Auszug - Themenschwerpunkt: Entwicklung der landeseigenen Friedhöfe – Umnutzung Friedhöfe SGA, Friedhöfe – Umnutzung aus Sicht des UmNat (2 Präsentationen)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 07.12.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:10 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

  1. Umnutzung Friedhöfe SGA, Friedhöfe
  • BzStrin Anders-Granitzki übergibt das Wort an Frau Ambrosius, die im BA die Verantwortlichkeit für die landeseigenen Friedhöfe hat.
  • Frau Ambrosius trägt vor (Anlage 1)

Fragen:

  • BV Drewitz dankt für den Vortrag und erkundigt sich nach der Wiederherstellung der Gräber auf Friedhof 9 und erkundigt sich nach Details zu den Ideen zum Friedhof in der Gaillardstraße.
    • Frau Ambrosius bestätigt, dass ProDenkmal und der Freundeskreis in Französisch Buchholz gemeinsam einen Konsens gefunden haben. Die Wiederherstellung wurde jetzt als Investitionsmaßnahme angemeldet. Der Friedhof Gaillardstraße wurde 2004 geschlossen. Danach greift eine 20 Jahre Ruhephase an, die sich eine 10-jährige Umwidmungsphase anschließt. Es kann also erst ab 2034 dort eine andere Nutzung stattfinden. Vorausschauend werden nun Ideen gesammelt. Die Kapelle ist seit 1996 geschlossen. Die Dachfläche soll abgetragen werden und die Kapelle zunächst als „offenes Denkmal“ bestehen bleiben. Was nach der Umgestaltung damit passiert, wird sich zeigen.
  • BV Seewald erfragt, ob es Patenschaften für Erbpatenschaften gibt. Außerdem erfragt er, ob die verfügbaren Flächen perspektivisch ausreichen werden und wie hoch der Druck ist, solche Flächen anders zu nutzen. Schließlich erkundigt er sich nach Problemen bei der Beräumung von Friedhöfen.
    • Frau Ambrosius hrt zum baulichen Zustand der Erbgrabstätten in Französisch Buchholz aus und dass der Abriss erforderlich war. Interessenten für eine Beteiligung an einem Neubau gab es keine. Sie betont, dass die Nutzungsrechte für die Gräber schon lange abgelaufen sind. Auf dem Friedhof 4 in Niederschönhausen wurden die Nutzungsrechte für Erbbegräbnisse zwischenzeitlich an Angehörige verkauft. Für die landeseigenen Friedhöfe sind ausreichend Flächen vorhanden.
  • BV Simon erfragt, ob durch den Ukrainiekrieg Anforderung für eigene Friedhofsflächen (russisch-orthodox) an den Bezirk herangetragen werden. Außerdem erfragt er Details zum Wiederaufbau der Erbgrabstätten.
    • Frau Ambrosius erläutert, dass die Situation bei den Erbgrabstätten in Französisch Buchholz baulich sehr unterschiedlich ist. Es soll eine historische Nachbildung angestrebt werden eher als Gedenkort und nicht als Bestattungsfläche. Bei den benannten Gruppen kommen vor allem Urnenbestattungen vor.
  • BV Ahrens erkundigt sich danach, was mit einer geänderten Bestattungskultur gemeint ist und welche Besonderheiten es bei Muslimischen Bestattungen gibt.
    • Frau Ambrosiushrt aus, dass Bestattungsfeiern heute sehr individueller gewünscht werden (bis hin zur Ausstattung der Trauerhalle). Das Bezirksamt lässt das zu. Auch die Kleidung der Angehörigen hat sich verändert (nicht mehr tiefschwarz). Bei Muslimischen Bestattungen müssen die Gräber nach Mekka ausgerichtet sein. Auch das Ausheben der Gruft unterscheidet sich. Die Bestattungsfeier findet ebenfalls anders statt Details zum typischen Ablauf werden erläutert. Aus Glaubensgründen findet dort auch keine „klassische“ Grabgestaltung/ Pflege statt.
  • BzBM Koch fragt nach, was eine naturnahe Bestattung ist.
    • Frau Ambrosius erklärt, dass es sich um eine ähnliche Bestattungsart wie der Friedwald ist. Es werden biologisch abbaubare Urnen verwendet und die Flächen sind besonders gestaltet.
    1. Umnutzung aus Sicht des UmNat
  • Herr Born, UmNat, führt zum Thema am Beispiel des Georgen-Parochial-Friedhofs-III, der Nordendfriedhöfe aus (Anlage 2)

Fragen:

  • BV Lüssow erkundigt sich nach Details zur angesprochenen Nachhaltigkeitsstrategie und Biodiversitätsräumen auf Friedhöfen. Außerdem erfragt er, ob es landesseitig Ambitionen gibt, den Friedhofsentwicklungsplan zu aktualisieren und welchen planerischen Wert der Naturpark Barnim hat. Er erfragt die Folgen der Randbebauung am Nordenddreieck.
    • Frau Ambrosius unterstreicht, dass der Friedhofsentwicklungsplan in der Verantwortlichkeit der Senatsverwaltung liegt. Anmerkungen dazu werden eingegeben. Aus Pankower Sicht ist dieser Plan entwicklungsbedürftig. Unabhängig davon berichtet sie von Nistkästen und Fledermauskästen, die schon seit Jahren auf den Friedhöfen aufgehangen werden.
    • Herr Born weist darauf hin, dass UmNat kritisch darauf hingewiesen hat, dass mit einer Bebauung der Straßenseitigen Flächen am Nordenddreieck wohnungsnahes Gn und Erholungsflächen wegfallen würden, was dort unmittelbar benötigt werden würde. Er berichtet über Erschließungsprobleme in dem Bereich. Der Naturpark Barnim ist ein länderübergreifendes Naturschutzgebiet, in dessen Struktur Verbote schwer umzusetzen werden. Zum Friedhofsentwicklungsplan gibt es derzeit keinen abgestimmten Entwurf.
  • BV Seewald erfragt, ob Möglichkeiten bestehen, Flächen von Gemeinden/ private Flächen so subventionieren, dass die Nutzung als Naherholung bewahrt werden kann und gelichzeitig der Kostendruck von den Gemeinden genommen wird.
    • Herr Born antwortet, dass Wirtschaftlichkeit für die Gemeinden die oberste Priorität hat. Eine große Hürde für das Bezirksamt ist die Vermarktung der Grundstücke für Wohnungsbau vs. Grünfläche. Insgesamt tendieren die Gemeinden eher zu Erbbaurechts-Verträgen anstelle Verkauf. Hier müssten Gespräche geführt werden.
  • BV Simon erkundigt sich, ob es überhaupt Friedhofsflächen identifiziert wurden, die für Wohnbebauung geeignet sind? Außerdem erkundigt er sich anhand der gezeigten Karte, ob das BA die Tangentialverbindung Nord unterstützt.
    • Herr Johnke weist auf die Zuständigkeiten hin.
    • Herr Born führt aus, dass UmNat die Verbindung nicht unterstützt und führt zu Entwicklungsoptionen aus.Zu den Potentialfläche hrt er aus, dass höchstens kleinere Flächen als Potentialflächen gesehen werden. Außerdem erklärt er, dass das sehr hohe Anforderungen an Kompensationsmaßnahmen bestehen.

 
 

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