Drucksache - VIII-1516  

Siehe Anlage

Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

In Erledigung des in der 43. Sitzung am 01.09.2021 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung — Drucksache Nr.: VIII-1516 —

„Das Bezirksamt wird ersucht, geeignete Flächen für eine Bebauung nach dem Vorbild des Parkplatzes des Dante-Bades in München für Wohnungsbau und Büroflächen zu ermitteln und zwei bis drei Flächen für ein Pilotprojekt auszuwählen. Dabei sind ausdrücklich auch Flächen im öffentlichen Straßenland einzubeziehen.“

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG Holding GmbH in München hat in einem Pilotprojekt einen öffentlichen Parkplatz mit einem langestreckten Laubenganghaus in Holzbauweise überbaut und so 100 bezahlbare neue Wohnungen geschaffen. Das Projekt gilt als Modellprojekt und könnte auch für vergleichbare Grundstücksflächen in Pankow als Vorbild dienen. Der Bauherr hat für dieses Bauprojekt aufgrund des innovativen Ansatzes und der architektonischen Qualität 2018 den Deutschen Bauherrenpreis gewonnen.

Für das Bezirksamt Pankow ist eine verbesserte Nutzung von versiegelten Flächen, die sich im Besitz des Landes Berlin befinden, ein wichtiges Ziel und wird daher verstärkt in den Blick genommen.

In der Hadlichstraße (Ortsteil Pankow) ist ehemaliges Straßenland eingezogen und zugunsten des soeben fertiggestellten Neubaus der "Schule Eins" umgewidmet worden. Eine ehemalige Kfz-Stellplatzanlage in der Mendelssohnstraße sowie in der Conrad-Blenkle-Straße (beide Ortsteil Prenzlauer Berg) sind zu Schulstandorten umgebaut worden.

In anderen Fällen, etwa dem geplanten Umbau der Michelangelostraße zugunsten zusätzlicher Wohnflächen, stößt eine geplante Umwidmung derzeit noch auf massive kapazitive und finanzielle Hindernisse. Insbesondere der geplante Umbau des Straßenlandes benötigt dort voraussichtlich mehrere Jahre allein für den Planvorlauf.

Ein weiteres Beispiel ist das geplante Vorhaben für Nachfolge-Einrichtung des Knaack-Klubs: Hierfür sollen Flächen innerhalb der Wendeschleife der Straßenbahn an der Eberswalder Straße genutzt werden.

Auf private versiegelte Grundstücke hat das Land Berlin keinen Zugriff. In solchen Fällen wird eine Bebauung jedoch im Rahmen der Bauberatung empfohlen und in nicht unerheblichem Maß auch nachgefragt.

Als positive Beispiele in der Vergangenheit können der Ersatz ehemaliger Kfz-Stellplatzanlagen in der Kastanienallee 97 — 99 durch die Wohn- und Geschäftshäuser der "Puhlmannhöfe" und in der Conrad-Blenkle-Straße 29 (beide Ortsteil Prenzlauer Berg) durch eine große mehrflügelige Wohnanlage gelten.

Bewährt hat sich zudem die Kombination von Einzelhandel und Wohnen auf ehemaligen Kaufhallen-Standorten. In der Pappelallee 45, Winsstraße 18, Gotlandstraße 6/10,
Fehrbelliner Straße 14 und Pasteurstraße 19/25 (Ortsteil Prenzlauer Berg) sind versiegelte und teils bebaute Flächen in den letzten Jahren besser ausgenutzt worden. In Gesprächen mit dem Lebensmitteleinzelhandel werden vergleichbare Lösungen thematisiert und angeregt.

Weitere derartige Vorhaben wie jenes in der Dietzgenstraße 86 (Ortsteil Niederschönhausen) befinden sich im Bau bzw. in Vorbereitung. Zu nennen ist ferner der Ersatz des unbebauten, doch versiegelten Gewerbe-Standortes in der Prenzlauer Allee 95 — 97 (Ortsteil Prenzlauer Berg) durch einen Bürokomplex und Wohnen.

Das Wohnungsbauprojekt der GEWOFAG beim Dante-Bad ist jedoch mehrfach beispielgebend: Durch die Überbauung eines öffentlichen Parkplatzes ist es gelungen, mit einem begrenzten Aufwand und durch einen begrenzten Eingriff in die bestehende Nutzungsstruktur neuen Wohnraum zu schaffen. Das serielle und modulare Bauen hat ein vergleichsweises kostengünstiges Bauen ermöglicht. Die Holzbauweise führt zu einer guten CO2-Bilanz. Zudem war es möglich einen niedrigen Wärmebedarf zu erzielen. Serielles und modulares Bauen in Holzbauweise entwickelt sich derzeit in hohem Tempo weiter und wird daher auch in Pankow als klimafreundliches Bauen an Bedeutung gewinnen. Das Stadtentwicklungsamt unterstützt derartige innovative Projekte.

Wir bitten, die Drucksache als erledigt zu betrachten.

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

Kinder- und Familienverträglichkeit

entfällt