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Drucksache - IX-0880
Das Bezirksamt wird ersucht, Menschen mit geringem Einkommen in Pankow den kostenfreien Zugang zu kulturellen Angeboten in Berlin zu erleichtern. Dazu sollen Pankower*innen beim Besuch öffentlich zugänglicher Gebäude und Ämter innerhalb des Bezirksamtes in geeigneter Form auf die Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins „Kulturleben Berlin –Schlüssel zur Kultur e.V.“ aufmerksam gemacht werden (bisher nur am Standort Bettina-von-Arnim-Bibliothek und Heinrich-Böll-Bibliothek). Dies betrifft insbesondere die Tage, an denen die Freiwilligen des Vereins anwesend sind, um auf den möglichen Erstkontakt mit dem Verein hinzuweisen. Pankower*innen mit wenig Einkommen können sich bei Interesse direkt vor Ort als „Kulturgast“ anmelden, um dann kostenlos Kulturveranstaltungen besuchen zu können und damit niedrigschwellig Zugang zu Kultur zu ermöglichen.
Fraktion Bündnis90/ Die Grünen: BV Almuth Tharan, BV Christoph Göring, BV Silke Gänger, BV Heike Schmidt Begründung:Jeder hat das Recht am kulturellen Leben teilzunehmen. Viele Menschen mit geringem Einkommen sehen für sich aber keine Möglichkeit teure Tickets für Kulturveranstaltungen zu kaufen. Die meisten wissen aber nicht, dass es die Möglichkeit gibt, auch kostenfreie Karten für Kultur zu bekommen. Dieses Angebot sollte in Pankow bekannter gemacht werden und ein niedrigschwelliger Zugang auch für sozial Benachteiligte ermöglicht werden.
Der gemeinnützige Verein KulturLeben Berlin- Schlüssel zur Kultur e.V. vermittelt nicht verkaufte oder gespendete Tickets für Kulturveranstaltungen an Menschen, die sich einen Besuch im Theater, Ausstellungen, Museen, Varieté, Kabarett, Konzert oder Sport nicht leisten können.
Um Kulturgast zu werden meldet man sich einmalig persönlich in Präsenz bei den Anmeldestellen von KulturLeben. Als Nachweis des geringen Einkommens gilt z.B. Bürger- oder Wohngeldbescheid, Grundsicherung im Alter oder Renten-/Einkommensnachweis. Pro Monat sind bis zu 4000 kostenlose Kulturplätze in der Vermittlung. 500 Kulturpartner spenden regelmäßig Tickets. Auch Pankower*innen mit kleinem Budget sollen mit diesem Angebot einen Zugang zu kulturellen Angeboten erhalten. Auf den Bezirk kommen keine Kosten zu, er muss lediglich für die freiwilligen Helfer*innen des Vereins für regelmäßige Beratungsstunden (z.B. 2x monatlich) einen Raum oder Tisch idealerweise im Bürger-/Sozialamt zur Verfügung stellen. Sobald die Anmeldung als Kulturgast bei KulturLeben erfolgt ist, werden die Kulturgäste für die Tickets angerufen bzw. können zu bestimmten Sprechzeiten eigenständig telefonisch nachfragen. Die Karten werden am Veranstaltungsort auf der Gästeliste hinterlegt. Sofern die Senior*innen auf eine Assistenz beim Kulturbesuch angewiesen sind, können sie in Begleitung ehrenamtlicher Kulturpat*innen gemeinsam eine Kulturveranstaltung besuchen. Als Nachweise gelten: Bescheide über Erhalt von Bürgergeld Bescheide zur Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung Rentenbescheide Berechtigungsnachweis Berlin-Ticket S (ersetzt ab 1.1.2023 den berlinpass) Bescheide über den Erhalt von Wohngeld Nachweis über Leistungen dem Asylbewerber-Leistungsgesetz (AsylbLG) Einkommensteuerbescheid vom Finanzamt Lohnabrechnung, wenn man in einem Beschäftigungsverhältnis steht Studenten legen als Einkommensnachweis ihre Kontoauszüge der vergangenen drei Monate vor. Bei der Bemessung der Einkommensgrenzen orientiert sich der Verein an den Armutsgrenzen der EU. Die Einkommensgrenzen (netto) für die KulturLeben-Gäste liegen bei 1.100 € für einen 1-Personen-Haushalt, 1.470 € für einen 2-Personen-Haushalt + 300 € für jedes im gemeinsamen Haushalt lebende Kind. |
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