Drucksache - VIII-0136  

 
 
Betreff: Alleingang des Senats bei der Neuvergabe der Außenwerbung stoppen!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
05.04.2017 
6. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Soziales, Senior*innen, Arbeit und Wirtschaft federführender Ausschuss
25.04.2017 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senior*innen, Arbeit und Wirtschaft mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin federführender Ausschuss
17.05.2017 
7. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
13.09.2017 
9. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag CDU, 6. BVV
Antrag CDU und FDP, 6 BVV am 5.4.17 2. Ausfertigung
Beschlussempfehlung SoSeArW für die 7.BVV am 17.5.17
Beschlussempfehlung SoSeArW, 7 BVV am 17.5.17 - 2. Ausfertigung
VzK§13 BA, SB 9. BVV am 13.09.17

Siehe Anlage

 


Bezirksamt Pankow von Berlin

 

.2017

An die
Bezirksverordnetenversammlung

Drucksache-Nr.: VIII-0136

Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

Schlussbericht

Alleingang des Senats bei der Neuvergabe der Außenwerbung stoppen!

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

In Erledigung der in der 7. Sitzung am 17.05.2017 angenommenen Empfehlung der Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr.: VIII-0136

Dem Bezirksamt Pankow von Berlin wird empfohlen, sich bei der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz dafür einzusetzen, dass das derzeit laufende Ausschreibungsverfahren bezüglich der Berliner Werberechte unverzüglich gestoppt wird und mit den aktuellen Vertragspartnern Verhandlungen aufzunehmen, deren Zielstellung eine Harmonisierung der Vertragslaufzeiten und sofern jeweils erforderlich eine Verlängerung des jeweiligen Vertrages ist.

Vor einer Neuausschreibung ist die Struktur der Verträge zu ordnen und im Einvernehmen mit den Berliner Bezirken sowie in Abstimmung mit der BVG ein Konzept zu erarbeiten.

Bei der Erstellung des Konzeptes sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

- Bildung einer Steuerungsgruppe bestehend aus Vertretern des Senats, des Abgeordne-
  tenhauses und der Bezirke, damit die Interessen des Landes und der Bezirke gleichbe-
  rechtigt in das Konzept einfließen

- Beibehaltung der bewährten Möglichkeit ergänzender Verträge zwischen Bezirken und
  Außenwerbeunternehmen, um die Finanzierung zusätzlicher Leistungen wie den Be-
  trieb von Brunnen oder der Weihnachtsbeleuchtung von Geschäftsstraßen auch zu-
  künftig in öffentlich-privater Partnerschaft zu ermöglichen

- Erschließung zusätzlicher Potenziale insbesondere digitaler Werbeanlagen als „smarte“
  Technologie zur Verbesserung von Stadtmanagement und öffentlichen Angeboten

- Erhalt und Ausbau einer flächendeckenden, leistungsfähigen und qualitativ hochwerti-
  gen Toiletteninfrastruktur im öffentlichen Raum

- Einbeziehung der Stadtgesellschaft bei der Konzeptentwicklung“

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

Die Zuständigkeit bei der Bereitstellung öffentlicher Toiletten und die Bewirtschaftung der Brunnenanlagen im Land Berlin befinden sich mit unterschiedlichen Übergangsfristen bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Dies ist unumgänglich, da eine stadteinheitliche Lösung das Ziel sein muss. Auf Grund der landesweiten besonderen Bedeutung und der haushalt- und wettbewerbsrechtlichen Bedingungen ist das juristische Generalreferat federführend mit der Bearbeitung beauftragt worden.

Da der sogenannte Toilettenvertrag von 1993 für 25 Jahre befristet abgeschlossen worden war, war keine Kündigung erforderlich, sondern eine Neuregelung zu erarbeiten. Diese muss unter Berücksichtigung der derzeitigen Bedingungen erfolgen.

In Vorbereitung dessen hat die Senatsverwaltung ein Toilettenkonzept in Auftrag gegeben, welches unter Berücksichtigung aller heutigen Umstände (z. B. Bedarf, Recht) mit maximaler Transparenz sowie Einbeziehung aller Interessengruppen erstellt wird. Dabei wird auch die Nutzung von Standorten über das öffentliche Straßenland und die Grünanlagen hinaus betrachtet und die bei der Erhebung dokumentierten Qualitätsmängel in Form von unzureichender Hygiene, Sauberkeit und teilweisen Schließungen eine Rolle spielen.                                                                                                                          Über eine Projektplattform erfolgt die Information aller Beteiligten und Interessierten. Insofern existiert bereits eine Projektgruppe.

Da mit der Vorbereitung der Ausschreibungen bereits im August 2013 begonnen worden ist, kann von einer übereilten Ausschreibung nicht gesprochen werden.

Die gewünschte Beibehaltung der Möglichkeit ergänzender Verträge zwischen den Bezirken und den Werbefirmen kann aus rechtlichen Gründen, unter anderem auch zur Vorbeugung von Korruption, nicht fortgeführt werden. Die Praxis der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass diese Verträge die Interessen des Landes Berlins nicht optimal berücksichtigen und die Werbefirmen nicht bereit waren, sich den erforderlichen Anpassungen zu stellen. Von einer bewährtenglichkeit kann daher aus Sicht des Bezirksamtes und der Senatsverwaltung nicht gesprochen werden. Neue Standorte von WC´s konnten nicht realisiert werden, weil kommerziell interessante Werbestandorte nicht zur Verfügung stehen. Somit stehen derzeitig die Interessen des Landes bzw. der Bezirke hinter den kommerziellen Werbeinteressen.

Im öffentlichen Interesse, im Interesse des Landes Berlins, kann daher nur die haushaltrechtliche Trennung und Ausschreibung der Leistungen liegen.

Die Umrüstung der Werbeanlagen zu digitaler Werbung ist erklärtes Ziel der Werbeunternehmen. Dieses passt nicht immer zu den vorhandenen Standorten, da sich die Einflüsse auf die Anwohner, die Stadtgestaltung und den Verkehr ändern und in jedem Fall einer Einzelfallprüfung unterliegen.

Das Bezirksamt setzt sich dafür ein, dass die vorhandenen öffentlichen WC-Standorte auch weiterhin zur Verfügung stehen und weitere Standorte entsprechend dem Bedarf und des neu erstellten Toilettenkonzeptes ergänzt werden. Selbstverständlich wird gefordert, dass alle Anlagen behinderten- und touristengerecht ausgestattet werden.

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

Kinder- und Familienverträglichkeit

entfällt

Sören Benn
Bezirksbürgermeister
 




Vollrad Kuhn
Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste

 

 

 
 

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