahmen der Energieeinsparung einschließlich hydrauli-scher Abgleiche bei Wärmeanlagen

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                         .03.2006

 

 

 

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                               Drucksache – Nr.              

 

                                                                                                In Erledigung der

                                                                                                Drucksache – Nr.: V – 0505 / 03

                                                                                                Drucksache – Nr.: V – 0728 / 04

 

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

 

 

Schlussbericht

 

Lokale Energieagentur/Entsperrung des Ansatzes im Kapitel 4211, Titel 54102

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In Erledigung des in der 16. Tagung am 02.07.2003 erfolgten Antrages der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: V – 0505/03

 

1.            Die BVV begrüßt die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit der EU-geförderten kommunalen, gemeinnützigen Energieagentur „Energieberatung Prenzlauer Berg e.V.“

2.            Das in der Agentur angesammelte Wissen über Möglichkeiten, den Energieverbrauch – und damit Kosten – zu senken, muss zukünftig noch stärker für den Bezirk nutzbar gemacht werden. Das Bezirksamt wird daher beauftragt, diesbezüglich bis zum 30.09.2003 ein Konzept vorzulegen.

3.            Das Bezirksamt wird beauftragt, der Agentur mietfrei geeignete Räume in Bürodienstgebäuden oder Gebäuden des Fachvermögens zur Verfügung zu stellen.

 

Und in Erledigung des in der 24. Tagung am 16.06.2004 erfolgten Antrages der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: V – 0728/04

 

1.            Der Ansatz in Höhe von 40.100,00 € im Kapitel 4211, Titel 54102, wird entsperrt.

2.            Das Bezirksamt wird ersucht, eine Ausschreibung zu den in den Punkten 3a und 3b genannten Inhalten durchzuführen.

3.            Die Entsperrung und der Einsatz der o. g. finanziellen Mittel soll für die Dauer des ersten Schulhalbjahres 2004/2005 ergebnisabhängig

a)            der Anleitung, Begleitung und Aufbereitung bei der Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation (gedacht als Verallgemeinerung für alle Einrichtungen) von Projekten zur nutzerbedingten Einsparung von Bewirtschaftungskosten an Schulen sowie

b)            der Erarbeitung notwendiger Grundlagen (z. B. Energiepässe für die betroffenen Einrichtungen) durch Fachleute auf diesem Gebiet dienen.

 

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

 

Zur Umsetzung der jeweils in Pkt. 2 der BVV-Anträge formulierten Aufträge hat das Bezirksamt in der Zeit vom 01.10.04 bis 30.09.05 durch die Beauftragung der Arge EBPB e. V. & UfU e. V. (Energieberatung Prenzlauer Berg und Unabhängiges Institut für Umweltfragen) Nutzermotivation an 5 Schulen durchgeführt.

 

Die nachfolgenden Seiten enthalten den Schlussbericht der Arbeitsgemeinschaft.

 

                                                                                                                                                ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschlußbericht

 

der Arbeitsgemeinschaft von

Energieberatung Prenzlauer Berg e.V. (EBPB)

                                                                       und              

Unabhängiges Institut für Umweltfragen e. V (UfU)

 

 

für den Bezirk Pankow von Berlin

 

über

Nutzerbedingte Einsparungen bei der Wärme-, Wasser- und Stromversorgung sowie Abfallbeseitigung an Pankower Schulen

 

 

Februar 2006

 

 

 

 

 

 

 

                                                                       


Einleitung

Dieser Bericht ist nach Abschluss des Projektjahres (Okt. 04 bis Sep. 05) und nach Bekanntgabe der Ablesewerte der Verbrauchszähler erstellt worden. Er beinhaltet die Kapitel 1 bis 6 des Zwischenberichts der ARGE UFU/ EBPB vom April/ Mai 2005 in nahezu unveränderter Form. In Kapitel 7 wird über die pädagogisch-didaktischen Ergebnisse hinaus – die bereits im Zwischenbericht erwähnt wurden - nach Abstimmung mit dem Energiemanagement des Bezirks (Herr Freund) ausführlicher auf die Auswertung der Ergebnisse der Zählerablesung eingegangen.

Die Hemmnisse und Schwierigkeiten werden in Kapitel 8 neuerlich beleuchtet. Kapitel 9 zieht das Fazit des Projektes.

Der schöne Erfolg, trotz erheblicher Anlaufschwierigkeiten die prognostizierte Einsparung von etwa 10% der Kosten erreicht zu haben, ist für uns Ansporn, den beschrittenen Weg fortzusetzen, um die Einsparungen zu verstetigen.

1.         Ausgangssituation:

Energiesparen ist heute wichtiger denn je. Durch den bewussten und sparsamen Umgang mit Strom und Wärme wird nicht nur kostbare Primärenergie geschont und der Ausstoß von CO2 vermindert, sondern es werden auch die erheblichen Ausgaben des kommunalen Haushaltes reduziert. Die Notwendigkeit des Energiesparens ist weiten Teilen der Bevölkerung bewusst. Die Bereitschaft jedoch, selber aktiv zu werden, ist oft gering, da Energiesparen immer noch mit Einbußen an Komfort gleichgesetzt wird.

An diesem Punkt hat die Energieberatung Prenzlauer Berg (EBPB) in Kooperation mit dem Immobilienservice SE4 des Hochbauamtes Pankow (Energiemanagement), dem Schulamt und fünf ausgewählten Schulen ihr Projekt angesetzt.

Schüler, Lehrer und Hausmeister sollen Energiesparpotentiale an ihrer Schule erkennen und eigenständig umsetzen können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf nicht- investiven Maßnahmen, d.h. Energiesparen durch Änderung im Nutzerverhalten.

Die Fokussierung auf das Nutzerverhalten ist in zweifacher Hinsicht Ziel führend.

  1. Zwischen 5-15 % Heizenergie können allein mit nicht- bzw. gering- investiven Maßnahmen erreicht werden.
  2. Das spielerische und aktive Auseinandersetzen mit dem Energieverbrauch im eigenen Schulgebäude fördert ein dauerhaft energiesparendes Verhalten der Schüler. Der Effekt wird noch verstärkt, wenn die Schüler den erlernten Umgang mit Energie auch im Elternhaus anwenden und auf die Eltern übertragen.

Mit Spaß lernt es sich leichter. Wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Projekt ist Spaß bei der Sache. Bei den Bemühungen, die prognostizierte Energieeinsparung zu erreichen, spielt daher die Kreativität und die Freude aller Beteiligten in der Auseinandersetzung mit der Thematik "Energie und Umwelt" eine große Rolle.

Das Einsparpotential kann am besten durch die Verbindung von Nutzermotivation mit organisatorischen Maßnahmen und mit technischen Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden. Für technische Investitionen sind leider nicht immer Mittel verfügbar. Die von EBPB angebotenen Maßnahmen sind am wirksamsten, wenn sie in ein umfassendes, langfristiges Konzept zur Betriebskostensenkung im Bezirk integriert werden um Einsparerfolge zu verstetigen und ständig zu verbessern.


 

2.         Ausschreibung & Angebot

Aufgrund eines Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow vom 16.06.2004 ist eine begrenzte Ausschreibung zur Umsetzung nichttechnischer Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz an öffentlichen Einrichtungen erfolgt.

Die Ausschreibung des Immobilienservice (SE 4) Pankow umfasste Maßnahmen an fünf Grundschulen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee:

1.      Trelleborg- Grundschule (früher 41. GS, ursprünglich 5. und 6. GS Pankow),
Am Eschengraben 40/ Thulestraße

2.      Grundschule unter den Bäumen, Alt Blankenburg 26

3.      Grundschule an der Marie, Christburger Str. 7

4.      Grundschule am Hamburger Platz (früher 1. Grundschule Weißensee),
Gustav-Adolf-Straße 21

5.      Grundschule im Moselviertel, Brodenbacher Weg

In Arbeitsgemeinschaft mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU e.V.) hat die Energieberatung Prenzlauer Berg e. V. (EBPB) ein Konzept erarbeitet und anlässlich einer beschränkten Ausschreibung ein Angebot über die Entwicklung und Umsetzung von kommunikativen Energie-Effizienzmaßnahmen an den 5 genannten Schulen im Schuljahr 2004/2005 eingereicht. Die Arbeitsgemeinschaft hat den Zuschlag bekommen und wurde Ende September 05 mit der Umsetzung der Maßnahmen des Konzepts beauftragt.

Das Team der Arge EBPB/ UfU setzt sich zusammen aus:

§       Heiner Matthies, EBPB

§       Liliane van Dyck, EBPB

§       Marc Prinz, EBPB

§       Malte Schmidthals, UfU

Begleitend zu den nutzerorientierten Maßnahmen der Arge EBPB UfU wurden in Zusammenarbeit mit dem Energie und Umweltbüro e.V. aus Planunterlagen und durch Begehung vor Ort die gebäudetechnischen Daten der Schulen erfasst und in das vom Bezirk verwendete Erfassungssystem gedeva eingegeben.

In Abstimmung mit dem Schulamt hat das Team der Arge den Kontakt zu den Schulleitern der fünf ausgewählten Schulen hergestellt. Da die Auftragserteilung erst nach Beginn des Schuljahres 2004/2005 erfolgte, war es nicht mehr möglich, die geplanten Maßnahmen den Lehrerkollegien rechtzeitig bekannt zu machen. Diese mangelnde Information hat sich zu einem Hindernis bei der Maßnahmenumsetzung und Quelle für Missverständnisse entwickelt, so dass bei mehreren Schulen die Projektvorstellung auf Gesamtkonferenzen erst erfolgen konnte, als bereits ¾ des Winters vorbei war.

In jeder Schule hat die Schulleitung eine Lehrerin oder einen Lehrer ausgewählt, der oder die die Zusammenarbeit mit den Kindern koordiniert und dem externen Team im Unterricht begleitend zur Seite steht. So gab es neben der Schulleitung in jeder der fünf Schulen einen verantwortlichen Lehrer für die pädagogische Umsetzung der Energiesparmaßnahmen. Es handelte sich bei den ausgewählten Gebäuden ausschließlich um Grundschulen. So wurde die 5. Jahrgangsstufe ausgewählt, um in Klassen, Arbeitsgruppen und Wahlpflichtkursen die pädagogische Arbeit mit den Schülern durchzuführen.

Parallel dazu hat unser Team Kontakt zu den Hausmeistern aufgenommen, um sich mit den energetischen Eigenschaften und Besonderheiten der Schulgebäude vertraut zu machen. Diese Kenntnisse über das Schulgebäude wurden später den Schülern bei so genannten Energierundgängen vermittelt. Die Energierundgänge umfassen Klassenräume, Flure, Treppenhäuser, aber auch Heizungskeller und Dachboden, um den Schülern die technischen Eigenschaften des von ihnen täglich besuchten Lern-Ortes näher zu bringen. 


 

3.         Auftrag

Mit der Auftragsvergabe wurden der Arge EBPB UfU vom Immobilienservice die Gesamtverbrauchswerte für Heizenergie, Warmwasser, elektrische Energie sowie die Müllvolumina der letzten fünf Jahre mitgeteilt. Diese Angaben bilden die Basis einer Abschlussbewertung zur Ermittlung der Effizienz der von der Arbeitsgemeinschaft durchgeführten Einsparmaßnahmen an den fünf Schulen.

Die ausgewählten Schulen befinden sich alle in einem sanierten Zustand und besitzen moderne Heizanlagen. In der Grundschule an der Marie in der Christburger Straße, der Trelleborg- Grundschule am Eschengraben sowie der Grundschule unter den Bäumen in Alt- Blankenburgist eine Einzelraumtemperaturregelung installiert. Bei der Grundschule unter den Bäumen war die Einstellung der Einzelraumnutzungszeiten wegen eines Umbaus der Heizungsanlage erst Mitte Januar, also kurz vor Ende der Vertragslaufzeit möglich.

Zur Beurteilung der Entwicklung des Energieverbrauchs lagen uns die monatlichen Energieverbrauchswerte der Gebäude vor.

Weiterhin haben wir uns über besondere Gebäudesituationen bei den Hausmeistern informiert und Besonderheiten der Gebäudenutzung und des Nutzerverhaltens erfragt.

Das Team hat zu Beginn der Maßnahmen an allen Schulen Temperaturmessgeräte in Klassenräumen ausgelegt, um Informationen über das Heizverhalten in den Klassen, aber auch über die Wärmeträgheit der Gebäude zu erlangen. Mit den so genannten Hobo- Messgeräten wurde eine Temperaturkurve über einen Zeitraum von mindestens einer Woche aufgezeichnet. Die Messintervalle der Geräte betrugen sechs Minuten.

Beispiel einer Hobo Messung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Grafik zeigt die überhöhte Raumtemperatur und die fehlende Nacht- bzw. Wochenendeabsenkung vor Beginn der Optimierung der Nutzungszeiten


4.         Zielgruppenspezifischer Ansatz:

 

4.1       Immobilienservice SE4 des Hochbauamtes Pankow und Schulamt

Ein Ziel der Arge EBPB UfU ist eine Verbesserung der Kommunikation zwischen den verantwortlichen Institutionen bei kommunalen Gebäuden. Hierfür muss ein dynamischer Prozess in Gang gebracht werden, der die Motivation aller Gebäudeverantwortlichen stärkt und alle beteiligten Akteure aktiv in den Prozess einbindet. Um das Know-how der im Bezirk vorhandenen Fachleute zu nutzen, wird nach Abschluss der Maßnahmen ein Gespräch über Folgeobjekte an den fünf betreuten Schulen und darüber hinaus stattfinden. In diesem Abschlussgespräch sollen gemeinsam Optimierungsvorschläge erarbeitet werden. Individuelle Beratungsgespräche unterstützen diesen Prozess.

Zu Beginn der Maßnahmen fanden Gespräche zwischen Hochbauamt, Schulamt und der Arge EBPB UfU statt. Ziel war eine Auswahl der zu betreuenden Schulen, die die unterschiedlichen Blickwinkel der Ämter berücksichtigt. Damit wurde der Grundstein für eine dauerhafte Zusammenarbeit der verschiedenen Ämter zum Thema Energie bei Schulgebäuden gelegt.

 

4.2       Schulleitung

Um die nichttechnischen Maßnahmen an den fünf Schulen durchzuführen, musste zunächst das Vertrauen der Schulleitung gewonnen werden. In Gesprächen wurde dieser die geplante Umsetzung des Energiesparkonzeptes erläutert und der zeitliche Ablaufplan dargelegt. Den Schulleitungen wurde erläutert, dass die geplanten Maßnahmen nicht zu einer Komfortverminderungen für Personal und Schülern führen sollen. Vielmehr dienen die Energiekurse für Schuler und die Anpassung der Heizzeiten an das tatsächliche Nutzungsprofil der Schule einer Energieeinsparung „ohne merkliche Komfort- Einbuße“.

 

4.3       Ansprechpartner im Lehrerkollegium

Für die Umsetzung des Projektes war es wichtig, neben der Schulleitung noch einen weiteren Ansprechpartner aus dem Kollegium in die Maßnahmen einzubinden. Ein Lehrer, der während der Maßnahmen das Energieteam unterstützt und nach Durchführung die Schüler weiter begleiten kann, ist notwendig für den aktuellen Erfolg des Energiesparplans. Mit dem verantwortlichen Lehrer steht und fällt der mittel- und langfristige Erfolg nutzerbedingter Energieeinsparungen. Er hat die Möglichkeiten, mit den Schülern kontinuierlich vor Ort zu arbeiten und kann Energiesparkurse auch nach der Beendigung der extern initiierten Maßnahmen weiterführen.

                                                                                                                                    

4.4       Schüler:

In den auf die Nutzermotivation abzielenden Maßnahmen sind die Schüler die Hauptzielgruppe der Energiesparprojekte. In jeder der am Energiesparprojekt beteiligten Schulen behandelte eine Klasse oder ein Kurs die Themen Energiesparen, Abfallvermeidung und Trinkwassernutzung für die Dauer der Maßnahmen im Regelunterricht oder es wurde eine Energie- und Umwelt- AG gegründet, die sich für die Dauer der Maßnahmen regelmäßig und verantwortlich mit den genannten Themen beschäftigt. Um die Schülern an das Thema Energiesparen heran zuführen, wurden zu Beginn des Energieunterrichts bei einem Rundgang die energetisch relevanten Eigenschaften des Gebäudes erläutert. Durch Strom-, Wärme- und Lichtmessungen sowie durch die fachliche Begleitung des Energieteams der Arge EBPB UfU stieg das Interesse der Schüler an dem für sie neuen Thema. Im weiteren Unterrichtsverlauf konnte Grundverständnis für die Zusammenhänge vermittelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden schließlich auf Plakaten dokumentiert, um sie der Schulöffentlichkeit zu präsentieren.


4.5       Hausmeister

Die Hausmeister der fünf beteiligten Schulen wurden in die Aktionen der Arge EBPB UfU eingebunden. Als Gebäudeverantwortliche vor Ort sind sie die intimsten Kenner der Gebäude und deren Nutzung. In Abstimmung mit der Schulleitung und den Mitarbeitern der Arge wurden unter Ihrer Mithilfe die Heizungseinstellungen an die Nutzungszeiten der Schulräume angepasst und so die Heizzeiten optimiert. Darüber hinaus wurde die Einstellung der Nachttemperatur in vielen Schulen auf 15° C herabgesetzt.

 

5.         Ausführung

Nach den Herbstferien begann die Umsetzung der nutzerbedingten Energieeinsparungen in den fünf Schulen. Zunächst wurden mit den Schülern Energierundgänge in ihrer Schule durchgeführt. Zusammen mit den Hausmeistern und Mitarbeiter des
Energieteams der Arge EBPB UfU erkundeten die Mädchen und Jungen ihre Schule. Mit verschiedenen Messgeräten wurden die Raumtemperaturen in den Klassenräumen und Fluren, die Lichtintensität der Lampen sowie der Stromverbrauch einzelner Verbraucher gemessen. Alles wurde akribisch in einem Protokoll notiert, eigene Einschätzungen der Schüler wurden aufgeschrieben. Im Heizungskeller wurden den „Energiedetektiven“ die Heizanlage und die Stromversorgung gezeigt und erklärt.

 

In den kommenden Wochen fanden in einem schulabhängigen wöchentlichen oder vierzehntäglichen, durchschnittlich 14 Unterrichtsstunden umfassenden Turnus Energiekurse mit den Schülern statt. In dem von Frau van Dyck durchgeführten Unterricht wurden konkrete Energiethemen, wie Heizenergie- und Warmwasserverbrauch, Müllvermeidung und Stromsparen besprochen, aber auch die Auswirkungen von Energieverschwendung auf unser globales Ökosystem diskutiert. Frau van Dyck wurde während des Unterrichtes von der Kontaktperson aus dem Lehrerkollegium begleitet.

Der Energiekurs behandelte auch eine Übersicht verschiedener Energieträger, deren Nutzung sowie ihre Bedeutung für Umwelt, Ressourcenproblematik und die nachhaltige Nutzung für die Zukunft.

Der Kurs integriert die Informationen aus dem Energierundgang, erläutert den sparsamen Umgang mit Heizenergie und Warmwasserverbrauch, informiert über mögliche Wärmeverluste und motiviert zur Aufnahme des Temperaturprofils an der Schule.

Hierbei stellten die Schüler in Klassenräumen, Fluren und Treppenhäusern mit schnell messenden Geräten die aktuellen Temperaturen fest und werteten ihre Messergebnisse vergleichend mit Sollwerttemperaturen aus. Mit Aussagen zu überhöhten Temperaturen wurde das richtige Lüften sowie die Wirkungsweise von Thermostatventilen erläutert und Fehleinstellungen entzaubert.

Beim Thema Stromerzeugung erfolgte zunächst die Suche nach Stromabnehmern in der Schule und in den elterlichen Haushalten. Die Begriffe Leistung, Spannung und Stromstärke wurden mit Hilfe von kleinen Experimenten eingeführt. So genannte heimliche Verbraucher wurden entlarvt. Für die Schule wurde auf den Hauptstromverbraucher, die Lampen, fokussiert. Unterschiede zwischen Glühlampen und Energiesparlampen alias Leuchtstofflampen wurden unter dem Kriterium des Stromsparens betrachtet. Als aktive Maßnahme wurden alle Lichtschalter beschriftet und Hinweisschilder zum Lichtschalten an den Türen befestigt.

Zur Verringerung des Müllaufkommens an der Schule wurde die Mülltrennung erneut thematisiert, auf die Nutzung von Brotbüchsen (Mehrfachnutzung) sowie des Recyclings von Materialien hingewiesen.

Zur Verbreitung des im Energiekurs neu erworbenen Wissens gab es neben der theoretischen Nutzerschulung zusammen mit den Schülern einen kommunikativ praktischen Teil des Unterrichtes. Darin erstellten die Schüler Infotafeln und Schaubildern, die in der Schule ausgestellt werden.

Parallel zu den Unterrichtseinheiten wurden mit den Hausmeistern der Schulen weitere Möglichkeiten der Energiesparung diskutiert und in Absprache mit der Schulleitung zum Teil auch umgesetzt.

Hierbei reichte das Spektrum von einer Begrenzung des Ventilbereichs auf eine Obergrenze von 4 bis zur Änderungen der Nutzerzeiten bei der Heizungssteuerung. Bei den Schulen mit Einzelraumtemperaturregelung wurden zusammen mit den Hausmeistern die Heizzeiten optimal an die tatsächliche Nutzung der Räume angepasst.

 

6.         Die Schulen im Überblick:

Grundschule am Hamburger Platz (früher 1. GS Weißensee), Gustav-Adolf-Straße

Schulische Daten

Schulleiterin: Frau Lange, stellv. Schulleiterin: Frau Zippel, Sekretärin: Frau Eichler, Hausmeister: Herr Albrecht (Tel: 9620 1857)
Gustaf-Adolf-Str. 21, 13086 Berlin

Tel:  924 67 62, Fax: 92 09 11 88

www.erstegrundschuleweissensee.de

Technische & Nutzungsdaten: Fenster undicht, Thermostatreglung in allen Räumen

Projektklasse

5. Klasse: 5c

Schüleranzahl: 22

Lehrerin: Frau Zippel

Unterrichtstermine

Zeitumfang: 16 aktive Unterrichtsstunden (à 45´) ,8x je 2 Ustd + Vor- und Nachbereitung

Termine: jeweils Do 1./2. Ustd.,  (8.00 – 9.30h)

Do: 28.10.2004, Do: 04.11.2004, Do: 18.11.2004, Do: 02.12.2004, Do: 16.12.2004
Do: 13.01.2005, Do: 03.02.2005, Do: 03.03.2005

Projektinhalt

Energierundgang durch das Schulgebäude; Kennenlernen der Heizung und deren Heizkreisläufe;

Messungen der Temperatur in Klassenräumen, Fluren, Treppenhäusern;
Messungen der Beleuchtungsstärke in Fluren und Klassenräumen;

Auswertung der Messergebnisse und Darstellung auf Plakaten;

Theoretische Wissensvermittlung zu Energieträgern, Strom- und Wärmeerzeugung;

Energiesparmöglichkeiten für Wärme und Strom; Funktionsweise von Thermostatventilen, Richtiges Lüften und Lichtverwendung

Konsultationen

27.09.04 Schulleitung/ Projektvorstellung

28.10.04 Schüler, Hausm./  Energierundgang; Lehrerin/ Unterrichtsplanung

11.11.04 – 18.11.04  HOBO-Temperaturmessung

23.11.04 Hausmeister/ Heizungseinstellung

30.11.04 Hausmeiter/ Wartung der Heizungsanlage

16.02.05 Lehrergesamtkonferenz/ Projekteergebnisse

               HOBO-Temperaturmessung

Technische

Maßnahmen

Nach einem Beratungsgespräch mit dem Haumeister wurde von seiner Seite Vorlauftemperatur manuell der jeweiligen Wettertemperatur angepasst.

In den Flüren wurden die Thermostate nach oben hin (3,5) begrenzt

 

 

Grundschule unter den Bäumen, Alt Blankenburg

Schulische Daten

Schulleiterin: Frau Czernitzky, Sekretärin: Frau Wild, Hausmeister: Herr Ulrich

Alt Blankenburg 26 13129 Berlin

Tel:  474 33 25, Fax: 474 8760 7

www.grundschule-unter-den-Baeumen.de  

Technische & Nutzungsdaten: saniert, Einzelraumreglung

Projektklasse

5. Klasse: 5a

Schüleranzahl: à T1: 15, T2: 16 (Teilungsunterricht)

Lehrerin: Frau Sprenger

Unterrichtstermine

Zeitumfag:   16 aktive Unterrichtsstunden (à 45´)
8x je 2 Ustd. + Vor- und Nachbereitung

Termine: jeweils Di 1./2. Ustd. (8.00 – 9.35h)

Di: 26.10.2004, Di: 02.11.2004, Di: 09.11.2004, Di: 16.11.2004, Di: 23.11.2004
Di: 30.11.2004, Di: 07.12.2004, Di: 21.12.2004

Projektinhalt

Energierundgang durch das Schulgebäude; Kennenlernen der Heizung und deren Heizkreisläufe;

Messungen der Temperatur in Klassenräumen, Fluren, Treppenhäusern;
Messungen der Beleuchtungsstärke in Fluren und Klassenräumen;

Auswertung der Messergebnisse und Darstellung auf Plakaten;

Theoretische Wissensvermittlung zu Energieträgern, Strom- und Wärmeerzeugung;

Energiesparmöglichkeiten für Wärme und Strom; Funktionsweise von Thermostatventilen, Richtiges Lüften und Lichtverwendung

Konsultationen

12.08.04 Schulleitung- Projektvorstellung

27.09.04 Schulleitung-  konkrete Projektabsprachen

19.10.04 Lehrerin-  Unterrichtsplanung

26.10.04 Schüler, Hausmeister- Energierundgang;  Lehrerin- Unterrichtsplanung

16.11. – 23.11.04 HOBO-Temperaturmessung

14.03.05 Lehrergesamtkonferenz- Projekteergebnisse

Technische

Maßnahnme

Anpassung der Einzelraumregelung an den Unterrichtsbedarf, Nachtabsenkung auf 15° C in Kooperation mit dem Hausmeister

 

Grundschule an der Marie, Christburger Straße

Schulische Daten

Schulleiterin: Frau Pertuch, stellv. Schulleiterin: Frau Ossowski, Sekretärin: Frau Krüger, Hausmeister: Herr Dretschak (Tel: 90295-3042)           
Christburger Straße 7, 10405 Berlin

Tel:  90 295 3040, Fax: 90 295 3044

Technische & Nutzungsdaten: saniert, Einzelraumreglung

Projektklasse

5. Klasse: WPU  5a/b/c/d

Schüleranzahl: 8                         

Lehrerin: keine

Unterrichtstermine

Zeitumfang:   22 aktive Unterrichtsstunden (à 45´)
11x je 2 Ustd. + Vor- und Nachbereitung,

Termine: jeweils Mi 5./6.Ustd.           (12.10 – 13.50h)

Mi: 03.11.2004, Mi: 10.11.2004, Mi: 17.11.2004, Mi: 23.11.2004, Mi: 24.11.2004, Mi: 01.12.2004, Mi: 08.12.2004, Mi: 15.12.2004, Mi: 05.01.2005, Mi: 12.01:2005
Mi: 19.01.2005

Projektinhalt

Energierundgang durch das Schulgebäude; Kennenlernen der Heizung und deren Heizkreisläufe;

Messungen der Temperatur in Klassenräumen, Fluren, Treppenhäusern;
Messungen der Beleuchtungsstärke in Fluren und Klassenräumen;

Auswertung der Messergebnisse und Darstellung auf Plakaten;

Theoretische Wissensvermittlung zu Energieträgern, Strom- und Wärmeerzeugung;

Energiesparmöglichkeiten für Wärme und Strom; Funktionsweise von Thermostatventilen, Richtiges Lüften und Lichtverwendung

Konsultationen

29.09.04 Schulleitung- Projektvorstellung
26.10.04 Schulleitung- WPU- Absprachen

03.11.04 Schüler, Hausmeister- Energierundgang; Lehrerin-  Unterrichtsplanung

17.11.04 Hausmeister/ Veränderung der Heizzeiten

24.11.04 Hausmeister/ Kontrolle der Heizungseinstellung

17.11.04 – 24.11.04 HOBO- Temperaturmessung
01.12.04 – 08.12.04 HOBO- Temperaturmessung

Technische

Maßnahnme

Anpassung der Einzelraumregelung an den Unterrichtsbedarf, Anpassung der Vorlaufzeiten an den Unterrichtsbedarf, Nachtabsenkung auf 15° C in Kooperation mit dem Hausmeister

Trelleborg – Grundschule (früher 41. GS, ursprünglich 5. und 6. GS Pankow)
Am Eschengraben /Thulestraße

Schulische Daten

Schulleiterin: Frau Junge, stellv. Schulleiter: Herr Dshoikow, Sekretärin: Frau Behrendt, Hausmeister: Herr Koczak (Tel: 47 90 18-614)           
Eschengraben40 13189 Berlin

Tel:  47 90 18 – 621/-611, Fax: 47 90 18 61

Mail: pankow-41.grundschule@t-online.de 

Technische & Nutzungsdaten: Fenster in schlechtem Zustand, Einzelraumreglung

Projektklasse

5. Klasse:   5a

Schüleranzahl: 17                         

Lehrerin: Frau Wilhelm

Unterrichtstermine

Zeitumfag:   14 aktive Unterrichtsstunden (à 45´), 7x je 2 Ustd. + Vor- und Nachbereitung

Termine: jeweils Mo 3./4.Ustd. (10.15 – 11.55h)

Mo: 01.11.2004, Mo: 08.11.2004, Mo: 15.11.2004, Mo: 22.11.2004, Mo: 13.12.2004
Mo: 20.12.2004, Mo: 03.01.2005

Projektinhalt

Energierundgang durch das Schulgebäude; Kennenlernen der Heizung und deren Heizkreisläufe;

Messungen der Temperatur in Klassenräumen, Fluren, Treppenhäusern;
Messungen der Beleuchtungsstärke in Fluren und Klassenräumen;

Auswertung der Messergebnisse und Darstellung auf Plakaten;

Theoretische Wissensvermittlung zu Energieträgern, Strom- und Wärmeerzeugung;

Energiesparmöglichkeiten für Wärme und Strom;
Funktionsweise von Thermostatventilen, Richtiges Lüften und Lichtverwendung

Konsultationen

27.10.04 Schüler/Lehrer-  Energierundgang

24.11. – 06.12.04 HOBO- Temperaturmessung

13.12.04 Hausmeister- Heizungseinstellung

Technische

Maßnahnme

Anpassung der Einzelraumregelung an den Unterrichtsbedarf, Anpassung der Vorlaufzeiten an den Unterrichtsbedarf, Nachtabsenkung auf 15° C in Kooperation mit dem Hausmeister

 

 

Grundschule im Moselviertel, Brodenbacher Weg

Schulische Daten

Schulleiterin: Frau Dr. Grell, stellv. Schulleiter: Herr Vogt, Sekretärin:
Hausmeister: Herr Naumann        
Brodenbacher Weg 31 13088 Berlin

Tel:  925 09 76, Fax: 923 75 652

www.moselschule.de

Technische & Nutzungsdaten:
seit Jahren Fiftx/fifty-Schule; Thermostatreglung in allen Räumen

 

Projektklasse

5. Klasse:   5b

Schüleranzahl: 16                         

Lehrerin: Frau Wilhelm

 

Unterrichtstermine

Zeitumfag:   10 aktive Unterrichtsstunden (à 45´). 5x je 2 Ustd. + Vor- und Nachbereitung, Solares Basteln auf der Fachtagung für Regenerative Energien

Termine: jeweils Mo 2./3.Ustd.  (8.55 – 10.45h)

Fr: 05.11.2004, Fr: 19.11.2004, Fr: 03.12.2004, Fr: 17.12.2004, Fr: 07.01.2005

Mi: 02.03.2005 (Fachtagung)

 

Projektinhalt

Energierundgang durch das Schulgebäude; Kennenlernen der Heizung und deren Heizkreisläufe;

Messungen der Temperatur in Klassenräumen, Fluren, Treppenhäusern;
Messungen der Beleuchtungsstärke in Fluren und Klassenräumen;

Auswertung der Messergebnisse und Darstellung auf Plakaten;

Theoretische Wissensvermittlung zu Energieträgern, Strom- und Wärmeerzeugung;

Energiesparmöglichkeiten für Wärme und Strom;
Funktionsweise von Thermostatventilen, Richtiges Lüften und Lichtverwendung

 

Konsultationen

29.09.04 Schulleitung/ Lehrer - Projektabsprachen

27.10.04 Schüler/ Lehrer - Energierundgang

11.11. – 18.11.04  HOBO- Temperaturmessung

19.11.04 Hausmeister- Heizungsvorgespräch

23.11.04 Hausmeister-  Heizungseinstellung
23.11. – 01.12.04 HOBO- Temperaturmessung

24.11.04 Hausmeister- Heizungseinstellung

02.03.05 Schüler/Lehrer – Fach- Tagung Regenerative Energien; solares Basteln

 

Technische

Maßnahnme

Anpassung der Vorlaufzeiten an den Unterrichtsbedarf, Nachtabsenkung auf 15° C in Kooperation mit dem Hausmeister

7.             Ergebnisse

Anfang November wurden uns die genauen Ergebnisse der Einsparungen an den fünf ausgewählten Schulen mitgeteilt.

Die in unserem Angebot an den Bezirk Pankow prognostizierte Verhaltens- basierte Einsparung von 9% wurde mit einer Gesamtkosteneinsparung von 10,51 % gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch vor dem Projektbeginn gut erreicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Bereich der Heizenergie, deren Kosten den größten Anteil an den Betriebskosten darstellen, lag der Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit dem Hausmeister (Anpassung der Heizungsregelung an den tatsächlichen Bedarf). In diesem Bereich beträgt die Einsparung im Mittel 15% der jährlichen Kosten.

Das folgende Diagramm zeigt den prozentualen Anteil der erreichten Einsparung des jeweiligen Mediums an der Gesamtsumme der Einsparungen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der weit überwiegende Teil der Einsparsumme (fast 85 %) entfällt auf die Heizkosteneinsparung. Wasser- und Stromverbrauch sowie Abfallkosten sind weniger beachtet worden, sollen jedoch in Zukunft intensiver bearbeitet werden.

Die genauen Einsparungen an den einzelnen Schulen sind in der Tabelle auf der folgenden Seite dokumentiert.


 

Spitzenreiter bei der Heizkosteneinsparung ist die Grundschule am Hamburger Platz in der Gustav-Adolf-Straße. Hier konnten durch Optimierung der Nutzungszeiten sowie durch Sensibilisierung und Information der Nutzer fast 20 % Heizkosten eingespart werden.

 

Grundschule am Hamburger Platz

Baseline

Verbrauch
Abrechnungsjahr 04/05

Einsparung

Wärme

542.844 kWh

435.256,20 kWa

19,82 %

Wasser

1.318 m³

977 m³

25,87 %

Strom

45.603 kWh

52.655 kWh

-15,46 %

Abfall

1.615 €

1.615 €

--

 

Grundschule an
der Marie

Baseline

Verbrauch
Abrechnungsjahr 04/05

Einsparung

Wärme

Wegen unkontollierter Wärmeentnahme bei Baumaßnahme auf durchschnittl. Einsparung gesetzt.

15,00 %

Wasser

958 m³

1.133,54 m³

-18,32 %

Strom

Wegen der Entnahme von Baustrom aus der
Bewertung genommen

--

Abfall

1.807 €

1.807 €

--

 

Grundschule im Moselviertel

Baseline

Verbrauch
Abrechnungsjahr 04/05

Einsparung

Wärme

663.476 kWh

563.794,3 kWa

15,02 %

Wasser

1.324 m³

904,02 m³

31,72 %

Strom

39.957kWh

36.600 kWh

8,40 %

Abfall

1.615 €

1.615 €

--

 

Grundschule unter den Bäumen

Baseline

Verbrauch
Abrechnungsjahr 04/05

Einsparung

Wärme

731.250 kWh

599.750,83 kWa

17,98 %

Wasser

1.213 m³

967 m³

20,28 %

Strom

Wegen der Entnahme von Baustrom aus der
Bewertung genommen

--

Abfall

1.615 €

1.615 €

--

 

Trelleborg
Grundschule

Baseline

Verbrauch
Abrechnungsjahr 04/05

Einsparung

Wärme

940.220 kWh

872.848,05 kWh

7,17 %

Wasser

Wegen unrealistischer Messung aus
der Bewertung genommen

-- %

Strom

72.446 kWh

64.301 kWh

11,24 %

Abfall

5.958 €

5.958 €

--

 


Zu den Ergebnissen der einzelnen Schulen (Tab auf Seite 11) ist Folgendes anzumerken:

I.                     GS am Hamburger Platz, Gustav-Adolf-Straße

Die sehr gute Wärmeeinsparung ist wesentlich auf die gute Zusammenarbeit mit dem Hausmeister zurückzuführen, der sich davon überzeugen ließ, die Temperatur in den Fluren zu begrenzen. Beim Strom gab es hier einen deutlichen Mehrverbrauch, dessen Ursache im Rahmen des Projektes nicht mehr geklärt werden konnte. Bei einer Fortsetzung der Energiesparmaßnahmen in den folgenden Jahren sollte der Strombereich genauer beobachtet werden.

II.                   GS an der Marie, Christburger Straße

Während der Projektlaufzeit wurde auf dem Nachbargrundstück eine neue Turnhalle gebaut, außerdem wurde das benachbarte so genannte Lehrerhaus vollständig saniert. Der Auftragnehmer war zunächst davon ausgegangen, dass diese Arbeiten den Wasser-, Strom- und Heizenergieverbrauch des Schulgebäudes nicht beeinflussen, wurde jedoch im Januar 05 darauf hingewiesen, dass das in Sanierung befindliche Lehrerhaus vom Heizkessel des Schulhauses trocken geheizt werde. Der Rohbau war abgeschlossen, der Innenausbau noch nicht erfolgt, die Heizkörper hatten keine Ventile und damit keine Regelungsmöglichkeiten. Der Auftraggeber hat nach Bekanntwerden dieses Umstandes den Einbau eines Wärmemengenzählers zur getrennten Erfassung des Wärmeverbrauchs im Lehrerhaus empfohlen. Der Zähler wurde während der Projektlaufzeit eingebaut, aber nicht angeschlossen. Die Heizwärmeeinsparungen sind auf diese Weise vom Mehrverbrauch des Lehrerhauses kompensiert worden, die gemessene Einsparung blieb unter 5%. Da zu Beginn der Heizperiode jedoch die Heizzeiten und Vorlauftemperaturen gerade an dieser Schule besonders verbessert worden waren, wurde in Absprache mit dem Energiemanagement der rechnerische Mittelwert der Heizwärmeeinsparungen der anderen vier Schulen als Einsparung angesetzt.

Beim Wasser gab es erheblichen Mehrverbrauch. Für den Bau der Turnhalle und bei der Sanierung des Lehrerhauses war zwar bei der Schule entnommenes Wasser über einen bauseitig eingesetzten zusätzlichen Wasserzähler abgerechnet worden, dennoch ist zu vermuten, dass nicht die gesamte entnommene Menge abgerechnet worden ist.

Der Stromverbrauch wurde wegen Entnahme von Baustrom nicht bewertet.

III.                  GS im Moselviertel, Brodenbacher Weg

Keine besonderen Vorkommnisse, die Schulangehörigen und der Hausmeister sind an Kooperation mit Externen gewöhnt.

IV.                GS unter den Bäumen, Alt Blankenburg

Die Einstellungen an der Heizungsregelung konnten erst im Januar 2005 vorgenommen werden, da der Einbau der Einzelraumtemperatur – Regelung dann erst abgeschlossen wurde. Baustrom wurde nicht gemessen, daher wurde auch der Stromverbrauch dieser Schule nicht gewertet.

V.                  Trelleborg - GS, Eschengraben

Die Heizwärmeeinsparung war an dieser Schule geringer als an den anderen. Der Grund hierfür liegt unseres Erachtens an der mangelnden Qualität der recht alten Fenster. In einigen Räumen im obersten Stockwerk waren die erreichten Raumtemperaturen regelmäßig zu gering.

Der Wasserverbrauch wurde wegen unplausibler Messergebnisse nicht gewertet.

Zusammenfassend bestätigt sich, dass eine quantitative Bewertung von verhaltensorientierten Maßnahmen nur möglich ist, wenn störende Fremdeinflüsse weitgehend ausgeschlossen werden können. Auf der anderen Seite ist es durchaus wünschenswert, wenn der baubedingte Mehrverbrauch an Wasser, Strom und Heizwärme durch gezielte Beratung vor Ort begrenzt wird.

Auf der folgenden Seite ist Wasser- Strom- und Heizwärmeverbrauch vor und nach den Einsparmaßnahmen jeweils für alle fünf Schulgebäude in einem Diagramm dargestellt:


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Auf der pädagogischen Seite ist der Erfolg nicht einfach in Zahlen messbar. In den von der Arge EBPB UfU begleiteten Kursen/ Klassen war das Interesse an Energiethemen sehr groß. Die Schüler waren motiviert, mehr über das Thema zu erfahren und haben sich über den Unterricht hinaus engagiert.

An allen Schulen sind Informationstafeln erstellt worden, mit denen die Schulöffentlichkeit über das Projekt informiert werden soll. Die Arge EBPB UfU will durch die Weiterführung des Projektes das erwachte Bewusstsein für Energiesparen und Umweltschutz bei den Schülern verstärken und verstetigen. Ziel ist es, Energiesparen im Unterricht nach einigen begleiteten Schuljahren ohne externe Projektbetreuung umsetzen zu können.

Es ist schon im ersten Projektjahr gelungen energiesparende Maßnahmen an allen Schulen durchzuführen ohne dass es für Lehrer oder Schüler zu Qualitätsverlusten gekommen ist.

Insgesamt klappte die Zusammenarbeit mit der Schulleitung und dem Kollegium recht gut. Missverständnisse und Koordinationsschwierigkeiten konnten meist direkt durch aufklärende informelle Gespräche beseitigt werden.

 

8.         Hemmnisse und Schwierigkeiten

Insgesamt kann man feststellen, dass bei der Durchführung des ersten nutzerbedingten Energiesparprojektes im Bezirk Pankow kommunikative Anfangsschwierigkeiten den Prozess behindert, aber keinesfalls aufgehalten haben. Wenn sich die Kommunikation zwischen allen Verantwortlichen der Gebäude verbessert und eine Auftragserteilung zu einem früheren Zeitpunkt erfolgt kann das bereits erreichte Einsparungspotenzial noch ausgebaut und optimiert werden.

8.1       Später Projektbeginn

Ein großes Hemmnis bei der Umsetzung der benutzerorientierten Einsparung war der späte Zeitpunkt der Auftragserteilung. Durch die erst Ende September 2004 erfolgte Vergabe der ausgeschriebenen Leistungen war es den Mitarbeitern der Arge EBPB UfU nicht mehr möglich, ihr Konzept auf einer Gesamtkonferenz zu Beginn des Schuljahres vorzustellen.

Durch das Informationsdefizit im Lehrerkollegium kam es zu Beginn der Maßnahmen zu der falschen Annahme, die Energieeinsparung würde zu einer erheblichen Absenkung der Raumtemperaturen führen und Lehrer und Schüler müssten sich durch den Winter zittern. Die Akzeptanz des Energiesparprojektes und der Einzelmaßnahmen wurde erst durch Gespräche mit Lehrern und Schulleitung im Laufe des Projektes erreicht.

In Zukunft sollte, falls beispielsweise eine Durchführung von verhaltensorientierten Maßnahmen für die Heizperiode Okt 2006 bis Sep 2007 geplant wird, die Auftragserteilung spätestens 2 Wochen vor dem Ende des vorangehenden Schuljahres erfolgen. Ist die Schulleitung rechtzeitig vor den Sommerferien informiert, kann sie gewährleisten, dass bei den direkt zu Beginn des neuen Schuljahres stattfindenden Gesamtkonferenzen Zeit für die Vorstellung des Energiesparprojektes eingeräumt wird.

Es soll an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass der Erfolg der verhaltensorientierten Maßnahmen wesentlich von der Akzeptanz des Auftragnehmers bei den Nutzern der Gebäude abhängt. Die frühzeitige Information ist Bestandteil des Kommunikationskonzeptes, dessen Ziel die Akzeptanzsteigerung der Energiesparmaßnahmen ist.


 

Die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Energieberatung Prenzlauer Berg und Unabhängiges Institut für Umweltfragen sind ausschließlich beratend tätig. Sie müssen darauf bauen, dass ihre Empfehlungen von Schülern, Lehrern, Schulleitung und Hausmeister umgesetzt werden. Dies geschieht natürlich nur bei ausreichender Kenntnis des Kontextes. Bei der geringen Anzahl von Gebäuden war es möglich, die durch fehlende Information aufgetretenen Missverständnisse durch zusätzliche Kommunikationsmaßnahmen zu beseitigen und die erforderliche Akzeptanz – wenn auch verspätet – herzustellen. Bei größerer Schulanzahl ist ein reibungsloser Ablauf nur mit frühzeitiger Kommunikation möglich

 

8.2       Während der Projektlaufzeit stattfindende Baumaßnahmen

Die Optimierung der nutzerabhängigen Heizzeiten konnte nicht an allen Schulen gleich zu Beginn der Heizperiode durchgeführt werden. Während an vier Schulen in Kooperation mit den Hausmeistern die Nutzerzeiten der Heizungen oder der Einzelraumregelung im Oktober oder November optimiert wurden, geschah dies in der GS unter den Bäumen in Alt-Blankenburg erst Mitte Januar 2005.

Dass Baustellen die verhaltensorientierten Energiesparmaßnahmen erheblich beeinflussen, liegt auf der Hand. Um dennoch eine Bewertung der Sparmaßnahmen vornehmen zu können, ist eine sorgfältig getrennte Verbrauchserfassung unabdingbar. Leider war in der GS an der Marie an den Einbau eines Wärmemengenzählers in die Nahwärmeleitung von der Schule zum Lehrerhaus zunächst nicht gedacht worden. Einsparungen durch die Nutzer des Hauptgebäudes wurden dementsprechend kompensiert durch den Mehrverbrauch des neuen Gebäudes.

 

9.         Fazit und Bewertung

Die Arge EBPB UfU zieht auf Basis der Erlebnisse und Erfahrungen eine insgesamt positive Bilanz des durchgeführten Projektes. Diese Bewertung resultiert sowohl aus den nachgewiesenen Einsparquoten und zahlenmäßigen Belegen, als auch auf der Einschätzung der Situation und der erreichten Veränderungen bei den Schülern und den Eindrücken aus vielen Gesprächen mit Schulleitungen und Lehrern.

Das Thema Energiesparen konnte erfolgreich in den Unterricht an den fünf beteiligten Schulen eingeführt werden. Durch kommunikative Maßnahmen der Schüler wie Wandzeitung und Infotafeln wird die Thematik auch über die Klassengrenzen hinaus verbreitet und im Idealfall sogar bis ins Elternhaus und zu Freunden getragen.

Diese Erfolge sollten durch eine Fortführung des Projektes mit nachfolgenden Schülergenerationen gefestigt und ergänzt werden. Auf diese Weise besteht eine gute Chance, auch in den Folgejahren geringere Betriebskosten entrichten zu müssen.

 

Liliane van Dyck, Marc Prinz, Malte Schmidthals, Heiner Matthies

Arbeitsgemeinschaft Energieberatung Prenzlauer Berg/ Unabhängiges Institut für Umweltfragen

Postfach 580464, 10414 Berlin, (+4930) 4404 2568, fax (+4930) 4404 2643, matthies@energieberatung-pb.de

 

 

 

 

 

 

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

 

Die nachgewiesenen aus der Nutzermotivation eingesparten finanziellen Mittel wurden zu 100% zur  Finanzierung  des Projektes  verwendet,  75 % für  die Arbeitsgemeinschaft und 25 % erhielten die Schulen.

 

Gleichstellungsrelevante Auswirkungen

 

keine

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

 

siehe Anlage (Musterblatt)

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

 

keine

 

 

 

 

 

Burkhard Kleinert


 

 
 

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