Auszug - Anhörung zum Thema "Klimaschutz" zur Drs. V - 0334/03 "Der Himmel über Pankow - Klimaschutz vor Ort" (näheres auf der Rückseite dieser Einladung)  

1.      Impulsreferate und Diskussion

·        Dr. Felix Christian Matthes, Öko-Institut e. V.

- Vorstellung der Ergebnisse einer Untersuchung der CO₂-Emissionen für Ber-

  lin und einzelne Gebiete auf der Basis von 95/96.

- Instrument Energiesparverordnung wird ungenügend genutzt – Vollzugs- und
  Wissensdefizite; 50 % der Wärmebedarfsnachweise falsch; wirtschaftlich in-
  teressante Lösungen unbekannt; Interessenberatung verbessern.

·        Dr. Müschen, SenStadt

- Gibt Reihe von Instrumenten für öffentliche Gebäude, z. B. Energiesparpart-
  nerschaften.
- Hält eine bezirkliche CO_2-Minderungsbilanz für sehr schwierig. Schon auf
  Berliner Ebene nur schwer machbar; die aktuellen Daten wurden u. a. auf
  der Grundlage des Heizspiegels erhoben.

·        Herr Matthies, Energieberatung Prenzlauer Berg

- Vorstellung der Institution, die u. a. Einsparpotentiale in Pankower Liegen-
  schaften untersucht hat.
- Von 6 Mio € Energiekosten des Bezirks können 1/4 eingespart werden.
- Finanzierungsmöglichkeiten: eingesparte Energiekosten re-investieren, För-
  dermittel, externe Investitionen.
- Voraussetzungen sind: politischer Wille, geeignete Datenbasis, Aktualisie-
  rung der Energieberichte, engagierte Akteure.
- Handlungsmöglichkeiten: Vernetzung der Akteure, Vorgabe von Einsparzie-
  len, Energiepass für kommunale Gebäude.

Nachfragen und Diskussion

-         Großemittenten: Heizkraftwerke Buch und Prenzlauer Promenade.

-         Probleme bereiten insbesondere Hausbesitzer und die öffentliche Strom- und Wärmeversorgung.

-         CO_2-Datenerhebung für Bezirk bezieht sich hinsichtlich der Verkehrsemissionen nur auf das bezirkliche Nebennetz; 85 % der Belastung durch Verkehr ergibt sich aus dem Hauptnetz.

-         Datenquelle CO_2-Kataster: Absatzdaten der Energieversorger, Datenbasis der Schornsteinfegerinnung, Gewerberegister.

-         Bereiche Verkehr, Industrie und Energieversorgung sind durch den Bezirk nicht direkt zu beeinflussen.

-         Fifty-fifty-Projekte: Von allen ehemals 23 Berliner Bezirken waren 7 nicht auskunftsfähig; darunter alle ehemaligen 3 des Großbezirks Pankow.

-         Mieterfreundliches Contracting nötig.

-         Möglichkeit eines Anschluss- und Benutzerzwangs für KWK-Anlagen.

-         Nötig, den Energiebrennwert pro Schule zu ermitteln.

-         Entwicklung der CO_2-Emissionen seit 1990:

Bereich Industrie: Rückgang auf 1/3, d. h. 500.000 t/a

Stabilisierung im Bereich der Haushalte, Kleinverbraucher. Daraus ergibt sich, jetzt insbesondere an diese diffusen Quellen und Akteure heranzugehen.

-         Beispielhafte Werbeaktionen in Dänemark zum Erwerb energiesparender Konsumgüter – solche ‚A-Wochen‘ bieten sich auch in Pankower Einkaufszentren an.

-         Den Bereich Immobilienservice anhören, um Einsparpotentiale zu erfassen; dazu ist der künftige Umgang mit bezirklichen Immobilien zu klären – welche werden aufgegeben, wie sollen die verbliebenen genutzt werden.

-         Nutzung der Windkraft: Städteplaner haben dazu im FNP nichts vorgesehen.

Es wird folgender Beschluss gefasst: