Drucksache - VIII-1085  

 
 
Betreff: Kampagne „Luisa ist hier!“ anschließen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
   Beteiligt:Gruppe der FDP
   Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
04.03.2020 
30. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung federführender Ausschuss
11.03.2020 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung vertagt   
22.04.2020 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung vertagt   
12.08.2020 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
02.09.2020 
34. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
09.12.2020 
37. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
13.12.2023 
19. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen     
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
28.02.2024 
21. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen     
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
03.07.2024 
24. ordentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen     

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD 30. BVV am 04.03.20
Antrag Fraktionen SPD & Linke, Gruppe FDP, 30. BVV am 4.3.2020 2. Ausfertigung
Beschlussempfehlung GleiBet 34. BVV am 02.09.2020
VzK §13BezVG ZB 37. BVV 1.12.2020
Berichtspflicht BA Februar 2021
Berichtspflicht BA Mai 2021
VzK §13 BezVG/ZB BA 19.BVV am 13.12.2023
VzK §13 BezVG/ZB BA 21.BVV am 28.02.2024
VzK §13 BezVG BA, SB 24. BVV am 03.07.2024

siehe Anlage


Bezirksamt Pankow von Berlin

.06.2024

An die
Bezirksverordnetenversammlung

in Erledigung der
Drucksache-Nr.: VIII-1085

Vorlage zur Kenntnisnahme
r die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

Schlussbericht

Kampagne „Luisa ist hier!“ anschließen

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

In Erledigung des in der 34. Sitzung am 02.09.2020 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr.: VIII-1085

Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei den Senatsverwaltungen Inneres und Sport, Kultur und Europa sowie Gesundheit, Pflege und Gleichstellung dafür einzusetzen, dass sich Berlin der Münsteraner Kampagne „Luisa ist hier!“ anschließt. Ziel ist es, berlinweit in den Clubs der Partyszene Hilfsangebote für Frauen und Mädchen bei sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt zu initiieren.“

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

In Erledigung der Drucksache VIII-1085/2020 wandte sich das Bezirksamt Pankow seit 2020 mehrfach schriftlich an drei verschiedene Senatsverwaltungen: im November 2020 an SenInnDS, SenKultEuropa und SenGPG, im Oktober 2021 an SenInnDS, im August und September 2023 an SenASGIVA, im Oktober 2023, im Januar und Februar 2024 an SenKultGZ. Basierend auf den bis dato eingegangenen ckmeldungen der angeschriebenen Senatsverwaltungen ist abschließend festzustellen, dass sich keine dieser Senatsverwaltungen in der Sache zuständig sieht und daher auch künftig nicht mit einer landesweiten Umsetzung der Münsteraner Kampagne „Luisa ist hier!“ zu rechnen ist. Von weiteren an diese oder andere Senatsverwaltungen gerichtete Ersuchen seitens des Bezirksamtes soll daher in der Folge abgesehen werden.

Nach abschließender Befassung mit den Umsetzungsmöglichkeiten auf bezirklicher Ebene kommt das Bezirksamt Pankow ebenso wie das Bezirksamt Lichtenberg zu dem Schluss, dass die Kampagne Luisa ist hier!“r die Berliner Club-, Bar- und Kneipenlandschaft (sog. Partyszene“, vgl. BVV-Beschluss) nicht geeignet ist. Von einer Weiterverfolgung der Umsetzung der Kampagne im Bezirk soll daher nftig ebenfalls abgesehen werden soll.

Zu den Gründen:

Die Kampagne wird in der Regel in Kooperation mit einem Frauen-Notruf oder einer Frauenberatungsstelle der Region durchgeführt. Aktuell haben 40 Städte und 4 (Land-) Kreise in Deutschland die Kampagne implementiert. Die Einwohnerzahlen in vorgenannten Städten liegen zwischen 11.000 (Ebersberg) und 620.000 (Düsseldorf), in den (Land-)Kreisen zwischen 216.000 (Bodenseekreis) und 324.000 (Ennepe-Ruhr-Kreis). In genannten Städten und (Land-)Kreisen gibt es insgesamt weniger Clubs, Bars und Kneipen als in Berlin und diese haben in Bezug auf die Anzahl der glichen Besucher:innen deutlich weniger Durchlauf. In der Kombination aus Anzahl der Ausgehorte insgesamt sowie der Anzahl der Besucher:innensst sich „Luisa ist hier! mit dem Frauen-Notruf oder einer Fachberatungsstelle vergleichsweise gut und unkompliziert umsetzen.

In Berlin wäre dies auf struktureller Ebene deutlich schwerer umsetzbar. Zwar gibt es hier die Hilfetelefone wie die BIG-Hotline und auch Frauenberatungsstellen (landesfinanziert), diese sind jedoch chronisch unterfinanziert und unterausgestattet. Für die Betreuung einer Kampagne wie Luisa ist hier!“ bräuchte es zunächst ein entsprechendes politisches Commitment auf Landesebene und anschließend zusätzliche Ressourcenr die damit verbundenen Tätigkeiten. Angesichts der aktuellen Haushaltslage und damit verbundener Sparzwänge ist derzeit nicht davon auszugehen, dass sich dies in den nächsten Doppelhaushalten umsetzen lässt. Hinzu kommt: die Frauenberatungsstellen sind nicht flächendeckend über Berlin verteilt und in einigen Bezirken gibt es keine geeignete Anlaufstelle, an die betroffene Frauen weiterverwiesen werden können. Natürlich nnten Betroffene auch andere Angebote innerhalb Berlins nutzen, aber im Falle von (traumatischen) Gewalterfahrungen sind kurze Wege und ein generell niedrigschwelliger Zugang zu Unterstützungsangeboten von entscheidender Bedeutung.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass das Konzept zu „Luisa ist hier!“ einen Ansatz verfolgt, der für eine Millionenstadt wie Berlin mit einer sehr heterogenen Ausgehstruktur ungeeignet ist. Wie bereits im 2. Zwischenbericht zur Drucksache ausgeführt, wäre es zielführender, in den Ausgehorten (Club, Bar, Kneipe etc.) - so noch nicht geschehen - eine jeweils einrichtungsspezifische und nachhaltige Awareness-Struktur zu etablieren. Dies ge dann im Verantwortungsbereich der einzelnen Einrichtungen.

Ergänzend zum Thema wird auf die Beantwortung der Beantwortung der schriftlichen Anfrage zum Thema „#metoo und Gewaltschutz auf Veranstaltungen. Was macht die Kulturverwaltung? vom 29. April 2024 hingewiesen (Link: https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-18860.pdf).

Wir bitten, die Drucksache als erledigt zu betrachten.

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

Kinder- und Familienverträglichkeit

entfällt

 

 

 

Dr. Cordelia Koch

Bezirksbürgermeisterin
 

 

 

 
 

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