Auszug - Vorstellung der AG Mädchen*arbeit   

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Kinder- und Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 29.02.2024 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:15 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Frau Brosig, Frau Hoff und Frau Kehler stellen die Arbeit der AG Mädchen*arbeit anhand einer Präsentation vor, die im Nachgang der Sitzung an den Ausschuss verschickt wird.

Auf Nachfrage:

Vereinzelt hätte es andere Erwartungen an Mädchenarbeit gegeben. Es wäre z.B. erwartet worden, dass die Mädchenarbeit in Pankow lediglich einen Schutzraum für Mädchen zur Verfügung stellt, in dem den Mädchen empowernde weibliche Rollenbilder vorgelebt werden. Daher wird gefragt, was für die Referentinnen feministische Mädchenarbeit sei. Außerdem wird gefragt, wie viele Geschlechter es in den Augen der Vortragenden gebe. Des Weiteren: Kommen immer die gleichen Besucherinnen oder geht das Angebot auch stärker in die Breite?

Feminismus bedeutet, sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einzusetzen. Mädchenarbeit hat seinen Ursprung in der feministischen Bewegung. Es findet keine politische Indoktrinierung statt, sondern es geht darum die Besucherinnen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und zu unterstützen. Es gibt einen eindeutigen gesetzlichen Auftrag dazu, der mit einschließt, dass Mädchenarbeit alle FLINTA-Personen (FLINTA = Frauen, Lesben, intergeschlechtlich, nicht-binär, transgender, agender) fördern soll.

Die Mädchenarbeit findet in vielen verschiedenen Kontexten statt. Es gibt Stammgäste, aber auch kursorische Besucherinnen. Das hängt von Einzelfällen und den jeweiligen Angeboten ab.

Es wird gefordert, dass es finanzielle Sicherheit für die gute und wichtige Arbeit der AG geben sollte.

Woran wird festgemacht, dass die Jugendarbeit vor allem Jungen erreiche? Sollte man das Interesse der Jugendlichen/Kinder an geschlechterspezifischer Arbeit gegenüber geschlechtsunspezifischen Angeboten ermitteln? Gibt es dazu Bestrebungen oder bereits eine Initiative? Besteht die Zielgruppe aus allen jungen Menschen, die sich nicht als Jungen verstehen? Warum wurde der im Vortrag genannte BVV-Beschluss zu einer Mädchenberatungsstelle noch nicht umgesetzt?

Die Erweiterung der Zielgruppe habe mit der Öffnung für Transpersonen angefangen. Seitdem wurde die Zielgruppe auf alle genannten Personengruppen ausgeweitet.

Geschlechtergerechte Arbeit kann überall stattfinden, auch in gemischten Einrichtungen, weil dort auch geschlechterspezifische Angebote gemacht werden können.

Frau Tietje ergänzt, dass reine Mädchenberatungsstellen nach SGB VIII nicht möglich seien. Mit einer anderen Drucksache wurde mehr Mädchenarbeit in Buch ermöglicht.

Herr BVO Behnke fragt, was den Kindern/Jugendlichen hinsichtlich der Frage, wie viele Geschlechter es gebe, vermittelt wird.

Herr BVO Bohla merkt an, dass die Gesetzesgrundlage keine eigene Mädchenberatungsstelle ermöglicht. Eine solche müsste aus bezirklichen Mitteln finanziert werden, was bisher nicht erfolgt sei.

 Wenn ein junger Mensch frage, wie viele Geschlechter es gibt, werde erklärt, dass es eine Vielzahl von Geschlechtern gibt, dass es des Weiteren Trans- und Interpersonen gibt. Eine genaue Zahl könne man nicht nennen.

Frau Ringer fordert, dass man das Engagement der AG Mädchenarbeit über den Haushalt sichern und verstätigen solle.

Herr BVO Schlüter merkt an, dass es vor jeden Haushaltsberatungen einen Bericht zum Genderbudgeting gebe, der allerdings nur die Finanzierung von Männern und Frauen in seiner Statistik berücksichtige.

Außerdem empfindet er, dass die allgemeine Stimmung den Vortragenden gegenüber leicht feindselig sei. Man habe sich nach dem Bericht der JugDir dazu entschlossen, einen respektvollen Umgang miteinander im Ausschuss zu pflegen.

hrend seiner Stellungnahme als Ausschussvorsitzender wechselt er, ohne auf der Rednerliste zu stehen und indem er sich ausdrücklich als Mitglied der Linksfraktion tituliert, das Thema. Herr BVO Schlüter bemerkt, dass die BVO sich wegen der von ihm gleich folgendem Aussage gerne im Ältestenrat über eben diese, bzw. ihn beschweren können und sagt hinsichtlich der Wortbeiträge von Herrn Behnke wörtlich:

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“

Direkt nach dieser Aussage lässt Herr BVO Schlüter, wie bereits angekündigt, wiederum in seiner Funktion als Ausschussvorsitzender keine weiteren Redebeiträge unter Hinweis auf Schluss der Liste zu.

Herr BVO Behnke lässt diesen Vorgang durch GO-Antrag ins Protokoll aufnehmen. Herr BVO Behnke kündigt an, diese Aussage im Ältestenrat thematisieren lassen zu wollen.

Herr Anders und Herr BVO Gloger äern sich im Weiteren lobend über die Mädchenarbeit und stellen sich Abwertungsversuchen der geleisteten Arbeit entgegen.

Frau Stark sagt, dass man auch Unverständnis bei einigen über ein so neues Thema verstehen müsse.


 
 

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