Drucksache - IX-0516  

 
 
Betreff: Straßenbaumkonzept für Pankow – Transparenz und Beteiligung, Entsiegelung für neue Baumstandorte
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenFraktion Bündnis 90/Die Grünen
   
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
14.12.2022 
11. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur mitberatender Ausschuss
03.01.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
17.01.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt     
07.02.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
18.04.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
06.06.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
Ausschuss für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur mitberatender Ausschuss
06.07.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung federführender Ausschuss
Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung federführender Ausschuss

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Fraktion Bü90/Grüne 11. BVV am 14.12.22

Dem Bezirksamt wird ersucht, nach dem Modell Straßenbaumkonzept Leipzig 2030“ ein Konzept für die Bestandsweiterung an Pankower Straßenbäumen zu erstellen bzw. sich bei der Senatsverwaltung für die Erstellung oder Förderung eines solchen Konzeptes einzusetzen. Das Konzept soll die Basis für eine ausreichende, langfristige Finanzierung des Bestandserhalts und eines geplanten Bestandszuwachses an Straßenbäumen in Pankow bilden.

Die Prioritäten sollen sein:

1. Erstpflanzungen sowie Ergänzungsplanzungen auf derzeit leeren Baumscheiben,

2. Schaffung von neuen Baumstandorten durch Entsiegelung von Flächen des ruhenden Verkehrs,

3. Verbesserung von Baumstandorten durch Entsiegelung und Baumscheibenerweiterungen,

4. Beteiligung der Einwohner:innen und Transparenz der Planung und Maßnahmen.

 

gez. BV Almuth Tharan, BV Hannah Wettig, BV Axel Lüssow

 


Begründung:

Die „Baumleitplanung“ Pankow seit 2008 erfasste 33 Straßen, das „Straßenbaumkonzept“ 2018 weitere 8 Straßen mit der Greifswalder Straße soll die letzte in den Ausschüssen vorgestellte Planung umgesetzt werden. Auf der Internetpräsenz des Bezirksamtes gibt es außer sporadischen Pressemitteilungen zu einzelnen kurz bevorstehenden Maßnahmen keine Informationen dazu im sonstigen Internet ist nur die Beauftragung eines Büros für die erste Baumleitplanung zu finden.  Es gab wenige Rundgänge vor Ort Baumgutachten, die in Folge beauftragt wurden, wurden wie in der Seelower Straße vom Bezirksamt ignoriert, und vom Gutachter für erhaltenswert angesehene Bäume dennoch gefällt.

r Anwohner:innen ist es nicht nachvollziehbar, welche Baumscheiben wieso leer sind, und eine systematische Überprüfung der potenziellen Baumstandorten findet überhaupt nicht mehr statt (vgl. KA-0421/IX). Die einzige Möglichkeit zur Beteiligung ist eine Spende für die „Stadtbaumkampagne“ des Landes oder „100 Bäume für Pankow“. Selbst die neue gesamtstädtische Zielvereinbarung für Straßenbäume kann nach Einschätzung des Bezirksamtes den Rückgang des Bestands nur bremsen (vgl. KA-0421/IX).

Aufgrund der zunehmenden Flächenkonkurrenzen und den Klimawandel ist ein vorausschauendes, beteiligendes Konzept notwendig, das notwendige Kosten ausweist und mehr Bäume in Pankows Straßenraum bringt. Dafür muss vermieden werden, Bestandsbäume mit hoher Ökosystemleistung gegen „neue“ume zu tauschen, die aufwändiger Wässerung bedürfen und oftmals bereits im Pflegezeitraum absterben.

Ein solches Konzept mit den Prioritäten Beteiligung, Entsiegelung und Erstpflanzungen wurde seit 2016 in Leipzig erarbeitet, und im Jahr 2019 wurde „Straßenbaumkonzept Leipzig 2030“ [1] beschlossen: „Die Erweiterung des Straßenbaumbestandes als einen wesentlichen Bestandteil der urbanen grünen Infrastruktur leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Luftreinhalteplanes und des Stadtentwicklungsplanes Verkehr und öffentlicher Raum sowie zur Anpassung an den Klimawandel“. In Leipzig gibt es 57.000 Straßenbäume, in Pankow 44.000. Leipzig hat sich das Ziel von 1000 neuen Bäumen pro Jahr gesetzt und auch in Pankow gibt es viel Potenzial für neue Baumstandorte durch Entsiegelung.

Die Einwohner:innen konnten sich in Leipzig über einen umfangreichen Beteiligungs- und Abstimmungsprozess mit Wünschen für Baumstandorte einbringen und an den Planungen aktiv mitwirken. Dadurch wurden verschiedene Interessen im Hinblick auf den Straßenbaum gebündelt, die schließlich ein abgestimmtes, nachvollziehbares und umsetzungsorientiertes Handlungsinstrument ergeben. Durch Entsiegelung entstehen Baumscheibenerweiterungen, Neupflanzungen werden nach dem standardisierten „Zwickauer Modell“ [2] durchgeführt, so dass auf ehemaligen Parkplätzen gute Standorte für großkronige Bäume entstehen. Auch die Entscheidung zur Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen ist als ein Teil des Konzeptes transparent und nachvollziehbar.

 

[1] https://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/umwelt-und-naturschutz/baeume-und-baumschutz/strassenbaumkonzept-leipzig-2030/

[2] https://static.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.3_Dez3_Umwelt_Ordnung_Sport/67_Amt_fuer_Stadtgruen_und_Gewaesser/Baeume_Baumschutz/Pflanzplaene_2018/Regelquerschnitt_Zwickauer_Modell.pdf

 

 

 
 

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