Siehe Anlage

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                .09.2008

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                                                Drucksache-Nr.:

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 15 BezVG

Betr.: Migration der Systemumgebung im BA Pankow

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

Gemäß § 15 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) wird berichtet:

Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 16.09.08 folgenden Beschluss gefasst:

Die Migration der bestehenden Systemumgebung von einer Domäne unter Microsoft Windows NT 4 auf ein Novell eDirectory wird vorgenommen.

Begründung

Die bestehende und genutzte Systemumgebung einer Windows NT 4-Domäne ist über die Jahre total veraltet (eingeführt 1996).

Von der Firma Microsoft wird seit längerem keine Aktualisierung mehr angeboten, was zur Folge hat, dass Fehler im Betriebssystem nicht mehr beseitigt werden.

Dadurch kommt es vermehrt zu Problemen bei Einsatz und Betrieb aktueller Anwendungen, wichtige Funktionen in den Anwendungen können zukünftig nur eingeschränkt oder gar nicht genutzt werden.

Die veraltete Systemumgebung ist sehr wartungsintensiv und verursacht dadurch zukünftig übermäßig hohe Kosten, die Ausfallzeiten werden sich erhöhen, wodurch der Zugriff auf wichtige Daten eingeschränkt wird. Somit sind alle wichtigen Anwendungen betroffen und der Betrieb wird möglicherweise massiv beeinträchtigt.

Die hohen Investitionen in die Steigerung der Ausfallsicherheit werden durch den Einsatz einer überalterten Systemumgebung untergraben, die Vorzüge der Ausfallsicherheit können nur zu einem geringen Teil zum Tragen kommen.

Ein weiteres Hinauszögern der Umstellung der Systemumgebung gefährdet einen sicheren und zuverlässigen Betrieb der gesamten Informationstechnik des Bezirksamt. Die Auswirkungen würden in allen Bereichen spürbar sein. Alle Bereiche müssten sich zukünftig auf erhöhte Einschränkungen einstellen, welche dann auch in der Qualität der erbrachten Leistungen für die Bürger und die Verwaltung niederschlagen würden.

Bei der Planung der Migration wurden Vergleiche an Hand der jetzigen und zukünftigen Anforderungen an die Systeme zwischen den beiden möglichen Varianten der zukünftigen Systemumgebung angestellt. Eine Migration wäre möglich auf das Active Directory System der Fa. Microsoft oder das eDirectory der Fa. Novell.

Die Entscheidung gegen Microsoft für Novell wurde aus folgenden Gründen gefasst:

1. Es handelt sich um ein System nach offenen Standards, dem somit mehr Zukunftssicherheit gegeben ist.
2. In 9 von 11 Bezirken wird ein eDirectory von Novell bereits eingesetzt.
3. Die Gesamtkosten der notwendigen Migration sind ca. um 120.000 € günstiger.
4. Bei beiden Systemen sind Wartungskosten notwendig, diese sind bei Einsatz des Novellsystems ca. 35.000 € pro Jahr günstiger.
5. Eine Migration ist ohne größeren Aufwand auch in Teilschritten realisierbar, was eine Kosten- und Lastenverteilung ermöglicht und geringere Kosten für externe Dienstleister verursacht.
6. Der notwendige Schulungsaufwand für die Mitarbeiter aus der Systemadministration ist bei beiden Systemvarianten ungefähr gleich.

Haushaltsmäßige Auswirkungen

Kosten in 2008:                         130.000 €  aus 3307 81289

                                                      40.000 €   aus 3307 54060 à Lizenzkosten

                                                    170.000 €

Kosten in 2009:                         132.000 €  aus 3307 81289

                                                      40.000 €   aus 3307 54060 à Lizenzkosten

                                                    172.000 €

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

Kinder- und Familienverträglichkeit

entfällt

Matthias Köhne                                                                     Christine Keil

Bezirksbürgermeister                                                           Bezirksstadträtin für

                                                                                                Jugend und Immobilien