Drucksache - IX-0549  

 
 
Betreff: Gedenktafel und Ortsbenennung nach Frieda Adam
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenFraktion Bündnis 90/Die Grünen
   
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
25.01.2023 
12. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Weiterbildung und Kultur federführender Ausschuss
19.04.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur zurückgezogen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Bü90/Grüne 12. BVV am 25.01.2023

Die BVV schlägt der Gedenktafelkommission die Anbringung einer Gedenktafel für Frieda Adam, geborene Bauer, am Haus der Schönhauser Allee 90 vor. Darüber hinaus soll das Bezirksamt eine geeignete Straße oder einen Platz finden, die/der nach Frieda Adam benannt werden kann.

 

gez. BV Almuth Tharan, BV Hannah Wettig


Begründung:

Die Näherin Frieda Adam, geborene Bauer am 4. Mai 1919, versteckte ab November 1942 bis Ende 1943 ihre jüdische Freundin Erna Putermann in ihrer Wohnung in der Schönhauser Allee 90, wo Adam mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Kindern lebte. Anfang 1943 organisierte sie auch ein Versteck für Erna Putermanns Bruder, in welchem sie später auch Erna Putermann unterbringen konnte, nachdem ihr Mann gedroht hatte, sie anzuzeigen. Erna Putermann und ihr Bruder überlebten den Nationalsozialismus.

Die Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem ehrt Frieda Adam seit 1992 als Gerechte unter den Völkern. Sie ist damit eine der wenigen Deutschen, die diese Anerkennung erfahren. In Berlin wird sie bisher nicht geehrt.

Gerade Frieda Adam ist ein hervorstechendes Beispiel für Menschlichkeit und Mut unter schwierigsten Bedingungen. Sie hatte als einfache Arbeiterin selbst kaum genug zu essen für sich und ihre drei Kinder. Zudem musste sie sich gegen einen Ehemann zur Wehr setzen, von dem sie sich nach dem Krieg scheiden ließ. Dieses außerordentliche Engagement sollte angemessen geehrt werden, gerade weil es zeigt, dass auch Menschen ohne Geld, Bildung oder Beziehungen Widerstand und Menschlichkeit während des Nationalsozialismus gelebt haben. 

 
 

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