Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
Energie sparen: Informationen des Senates, Informationen in Leichter Sprache und Energieportal in Deutscher Gebärdensprache
Drucksache - V-0728
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Siehe AnlageBezirksamt Pankow von Berlin
.03.2006 An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache – Nr.
In
Erledigung der Drucksache
– Nr.: V – 0505 / 03 Drucksache
– Nr.: V – 0728 / 04 Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG
Schlussbericht Lokale
Energieagentur/Entsperrung des Ansatzes im Kapitel 4211, Titel 54102 Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: In Erledigung des in der 16. Tagung am 02.07.2003 erfolgten Antrages der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: V – 0505/03 1.
Die
BVV begrüßt die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit der EU-geförderten
kommunalen, gemeinnützigen Energieagentur „Energieberatung Prenzlauer Berg
e.V.“ 2.
Das
in der Agentur angesammelte Wissen über Möglichkeiten, den Energieverbrauch –
und damit Kosten – zu senken, muss zukünftig noch stärker für den Bezirk
nutzbar gemacht werden. Das Bezirksamt wird daher beauftragt, diesbezüglich bis
zum 30.09.2003 ein Konzept vorzulegen. 3.
Das
Bezirksamt wird beauftragt, der Agentur mietfrei geeignete Räume in
Bürodienstgebäuden oder Gebäuden des Fachvermögens zur Verfügung zu stellen. Und in Erledigung des in der 24. Tagung am 16.06.2004 erfolgten
Antrages der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: V – 0728/04 1.
Der
Ansatz in Höhe von 40.100,00 € im Kapitel 4211, Titel 54102, wird entsperrt. 2.
Das
Bezirksamt wird ersucht, eine Ausschreibung zu den in den Punkten 3a und 3b
genannten Inhalten durchzuführen. 3.
Die
Entsperrung und der Einsatz der o. g. finanziellen Mittel soll für die Dauer
des ersten Schulhalbjahres 2004/2005 ergebnisabhängig a)
der
Anleitung, Begleitung und Aufbereitung bei der Vorbereitung, Durchführung und
Dokumentation (gedacht als Verallgemeinerung für alle Einrichtungen) von
Projekten zur nutzerbedingten Einsparung von Bewirtschaftungskosten an Schulen
sowie b)
der
Erarbeitung notwendiger Grundlagen (z. B. Energiepässe für die betroffenen
Einrichtungen) durch Fachleute auf diesem Gebiet dienen. wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet: Zur Umsetzung der jeweils in Pkt. 2 der BVV-Anträge
formulierten Aufträge hat das Bezirksamt in der Zeit vom 01.10.04 bis 30.09.05
durch die Beauftragung der Arge EBPB e. V. & UfU e. V. (Energieberatung
Prenzlauer Berg und Unabhängiges Institut für Umweltfragen) Nutzermotivation an
5 Schulen durchgeführt. Die nachfolgenden Seiten enthalten den Schlussbericht der
Arbeitsgemeinschaft. ... Abschlußbericht
der Arbeitsgemeinschaft von Energieberatung Prenzlauer Berg e.V. (EBPB) und
Unabhängiges Institut für Umweltfragen e. V (UfU) für den Bezirk Pankow von Berlin über Nutzerbedingte Einsparungen bei der Wärme-, Wasser-
und Stromversorgung sowie Abfallbeseitigung an Pankower Schulen Februar 2006
Einleitung Dieser Bericht ist nach Abschluss des Projektjahres (Okt. 04
bis Sep. 05) und nach Bekanntgabe der Ablesewerte der Verbrauchszähler erstellt
worden. Er beinhaltet die Kapitel 1 bis 6 des Zwischenberichts
der ARGE UFU/ EBPB vom April/ Mai 2005 in nahezu unveränderter Form. In Kapitel
7 wird über die pädagogisch-didaktischen Ergebnisse hinaus – die
bereits im Zwischenbericht erwähnt wurden - nach Abstimmung mit dem
Energiemanagement des Bezirks (Herr Freund) ausführlicher auf die Auswertung
der Ergebnisse der Zählerablesung eingegangen. Die Hemmnisse und Schwierigkeiten werden in Kapitel 8
neuerlich beleuchtet. Kapitel 9 zieht das Fazit des Projektes. Der schöne Erfolg, trotz erheblicher Anlaufschwierigkeiten
die prognostizierte Einsparung von etwa 10% der Kosten erreicht zu haben, ist
für uns Ansporn, den beschrittenen Weg fortzusetzen, um die Einsparungen zu
verstetigen. 1. Ausgangssituation: Energiesparen ist heute wichtiger denn je. Durch den
bewussten und sparsamen Umgang mit Strom und Wärme wird nicht nur kostbare
Primärenergie geschont und der Ausstoß von CO2 vermindert, sondern
es werden auch die erheblichen Ausgaben des kommunalen Haushaltes reduziert.
Die Notwendigkeit des Energiesparens ist weiten Teilen der Bevölkerung bewusst.
Die Bereitschaft jedoch, selber aktiv zu werden, ist oft gering, da
Energiesparen immer noch mit Einbußen an Komfort gleichgesetzt wird. An diesem Punkt hat die Energieberatung Prenzlauer Berg
(EBPB) in Kooperation mit dem Immobilienservice SE4 des Hochbauamtes Pankow
(Energiemanagement), dem Schulamt und fünf ausgewählten Schulen ihr Projekt
angesetzt. Schüler, Lehrer und Hausmeister sollen Energiesparpotentiale
an ihrer Schule erkennen und eigenständig umsetzen können. Der Schwerpunkt
liegt dabei auf nicht- investiven Maßnahmen, d.h. Energiesparen durch Änderung
im Nutzerverhalten. Die Fokussierung auf das Nutzerverhalten ist in zweifacher
Hinsicht Ziel führend.
Das Einsparpotential kann am besten durch die Verbindung von Nutzermotivation mit organisatorischen Maßnahmen und mit technischen Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden. Für technische Investitionen sind leider nicht immer Mittel verfügbar. Die von EBPB angebotenen Maßnahmen sind am wirksamsten, wenn sie in ein umfassendes, langfristiges Konzept zur Betriebskostensenkung im Bezirk integriert werden um Einsparerfolge zu verstetigen und ständig zu verbessern. 2. Ausschreibung & Angebot Aufgrund eines Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow vom 16.06.2004 ist eine begrenzte Ausschreibung zur Umsetzung nichttechnischer Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz an öffentlichen Einrichtungen erfolgt. Die Ausschreibung des Immobilienservice (SE 4) Pankow umfasste Maßnahmen an fünf Grundschulen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee: 1. Trelleborg-
Grundschule (früher 41. GS, ursprünglich 5. und 6. GS Pankow), 2. Grundschule unter den Bäumen, Alt Blankenburg 26 3. Grundschule an der Marie, Christburger Str. 7 4. Grundschule
am Hamburger Platz (früher 1. Grundschule Weißensee), 5. Grundschule im Moselviertel, Brodenbacher Weg In Arbeitsgemeinschaft mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU e.V.) hat die Energieberatung Prenzlauer Berg e. V. (EBPB) ein Konzept erarbeitet und anlässlich einer beschränkten Ausschreibung ein Angebot über die Entwicklung und Umsetzung von kommunikativen Energie-Effizienzmaßnahmen an den 5 genannten Schulen im Schuljahr 2004/2005 eingereicht. Die Arbeitsgemeinschaft hat den Zuschlag bekommen und wurde Ende September 05 mit der Umsetzung der Maßnahmen des Konzepts beauftragt. Das Team der Arge EBPB/ UfU setzt sich zusammen aus: § Heiner Matthies, EBPB § Liliane van Dyck, EBPB § Marc Prinz, EBPB § Malte Schmidthals, UfU Begleitend zu den nutzerorientierten Maßnahmen der Arge EBPB UfU wurden in Zusammenarbeit mit dem Energie und Umweltbüro e.V. aus Planunterlagen und durch Begehung vor Ort die gebäudetechnischen Daten der Schulen erfasst und in das vom Bezirk verwendete Erfassungssystem gedeva eingegeben. In Abstimmung mit dem Schulamt hat das Team der Arge den Kontakt zu den Schulleitern der fünf ausgewählten Schulen hergestellt. Da die Auftragserteilung erst nach Beginn des Schuljahres 2004/2005 erfolgte, war es nicht mehr möglich, die geplanten Maßnahmen den Lehrerkollegien rechtzeitig bekannt zu machen. Diese mangelnde Information hat sich zu einem Hindernis bei der Maßnahmenumsetzung und Quelle für Missverständnisse entwickelt, so dass bei mehreren Schulen die Projektvorstellung auf Gesamtkonferenzen erst erfolgen konnte, als bereits ¾ des Winters vorbei war. In jeder Schule hat die Schulleitung eine Lehrerin oder
einen Lehrer ausgewählt, der oder die die Zusammenarbeit mit den Kindern
koordiniert und dem externen Team im Unterricht begleitend zur Seite steht. So
gab es neben der Schulleitung in jeder der fünf Schulen einen verantwortlichen
Lehrer für die pädagogische Umsetzung der Energiesparmaßnahmen. Es handelte
sich bei den ausgewählten Gebäuden ausschließlich um Grundschulen. So wurde die
5. Jahrgangsstufe ausgewählt, um in Klassen, Arbeitsgruppen und
Wahlpflichtkursen die pädagogische Arbeit mit den Schülern durchzuführen. Parallel dazu hat unser Team Kontakt zu den Hausmeistern aufgenommen, um sich mit den energetischen Eigenschaften und Besonderheiten der Schulgebäude vertraut zu machen. Diese Kenntnisse über das Schulgebäude wurden später den Schülern bei so genannten Energierundgängen vermittelt. Die Energierundgänge umfassen Klassenräume, Flure, Treppenhäuser, aber auch Heizungskeller und Dachboden, um den Schülern die technischen Eigenschaften des von ihnen täglich besuchten Lern-Ortes näher zu bringen. 3. Auftrag Mit der Auftragsvergabe wurden der Arge EBPB UfU vom Immobilienservice die Gesamtverbrauchswerte für Heizenergie,
Warmwasser, elektrische Energie sowie die Müllvolumina der letzten fünf Jahre
mitgeteilt. Diese Angaben bilden die Basis einer Abschlussbewertung zur
Ermittlung der Effizienz der von der Arbeitsgemeinschaft durchgeführten
Einsparmaßnahmen an den fünf Schulen. Die ausgewählten Schulen befinden
sich alle in einem sanierten Zustand und besitzen moderne Heizanlagen. In der
Grundschule an der Marie in der Christburger Straße, der Trelleborg-
Grundschule am Eschengraben sowie der Grundschule unter den Bäumen in Alt-
Blankenburgist eine Einzelraumtemperaturregelung installiert. Bei der
Grundschule unter den Bäumen war die Einstellung der Einzelraumnutzungszeiten
wegen eines Umbaus der Heizungsanlage erst Mitte Januar, also kurz vor Ende der
Vertragslaufzeit möglich. Zur Beurteilung der Entwicklung
des Energieverbrauchs lagen uns die monatlichen Energieverbrauchswerte der
Gebäude vor. Weiterhin haben wir uns über
besondere Gebäudesituationen bei den Hausmeistern informiert und Besonderheiten
der Gebäudenutzung und des Nutzerverhaltens erfragt. Das Team hat zu Beginn der
Maßnahmen an allen Schulen Temperaturmessgeräte in Klassenräumen ausgelegt, um
Informationen über das Heizverhalten in den Klassen, aber auch über die
Wärmeträgheit der Gebäude zu erlangen. Mit den so genannten Hobo- Messgeräten
wurde eine Temperaturkurve über einen Zeitraum von mindestens einer Woche
aufgezeichnet. Die Messintervalle der Geräte betrugen sechs Minuten. Beispiel einer
Hobo Messung Die Grafik zeigt die überhöhte Raumtemperatur und die
fehlende Nacht- bzw. Wochenendeabsenkung vor Beginn der Optimierung der
Nutzungszeiten 4. Zielgruppenspezifischer
Ansatz: 4.1 Immobilienservice
SE4 des Hochbauamtes Pankow und Schulamt Ein Ziel der Arge EBPB UfU ist eine Verbesserung der
Kommunikation zwischen den verantwortlichen Institutionen bei kommunalen
Gebäuden. Hierfür muss ein dynamischer Prozess in Gang gebracht werden, der die
Motivation aller Gebäudeverantwortlichen stärkt und alle beteiligten Akteure
aktiv in den Prozess einbindet. Um das Know-how der im Bezirk vorhandenen
Fachleute zu nutzen, wird nach Abschluss der Maßnahmen ein Gespräch über
Folgeobjekte an den fünf betreuten Schulen und darüber hinaus stattfinden. In
diesem Abschlussgespräch sollen gemeinsam Optimierungsvorschläge erarbeitet
werden. Individuelle Beratungsgespräche unterstützen diesen Prozess. Zu Beginn der Maßnahmen fanden Gespräche zwischen
Hochbauamt, Schulamt und der Arge EBPB UfU statt. Ziel war eine Auswahl der zu
betreuenden Schulen, die die unterschiedlichen Blickwinkel der Ämter
berücksichtigt. Damit wurde der Grundstein für eine dauerhafte Zusammenarbeit
der verschiedenen Ämter zum Thema Energie bei Schulgebäuden gelegt. 4.2 Schulleitung Um die nichttechnischen Maßnahmen an den fünf Schulen
durchzuführen, musste zunächst das Vertrauen der Schulleitung gewonnen werden.
In Gesprächen wurde dieser die geplante Umsetzung des Energiesparkonzeptes
erläutert und der zeitliche Ablaufplan dargelegt. Den Schulleitungen wurde
erläutert, dass die geplanten Maßnahmen nicht zu einer Komfortverminderungen
für Personal und Schülern führen sollen. Vielmehr dienen die Energiekurse für
Schuler und die Anpassung der Heizzeiten an das tatsächliche Nutzungsprofil der
Schule einer Energieeinsparung „ohne merkliche Komfort- Einbuße“. 4.3 Ansprechpartner
im Lehrerkollegium Für die Umsetzung des Projektes war es wichtig, neben der
Schulleitung noch einen weiteren Ansprechpartner aus dem Kollegium in die
Maßnahmen einzubinden. Ein Lehrer, der während der Maßnahmen das Energieteam
unterstützt und nach Durchführung die Schüler weiter begleiten kann, ist
notwendig für den aktuellen Erfolg des Energiesparplans. Mit dem
verantwortlichen Lehrer steht und fällt der mittel- und langfristige Erfolg
nutzerbedingter Energieeinsparungen. Er hat die Möglichkeiten, mit den Schülern
kontinuierlich vor Ort zu arbeiten und kann Energiesparkurse auch nach der
Beendigung der extern initiierten Maßnahmen weiterführen. 4.4 Schüler: In den auf die Nutzermotivation abzielenden Maßnahmen sind
die Schüler die Hauptzielgruppe der Energiesparprojekte. In jeder der am
Energiesparprojekt beteiligten Schulen behandelte eine Klasse oder ein Kurs die
Themen Energiesparen, Abfallvermeidung und Trinkwassernutzung für die Dauer der
Maßnahmen im Regelunterricht oder es wurde eine Energie- und Umwelt- AG
gegründet, die sich für die Dauer der Maßnahmen regelmäßig und verantwortlich
mit den genannten Themen beschäftigt. Um die Schülern an das Thema Energiesparen
heran zuführen, wurden zu Beginn des Energieunterrichts bei einem Rundgang die
energetisch relevanten Eigenschaften des Gebäudes erläutert. Durch Strom-,
Wärme- und Lichtmessungen sowie durch die fachliche Begleitung des Energieteams
der Arge EBPB UfU stieg das Interesse der Schüler an dem für sie neuen Thema.
Im weiteren Unterrichtsverlauf konnte Grundverständnis für die Zusammenhänge
vermittelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden schließlich auf
Plakaten dokumentiert, um sie der Schulöffentlichkeit zu präsentieren. 4.5 Hausmeister Die Hausmeister der fünf beteiligten Schulen wurden in die
Aktionen der Arge EBPB UfU eingebunden. Als Gebäudeverantwortliche vor Ort sind
sie die intimsten Kenner der Gebäude und deren Nutzung. In Abstimmung mit der
Schulleitung und den Mitarbeitern der Arge wurden unter Ihrer Mithilfe die
Heizungseinstellungen an die Nutzungszeiten der Schulräume angepasst und so die
Heizzeiten optimiert. Darüber hinaus wurde die Einstellung der Nachttemperatur
in vielen Schulen auf 15° C herabgesetzt.
Nach den Herbstferien begann die Umsetzung der
nutzerbedingten Energieeinsparungen in den fünf Schulen. Zunächst wurden mit den Schülern Energierundgänge in ihrer Schule
durchgeführt. Zusammen mit den Hausmeistern und Mitarbeiter des In den kommenden Wochen fanden in einem schulabhängigen
wöchentlichen oder vierzehntäglichen, durchschnittlich 14 Unterrichtsstunden
umfassenden Turnus Energiekurse mit den Schülern statt. In dem von Frau van Dyck
durchgeführten Unterricht wurden konkrete Energiethemen, wie Heizenergie- und
Warmwasserverbrauch, Müllvermeidung und Stromsparen besprochen, aber auch die
Auswirkungen von Energieverschwendung auf unser globales Ökosystem diskutiert.
Frau van Dyck wurde während des Unterrichtes von der Kontaktperson aus dem
Lehrerkollegium begleitet.
Der Kurs integriert die Informationen aus dem
Energierundgang, erläutert den sparsamen Umgang mit Heizenergie und
Warmwasserverbrauch, informiert über mögliche Wärmeverluste und motiviert zur
Aufnahme des Temperaturprofils an der Schule. Hierbei stellten die Schüler in Klassenräumen, Fluren und
Treppenhäusern mit schnell messenden Geräten die aktuellen Temperaturen fest
und werteten ihre Messergebnisse vergleichend mit Sollwerttemperaturen aus. Mit
Aussagen zu überhöhten Temperaturen wurde das richtige Lüften sowie die
Wirkungsweise von Thermostatventilen erläutert und Fehleinstellungen
entzaubert. Beim Thema Stromerzeugung erfolgte zunächst die Suche nach
Stromabnehmern in der Schule und in den elterlichen Haushalten. Die Begriffe
Leistung, Spannung und Stromstärke wurden mit Hilfe von kleinen Experimenten
eingeführt. So genannte heimliche Verbraucher wurden entlarvt. Für die Schule
wurde auf den Hauptstromverbraucher, die Lampen, fokussiert. Unterschiede
zwischen Glühlampen und Energiesparlampen alias Leuchtstofflampen wurden unter
dem Kriterium des Stromsparens betrachtet. Als aktive Maßnahme wurden alle
Lichtschalter beschriftet und Hinweisschilder zum Lichtschalten an den Türen
befestigt.
Zur Verbreitung des im Energiekurs neu erworbenen Wissens
gab es neben der theoretischen Nutzerschulung zusammen mit den Schülern einen
kommunikativ praktischen Teil des Unterrichtes. Darin erstellten die Schüler
Infotafeln und Schaubildern, die in der Schule ausgestellt werden. Parallel zu den Unterrichtseinheiten wurden mit den
Hausmeistern der Schulen weitere Möglichkeiten der Energiesparung diskutiert
und in Absprache mit der Schulleitung zum Teil auch umgesetzt. Hierbei reichte das Spektrum von einer Begrenzung des
Ventilbereichs auf eine Obergrenze von 4 bis zur Änderungen der Nutzerzeiten
bei der Heizungssteuerung. Bei den Schulen mit Einzelraumtemperaturregelung
wurden zusammen mit den Hausmeistern die Heizzeiten optimal an die tatsächliche
Nutzung der Räume angepasst. 6. Die Schulen
im Überblick: Grundschule am Hamburger Platz (früher 1. GS Weißensee),
Gustav-Adolf-Straße
Grundschule unter den Bäumen, Alt Blankenburg
Grundschule an der Marie, Christburger Straße
Trelleborg – Grundschule (früher 41. GS, ursprünglich 5. und
6. GS Pankow)
Grundschule im Moselviertel, Brodenbacher Weg
7. Ergebnisse Anfang November wurden uns die genauen Ergebnisse der
Einsparungen an den fünf ausgewählten Schulen mitgeteilt.
Im Bereich der Heizenergie, deren Kosten den größten Anteil
an den Betriebskosten darstellen, lag der Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit
dem Hausmeister (Anpassung der Heizungsregelung an den tatsächlichen Bedarf).
In diesem Bereich beträgt die Einsparung im Mittel 15% der jährlichen Kosten. Das folgende Diagramm zeigt den prozentualen Anteil der
erreichten Einsparung des jeweiligen Mediums an der Gesamtsumme der
Einsparungen: Der weit überwiegende Teil der Einsparsumme (fast 85 %)
entfällt auf die Heizkosteneinsparung. Wasser- und Stromverbrauch sowie
Abfallkosten sind weniger beachtet worden, sollen jedoch in Zukunft intensiver
bearbeitet werden. Die genauen Einsparungen an den einzelnen Schulen sind in
der Tabelle auf der folgenden Seite dokumentiert. Spitzenreiter bei der Heizkosteneinsparung ist die
Grundschule am Hamburger Platz in der Gustav-Adolf-Straße. Hier konnten durch
Optimierung der Nutzungszeiten sowie durch Sensibilisierung und Information der
Nutzer fast 20 % Heizkosten eingespart werden.
Zu den Ergebnissen der einzelnen Schulen (Tab auf Seite 11)
ist Folgendes anzumerken: I.
GS
am Hamburger Platz, Gustav-Adolf-Straße Die sehr gute Wärmeeinsparung ist wesentlich auf die gute
Zusammenarbeit mit dem Hausmeister zurückzuführen, der sich davon überzeugen
ließ, die Temperatur in den Fluren zu begrenzen. Beim Strom gab es hier einen
deutlichen Mehrverbrauch, dessen Ursache im Rahmen des Projektes nicht mehr
geklärt werden konnte. Bei einer Fortsetzung der Energiesparmaßnahmen in den
folgenden Jahren sollte der Strombereich genauer beobachtet werden. II.
GS
an der Marie, Christburger Straße Während der Projektlaufzeit wurde auf dem Nachbargrundstück
eine neue Turnhalle gebaut, außerdem wurde das benachbarte so genannte
Lehrerhaus vollständig saniert. Der Auftragnehmer war zunächst davon
ausgegangen, dass diese Arbeiten den Wasser-, Strom- und Heizenergieverbrauch
des Schulgebäudes nicht beeinflussen, wurde jedoch im Januar 05 darauf
hingewiesen, dass das in Sanierung befindliche Lehrerhaus vom Heizkessel des
Schulhauses trocken geheizt werde. Der Rohbau war abgeschlossen, der
Innenausbau noch nicht erfolgt, die Heizkörper hatten keine Ventile und damit
keine Regelungsmöglichkeiten. Der Auftraggeber hat nach Bekanntwerden dieses
Umstandes den Einbau eines Wärmemengenzählers zur getrennten Erfassung des
Wärmeverbrauchs im Lehrerhaus empfohlen. Der Zähler wurde während der
Projektlaufzeit eingebaut, aber nicht angeschlossen. Die Heizwärmeeinsparungen
sind auf diese Weise vom Mehrverbrauch des Lehrerhauses kompensiert worden, die
gemessene Einsparung blieb unter 5%. Da zu Beginn der Heizperiode jedoch die
Heizzeiten und Vorlauftemperaturen gerade an dieser Schule besonders verbessert
worden waren, wurde in Absprache mit dem Energiemanagement der rechnerische
Mittelwert der Heizwärmeeinsparungen der anderen vier Schulen als Einsparung
angesetzt. Beim Wasser gab es erheblichen Mehrverbrauch. Für den Bau
der Turnhalle und bei der Sanierung des Lehrerhauses war zwar bei der Schule
entnommenes Wasser über einen bauseitig eingesetzten zusätzlichen Wasserzähler
abgerechnet worden, dennoch ist zu vermuten, dass nicht die gesamte entnommene
Menge abgerechnet worden ist. Der Stromverbrauch wurde wegen Entnahme von Baustrom nicht
bewertet. III.
GS
im Moselviertel, Brodenbacher Weg Keine besonderen Vorkommnisse, die Schulangehörigen und der
Hausmeister sind an Kooperation mit Externen gewöhnt. IV.
GS
unter den Bäumen, Alt Blankenburg Die Einstellungen an der
Heizungsregelung konnten erst im Januar 2005 vorgenommen werden, da der Einbau
der Einzelraumtemperatur – Regelung dann erst abgeschlossen wurde. Baustrom
wurde nicht gemessen, daher wurde auch der Stromverbrauch dieser Schule nicht
gewertet. V.
Trelleborg
- GS, Eschengraben Die Heizwärmeeinsparung war an dieser Schule geringer als an
den anderen. Der Grund hierfür liegt unseres Erachtens an der mangelnden
Qualität der recht alten Fenster. In einigen Räumen im obersten Stockwerk waren
die erreichten Raumtemperaturen regelmäßig zu gering. Der Wasserverbrauch wurde wegen unplausibler Messergebnisse
nicht gewertet. Zusammenfassend bestätigt sich, dass eine quantitative
Bewertung von verhaltensorientierten Maßnahmen nur möglich ist, wenn störende
Fremdeinflüsse weitgehend ausgeschlossen werden können. Auf der anderen Seite
ist es durchaus wünschenswert, wenn der baubedingte Mehrverbrauch an Wasser,
Strom und Heizwärme durch gezielte Beratung vor Ort begrenzt wird. Auf der folgenden Seite ist Wasser- Strom- und
Heizwärmeverbrauch vor und nach den Einsparmaßnahmen jeweils für alle fünf
Schulgebäude in einem Diagramm dargestellt:
Auf der pädagogischen Seite ist der Erfolg nicht einfach in
Zahlen messbar. In den von der Arge EBPB UfU begleiteten Kursen/ Klassen war
das Interesse an Energiethemen sehr groß. Die Schüler waren motiviert, mehr
über das Thema zu erfahren und haben sich über den Unterricht hinaus engagiert.
Es ist schon im ersten Projektjahr gelungen energiesparende
Maßnahmen an allen Schulen durchzuführen ohne dass es für Lehrer oder Schüler
zu Qualitätsverlusten gekommen ist. Insgesamt klappte die Zusammenarbeit mit der Schulleitung
und dem Kollegium recht gut. Missverständnisse und Koordinationsschwierigkeiten
konnten meist direkt durch aufklärende informelle Gespräche beseitigt werden. 8. Hemmnisse
und Schwierigkeiten Insgesamt kann man feststellen, dass bei der Durchführung
des ersten nutzerbedingten Energiesparprojektes im Bezirk Pankow kommunikative
Anfangsschwierigkeiten den Prozess behindert, aber keinesfalls aufgehalten
haben. Wenn sich die Kommunikation zwischen allen Verantwortlichen der Gebäude
verbessert und eine Auftragserteilung zu einem früheren Zeitpunkt erfolgt kann
das bereits erreichte Einsparungspotenzial noch ausgebaut und optimiert werden. 8.1 Später
Projektbeginn Ein großes Hemmnis bei der Umsetzung der
benutzerorientierten Einsparung war der späte Zeitpunkt der Auftragserteilung.
Durch die erst Ende September 2004 erfolgte Vergabe der ausgeschriebenen
Leistungen war es den Mitarbeitern der Arge EBPB UfU nicht mehr möglich, ihr
Konzept auf einer Gesamtkonferenz zu Beginn des Schuljahres vorzustellen. Durch das Informationsdefizit im Lehrerkollegium kam es zu
Beginn der Maßnahmen zu der falschen Annahme, die Energieeinsparung würde zu
einer erheblichen Absenkung der Raumtemperaturen führen und Lehrer und Schüler
müssten sich durch den Winter zittern. Die Akzeptanz des Energiesparprojektes
und der Einzelmaßnahmen wurde erst durch Gespräche mit Lehrern und Schulleitung
im Laufe des Projektes erreicht. In Zukunft sollte, falls beispielsweise eine Durchführung
von verhaltensorientierten Maßnahmen für die Heizperiode Okt 2006 bis Sep 2007
geplant wird, die Auftragserteilung spätestens 2 Wochen vor dem Ende des
vorangehenden Schuljahres erfolgen. Ist die Schulleitung rechtzeitig vor den
Sommerferien informiert, kann sie gewährleisten, dass bei den direkt zu Beginn
des neuen Schuljahres stattfindenden Gesamtkonferenzen Zeit für die Vorstellung
des Energiesparprojektes eingeräumt wird. Es soll an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass der
Erfolg der verhaltensorientierten Maßnahmen wesentlich von der Akzeptanz des
Auftragnehmers bei den Nutzern der Gebäude abhängt. Die frühzeitige Information
ist Bestandteil des Kommunikationskonzeptes, dessen Ziel die
Akzeptanzsteigerung der Energiesparmaßnahmen ist. Die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Energieberatung
Prenzlauer Berg und Unabhängiges Institut für Umweltfragen sind ausschließlich
beratend tätig. Sie müssen darauf bauen, dass ihre Empfehlungen von Schülern,
Lehrern, Schulleitung und Hausmeister umgesetzt werden. Dies geschieht
natürlich nur bei ausreichender Kenntnis des Kontextes. Bei der geringen Anzahl
von Gebäuden war es möglich, die durch fehlende Information aufgetretenen
Missverständnisse durch zusätzliche Kommunikationsmaßnahmen zu beseitigen und
die erforderliche Akzeptanz – wenn auch verspätet – herzustellen. Bei größerer
Schulanzahl ist ein reibungsloser Ablauf nur mit frühzeitiger Kommunikation
möglich 8.2 Während der
Projektlaufzeit stattfindende Baumaßnahmen Die Optimierung der nutzerabhängigen Heizzeiten konnte nicht
an allen Schulen gleich zu Beginn der Heizperiode durchgeführt werden. Während
an vier Schulen in Kooperation mit den Hausmeistern die Nutzerzeiten der
Heizungen oder der Einzelraumregelung im Oktober oder November optimiert
wurden, geschah dies in der GS unter den Bäumen in Alt-Blankenburg erst Mitte
Januar 2005. Dass Baustellen die verhaltensorientierten
Energiesparmaßnahmen erheblich beeinflussen, liegt auf der Hand. Um dennoch
eine Bewertung der Sparmaßnahmen vornehmen zu können, ist eine sorgfältig
getrennte Verbrauchserfassung unabdingbar. Leider war in der GS an der Marie an
den Einbau eines Wärmemengenzählers in die Nahwärmeleitung von der Schule zum
Lehrerhaus zunächst nicht gedacht worden. Einsparungen durch die Nutzer des
Hauptgebäudes wurden dementsprechend kompensiert durch den Mehrverbrauch des
neuen Gebäudes. 9. Fazit und
Bewertung
Das Thema Energiesparen konnte erfolgreich in den Unterricht
an den fünf beteiligten Schulen eingeführt werden. Durch kommunikative
Maßnahmen der Schüler wie Wandzeitung und Infotafeln wird die Thematik auch
über die Klassengrenzen hinaus verbreitet und im Idealfall sogar bis ins
Elternhaus und zu Freunden getragen. Diese Erfolge sollten durch eine Fortführung des Projektes
mit nachfolgenden Schülergenerationen gefestigt und ergänzt werden. Auf diese
Weise besteht eine gute Chance, auch in den Folgejahren geringere
Betriebskosten entrichten zu müssen. Liliane van Dyck, Marc Prinz,
Malte Schmidthals, Heiner Matthies Arbeitsgemeinschaft
Energieberatung Prenzlauer Berg/ Unabhängiges Institut für Umweltfragen Postfach 580464, 10414 Berlin,
(+4930) 4404 2568, fax (+4930) 4404 2643, matthies@energieberatung-pb.de Haushaltsmäßige
Auswirkungen
Die nachgewiesenen aus der Nutzermotivation eingesparten finanziellen Mittel wurden zu 100% zur Finanzierung des Projektes verwendet, 75 % für die Arbeitsgemeinschaft und 25 % erhielten die Schulen. Gleichstellungsrelevante
Auswirkungen keine Auswirkungen
auf die nachhaltige Entwicklung siehe
Anlage (Musterblatt) Kinder-
und Familienverträglichkeit keine Burkhard
Kleinert |
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Legende
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Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
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Anwesenheit | Kleine Anfragen |