Drucksache - VII-0979  

1. Verglichen mit dem Berliner Durchschnitt ist der Bezirk Pankow derzeit mit Einzelhandelsverkaufsflächen unterversorgt. Das Defizit beträgt 39.213 Quadratmeter (Stand 31.12.2014). Zu den negativen Folgen gehören vermehrter Kaufkraftabfluss, aber auch vermehrter innerstädtischer Verkehr, der in der Regel mit dem MIV bewältigt wird.

Teilt das Bezirksamt diese Einschätzung und beabsichtigt das Bezirksamt planerisch, dieses Defizit durch Flächenaufwuchs abzubauen, und wenn ja, wie? Zieht das Bezirksamt dafür planerisch auch die Errichtung neuer, zentrenrelevanter (gemäß StEP Zentren der Senatsverwaltung), großflächiger Einzelhandelseinrichtungen (größer 20.000 qm) durch private Investoren in Betracht?

2. Wenn ja, wo sollen nach Vorstellungen des Bezirksamtes diese Verkaufsflächen realisiert werden, da im Prozess der Aufstellung eines neuen Zentrenkonzeptes das Bezirksamt bisher nur dargelegt hat, wo dies nicht geschehen soll?
3. Da die reale Entwicklung derzeit bereits oberhalb der oberen Prognosevariante der Einwohnerentwicklung liegt (vergl. KA 0792/VII), erhöht sich das Defizit an Verkaufsflächen bis zum Jahr 2030 – das ist schon in 15 Jahren – auf 109.118 Quadratmeter, bzw. auf 64.159 qm wenn man weiter unter dem Berliner Standard bleiben will.

Wo sollen diese Flächen nach Auffassung des Bezirksamts realisiert werden?

4. Beabsichtigt das Bezirksamt weiterhin, wie es bei der Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 27.5.2015 deutlich wurde, auf eine planerische Dynamisierung der Verkaufsflächenentwicklung auf der Grundlage der Einwohnerprognose zu verzichten?