Drucksache - VI-0571  

 
 
Betreff: Lebensqualität für alle im südlichen Prenzlauer Berg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDFraktion der SPD
   
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
24.09.2008 
18. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin beantwortet   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Große Anfrage SPD-Fraktion, 18. BVV am 24.09.08

Fraktion der SPD

Wir fragen das Bezirksamt:

1.        Sieht das Bezirksamt die Gefahr, dass durch die erhebliche Nachverdichtung im südlichen Prenzlauer Berg die beschlossenen sozialen und ökologischen Ziele der Stadterneuerung in Gefahr geraten?

2.        Hält das Bezirksamt die gutachterlich empfohlene Aufstellung von großmaßstäblichen Bebauungsplänen mit Beschränkung der versiegelbaren Grundfläche und der bebaubaren Grundstückstiefe für einen geeigneten Weg die Nachverdichtung in sozial und ökologisch vertretbare Bahnen zu lenken? Wenn nein, warum nicht?

3.        Welche Einflussmöglichkeiten bietet die Bauordnung zur Sicherung von gesunden Lebensverhältnissen in Bezug auf Belichtung und Belüftung von Wohnungen in verdichteten Innenstadtbereichen und insbesondere in Blockinnenbereichen? Wie wird das Bezirksamt diese Möglichkeiten konkret anwenden?

4.        Hält das Bezirksamt nach der intensiven und noch laufenden Diskussion über Schulplätze die Versorgung mit Kita-Plätzen im südlichen Prenzlauer Berg für ausreichend oder besteht die Notwendigkeit bei Neubauvorhaben z. T. die Nutzung der Erdgeschosse für Kitas über Bebauungspläne oder städtebauliche Verträge festzuschreiben?

5.        Sieht das Bezirksamt die Gefahr, dass zukünftig auch Altbauten im südlichen Prenzlauer Berg abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden könnten, insbesondere dort, wo sich aus einer derartigen Maßnahme ein erhebliches Potenzial zur Nachverdichtung ergeben würde (z. B. südlich des Wasserturmes im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz)? Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt derartigen Planungen frühzeitig einen Riegel vorzuschieben?

 

Die Bautätigkeit in Prenzlauer Berg nimmt in den letzten Jahren erheblich zu

 

Begründung

 

Die Bautätigkeit in Prenzlauer Berg nimmt in den letzten Jahren erheblich zu. Diese Entwicklung ist einerseits positiv zu sehen, da zum Teil Wohnraum für Familien zu angemessenen Preisen in der Innenstadt geschaffen wird. Dies wirkt der Tendenz zur Stadtflucht entgegen, bindet Familien in der Stadt, reduziert Verkehrsbewegungen und ist somit ökologisch, sozial und wirtschaftlich sinnvoll.

 

Dagegen sind deutlich überzogene Bauprojekte wie das Bauvorhaben in der Liselotte-Hermannstraße 26/27 mit einer Versiegelung von 48 % der Grundstücksfläche allein für das geplante Gebäude ohne Berücksichtigung von Wegen etc. bei nahezu kompletter Verschattung der benachbarten Gebäude Fehlentwicklungen, denen mit Hilfe des Bauplanungsrechtes Einhalt zu gebieten ist. Die Abstandsregelungen des Bauordnungsrechtes sind „blind“ für Fragen der Ökologie und die Erhaltung gesunder Wohnverhältnisse. Das Bezirksamt wird daher gefragt, wie es auf derartige Entwicklungen reagieren will.

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen