Drucksache - VI-0982  

 
 
Betreff: Filmstadt Weißensee
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
03.03.2010 
31. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Kultur und Bildung mitberatender Ausschuss
14.04.2010 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung federführender Ausschuss
29.04.2010 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung vertagt   
20.05.2010 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung vertagt   
03.06.2010 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
07.07.2010 
35. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
19.01.2011 
39. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD, 03.03.2010
Beschlussempfehlung Ausschuss StadtWi, 35 BVV am 07.07.2010
VzK 13 Schlussbericht, BA, 39. BVV am 19.01.2011

Das Bezirksamt wird ersucht, durch eine Informationsstele im Rahmen des touristischen Wegleitsystems des Bezirks oder anderer

 

 

 

 

 

 

 

Siehe Anlage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch bevor die Berliner Filmschaffenden das damalige Nowawes (Babelsberg) zum Mekka der Filmindustrie machen sollten, erlebte

3

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                                       2010

 

 

 

An die                                                     Drucksache-Nr.:

Bezirksverordnetenversammlung                            in Erledigung der             

                                          Drucksache Nr.: VI-0982

 

 

 

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

 

 

Schlussbericht

 

Filmstadt Weißensee

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In Erledigung des in der 35. Sitzung am 07.07.2010 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr. V-0982 –

 

Das Bezirksamt wird ersucht, durch eine Informationsstele im Rahmen des touristischen Wegleitsystems des Bezirks oder anderer Formen von Info-Tafeln, Gedenktafeln oder ähnlichem auf die Geburtstätten der Weißenseer Filmkunst in der heutigen Liebermannstraße (zur damaligen Zeit Franz-Josef-Straße) hinzuweisen.

Bei der Erarbeitung der Inhalte für die Informationsstele sind der Verein der Freunde des Kino Toni e.V. und die Weißenseer Heimatfreunde einzubeziehen. Sollten sich alternative Formen jenseits der Informationsstele des touristischen Wegleitsystems als praktikabler erweisen, sind bei ihrer Gestaltung zusätzlich zu den oben genannten Vereinen die Kunsthochschule Weißensee und andere interessierte Kulturschaffende des Bezirks Pankow einzubeziehen.

Die Einweihung von der Informationsstele bzw. anderer Formen von Info-Tafeln ist im angemessenen feierlichen Rahmen vorzunehmen.“

 

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) berichtet:

 

Das Bezirksamt hat in Erledigung des Ersuchens beim Vertragspartner für das touristische Wegeleitsystem, der Firma Wall AG, nach den Möglichkeiten der Erweiterung besagten Systems um eine Stele zur Weißenseer Filmkunst in der Liebermannstraße angefragt. Dabei ergab sich folgender Sachstand:

Sämtliche vertraglich vereinbarten Stelen sind errichtet worden, eine Stele (Jüdisches Waisenhaus) wurde für die Dauer der Straßenbauarbeiten zeitweilig abgebaut.

Das touristische Wegeleitsystem ist ein inhaltlich in sich geschlossenes System, da jede einzelne Stele Hinweise auf die anderen Standorte enthält.

Bei einer Erweiterung des Systems um eine neue Stele, müssten in den nächsten Jahren bei einer erforderlichen Reparatur/Instandhaltung/Überarbeitung auch alle anderen Stelen um einen Hinweis auf den neuen Standort ergänzt werden.

Einige Stelen, die in ihren Texten inhaltliche Bezüge zueinander aufweisen, müssten auch redaktionell überarbeitet werden.

Allein die Installationskosten einer neuen Stele einschließlich eines erforderlichen unterirdischen Stromanschlusses belaufen sich nach Aussage der Wall-AG auf

8.000 – 10.000 €. Diese zusätzlichen Kosten sind aus dem Bezirkshaushalt nicht zu finanzieren.

 

Außerdem wird auf der Stele am Caligariplatz mit folgendem Text auf die Filmstadt Weißensee hingewiesen:

 

 

„Filmstadt Weißensee

Der Caligariplatz erhielt seinen Namen 2002, um an die Filmstadt Weißensee zu erinnern. Seit 1911 zogen namhafte Filmproduktionsfirmen aus den engen Dachstuben der Innenstadt an die heutige Berliner Allee 249 Ecke Liebermannstraße (Gedenktafel). Hier debütierte in »Die Tragödie der Liebe« die junge Marlene Dietrich (1901 – 1992) vor der Filmkamera. Der Produzent und Regisseur dieses Films, Joe May (1880 – 1954), drehte in Weißensee die ersten Monumentalfilme der Welt. In der bis zur Weltwirtschaftskrise 1928 / 29 bestehenden Filmstadt Weißensee entstanden viele der wichtigsten Werke des frühen deutschen Kinos. 1919 produzierte die Decla – Filmgesellschaft Holz & Co. in der Franz – Joseph – Straße (heute Liebermannstraße) nach einem Drehbuch von Hans Janowitz und Carl Mayer den Stummfilm »Das Cabinet des Dr. Caligari«. Regie (Robert Wiene), Kameraführung (Willy Hameister), schauspielerische Leistungen (Lil Dagover, Werner Krauss, Conrad Veidt und andere) und Kulissen (Hermann Warm, Walter Röhrig, Walter Reimann, Albert Kubin) machen das Werk zum berühmtesten Beispiel expressionistischer Filmkunst. Die Premiere des Psychodramas fand am 27. Februar 1920 im »Marmorhaus« am Kurfürstendamm statt. Durch die Aufführung ein Jahr später in New York erlangte der Film Weltruhm. Es war das meistdiskutierte Filmwerk seiner Zeit. 1933 wurde der Film in Deutschland verboten und von den Nazis als »entartete Kunst« gebrandmarkt.“

 

 

Daraufhin eruierte das Bezirksamt die Möglichkeit einer Gedenktafel in der Liebermannstraße.

Es befindet sich eine solche Gedenktafel bereits am Haus Berliner Allee 249/Ecke Liebermannstraße mit folgendem Text:

 

„Auf diesem Gelände entstanden ab 1913 Ateliers mehrerer Berliner Filmgesellschaften, welche die Filmstadt Weißensee begründeten.

Bis 1928 wurden hier vor allem Stummfilme gedreht, darunter ´Das Kabinett des

Dr. Caligari´“.

 

Für eine weitere Informationstafel außerhalb des touristischen Wegeleitsystems sieht das Bezirksamt derzeit kein Erfordernis.

 

Das Bezirksamt bittet damit, die Sache als erledigt zu betrachten.

 

 

 

 

 

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

 

Bei Realisierung als Informationsstele des touristischen Wegleitsystems muss von einem Finanzbedarf von 8.000 - 10.000 € ausgegangen werden. Die Kosten für die erforderliche Überarbeitung der Inhalte weiterer Informationsstelen im System wurden nicht ermittelt.

 

 

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

 

keine

 

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

 

keine

 

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

 

entfällt

 

 

 

 

Matthias Köhne                                                       Dr. Michail Nelken

Bezirksbürgermeister                                                      Bezirksstadtrat für Kultur,

                                                                                                 Wirtschaft und Stadtentwicklung

 

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen