Drucksache - V-0674  

 
 
Betreff: Standortkonzept Bibliotheken II
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
31.03.2004 
22. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
27.09.2006 
43. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
0674 Antrag CDU
Nach Beschlussfassung, Antr. CDU, 22. Tagung, 31.03.04
VzK 13, SB, 43. Tagung, 27.09.2006

Die Bezirksverordnetenversammlung bekräftigt ihren Beschluss Drs

 

Siehe Anlage

Bezirksamt Pankow von Berlin

 

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                      

 

 

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                                                                                                              Drucksache-Nr.:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                In Erledigung der

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Drucksache-Nr. 0642/04

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Drucksache-Nr. 0674/04

 

 

 

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

 

 

 

Betr.: Standortkonzept Bibliotheken

 

Schlussbericht

 

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In Erledigung der Drucksache Nr. V-0642/04, beschlossen in der 21. Tagung der Bezirksverordnetenversammlung am 3. März 2004,

 

Das Bezirksamt wird ersucht, bei der Umsetzung und Fortschreibung des beschlossenen Kultur- und Bildungsentwicklungsplanes 2003 – 2007 folgende Kriterien zu beachten:

 

·       Erhaltung eines attraktiven und umfangreichen Medienangebotes,

 

·       Schaffung und Erhaltung moderner und bedarfsgerechter Bibliotheksstandorte unter Berücksichtigung ihrer Anbindung an den VÖBB,

 

·       Sicherstellung nutzungs- und nachfrageorientierter Öffnungszeiten durch eine Optimierung des Personaleinsatzes,

 

·       Standortsicherung auch unter dem Gesichtspunkt der Erreichbarkeit mit dem ÖPNV.

 

 

und der Drucksache Nr. V-0674/04, beschlossen in der 22. Tagung der Bezirksverordnetenversammlung am 31. 03. 2004,

 

            Die Bezirksverordnetenversammlung bekräftigt ihren Beschluss Drs. Nr. V - 0642/04 aus der 21. Tagung der BVV am 03. März 2004.

 

wird gemäß § 13 BezVG berichtet:

 

 

 

 

 

Zu 1.) Medienangebot

Der Umfang und die Güte des Medienangebotes ist direkte Folge der Höhe des Erwerbungsetats. Für die Haushaltsjahre 2006/07 wurde der Ansatz für den Erwerb von Medien (Titel 523 06) von € 241.000 (2005) auf € 350.000 p.a. angehoben und damit der Forderung des Kultur- und Bildungsentwicklungsplanes 2003 – 2007 entsprochen, mindestens € 1,- pro Einwohner zur Verfügung zu stellen. Wie im laufenden Haushaltsjahr bereits festgestellt werden kann, haben sich aufgrund des größeren Angebotes an Neuerscheinungen die Besuchs- und Entleihungszahlen gegenüber dem Vorjahr um ca. 15 % bis 20 % erhöht, was mittelbar auch positive Auswirkungen auf das Budgetierungsergebnis haben wird.

 

Neben der angemessenen Höhe des Etats für den Neukauf von Büchern und anderen Medien ist bei einer öffentlichen Bibliothek als sog. Verbrauchsbibliothek die regelmäßige Makulierung (Aussonderung unattraktiver und veralteter Medieneinheiten) unabdingbare Voraussetzung für ein attraktives und aktuelles Medienangebot. So konnte 2005 durch eine große Bestandsrevision das Medienangebot für die Bürgerinnen und Bürger in Pankow noch einmal erheblich verjüngt werden. Da die audiovisuellen (AV-) Medien nach wie vor die stärkste Nachfrage erfahren, wird in diesem Jahr diesem Bestandssegment besondere Aufmerksamkeit zuteil, z.B. durch den gezielten Ausbau des AV-Medienbestandes in der musikbetonten Bibliothek im Eliashof.

 

Zu 2.) Standorte

Nachdem die Bibliotheken in Weißensee (mit Ausnahme der Pistoriusstr. 127) die letzten in Berlin waren, die nicht an den VÖBB angeschlossen waren, ist mit Eröffnung der heutigen Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek, Bizetstr. 41, diese Lücke geschlossen worden, so dass ab Ende 2005 alle Standorte der Stadtbibliothek Pankow Verbundteilnehmer des VÖBB sind.

 

Neben diesem Quantensprung für den OT Weißensee kann eine eindeutige Angebotsverbesserung bzw. Produktivitätssteigerung in den verbleibenden Bibliotheksstandorten konstatiert werden. So werden in Folge der durch die Personalstreichungen erzwungenen Standortreduzierung von 20 (2001) auf jetzt 10 Häuser nicht nur annähernd die gleichen Nutzungszahlen erreicht, die heutigen Standorte präsentieren sich bis auf wenige Ausnahmen durchgängig modern ausgestattet und laden zum Verweilen ein (so z.B. Karow, Buch, Bizetstr.). Gab es 2001 eine Vielzahl sehr kleiner Bibliotheken mit wenig Medien (unter Einschluss auch der großen Häuser durchschnittlich 30.000), so erwartet heute das Publikum ein breites Medienangebot von durchschnittlich 50.000 Medieneinheiten (ME) pro Standort; die größte Auswahl bietet die Janusz-Korczak-Bibliothek mit 103.000 ME. Lag 2001 die durchschnittliche Hausgröße (unter Einschluss der großen Bibliotheken) bei 370 qm, so präsentiert sich heute ein größeres Medienangebot auf durchschnittlich 570 qm. Im Ergebnis der Standortkonzentration sind somit größere und leistungsfähigere Einheiten entstanden getreu dem Motto „Stärkung durch Straffung“.

 

Die Bedarfsgerechtigkeit der Medienangebote an den einzelnen Bibliotheksstandorten wird durch eine weitgehende Zielgruppenorientierung und ständige Nutzungsanalysen gewährleistet. Dabei bilden Angebote der Leseförderung für Kitas und Schulen einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit der Stadtbibliothek. 2005 registrierten die Bibliotheken insgesamt annähernd 16 000 Teilnehmer an Maßnahmen zur Vermittlung von Medienkompetenz und Leseförderung. Ein neuer Akzent ist durch die Konzentration von Musikalien in der musikbetonten Bibliothek im Eliashof in unmittelbarer Nachbarschaft der Musikschule gesetzt worden. Ab 2006 werden die Angebote bewusster geschlechtsspezifisch orientiert (so z.B. Angebote für den schwerer zu erreichenden männlichen Leser(-nachwuchs).

 

Weitere, nicht primär medienbezogene Serviceangebote erweitern das Spektrum der Stadtbibliothek in Richtung moderne Dienstleistungszentren. So sind inzwischen alle Bibliotheken über einen Internet-Anschluss fürs Publikum mit den weltweiten Netzen verbunden. Sie bieten somit auch die Möglichkeit, dass sich z.B. Interessierte für Volkshochschulkurse in den Bibliotheken elektronisch anmelden können. In der Stadtteilbibliothek Buch bietet das mobile Bürgerbüro seine Dienste an.

 

Zu 3.) Öffnungszeiten

Ohne Bibliothekarinnen und Bibliotheksassistentinnen, ohne deren großes Wissen und jahrelange Erfahrung gibt es keine Bibliotheken, können deren wichtige gesellschaftliche Aufgaben wie z.B. Leseförderung und Zugangsvermittlung zu weltweiter Information nicht verwirklicht werden.

 

Die durch Personalabbau erzwungene Reduzierung des Bibliotheksnetzes hatte zunächst einen deutlichen Verlust an Öffnungsstunden nach sich gezogen. Allerdings konnten 2005 nach genauer Analyse der Besucherfrequenz die Öffnungszeiten der verbleibenden Standorte so angepasst werden, dass nicht nur einzelne Bibliotheken ihr Gesamtvolumen ausdehnen konnten, sondern nun besonders die nachfragerelevanten Zeiten abgedeckt werden. Neu war die Ausdehnung der Montags-Öffnungszeit bis 20 Uhr in drei Häusern. Drei Bibliotheken in Pankow – und damit mehr als in den meisten anderen Bezirken – öffnen auch sonnabends ihre Tür.

 

Trotz einer ausgefeilten, an der tatsächlichen Nutzung orientierten Personalbemessung ist infolge weiterer Stellenstreichungen die Aufrechterhaltung des erreichten Standards inzwischen nicht mehr gewährleistet. Es kommt trotz einer Fülle von Vertretungseinsätzen und der bewundernswerten Bereitschaft zu temporärer Mehrarbeit seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zeitweiligen Schließungen. Insofern wird es bei der anstehenden Fortschreibung des Kultur- und Bildungsentwicklungsplanes Pankow um eine Optimierung der Relation zwischen der Größe und Struktur der Standorte auf der einen und deren notwendiger Personalausstattung auf der anderen Seite gehen.

 

Zu 4.) Erreichbarkeit mit dem ÖPNV

Alle z. Z. vorhandenen Bibliotheksstandorte sind durch den ÖPNV gut bis sehr gut zu erreichen. Unter guter Erreichbarkeit verstehen wir, dass zwischen nächster Haltestelle/Station und Bibliothek der Fußweg bis zu 5 Minuten beträgt. Nach diesem Kriterium sind von den 10 Bibliotheksstandorten 4 Standorte sehr gut, 6 Standorte gut zu erreichen.

 

Angesichts der geringer gewordenen Anzahl an Standorten kommt deren verkehrsmäßiger Erreichbarkeit – auch zukünftig - eine zunehmend größere Bedeutung zu.

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

 

Gleichstellungsrelevante Auswirkungen

keine

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

keine

 

 

 

 

 

Burkhard Kleinert                                                                                                                                                        Almuth Nehring-Venus

Bezirksbürgermeister                                                                                                                                                 Bezirksstadträtin für Kultur, Wirtschaft

                                                                                                                                                                                                und öffentliche Ordnung

 

 
 

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