Auszug - Kinderkrankenhaus Weißensee  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bebauungspläne und Genehmigungen
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung, Bebauungspläne und Genehmigungen Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 08.11.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 21:25 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Der Stadtrat erläutert, dass diese Planung geschäftsbereichsübergreifend erarbeitet wurde. Er betont, dass auf dem Gelände Planungsrecht besteht, das Denkmal kein Problem, sondern eine Chance für den Schulbau darstelle und dieses Denkmal eine große Bedeutung habe. Er verweist auf sein kommendes Gespräch zu diesem Thema mit dem zuständigen StS Dr. Kühne. Das Bezirksamt betont weiterhin die Wichtigkeit einer politischen Entscheidung auf Landesebene sowie die hohe Qualität der aktuellen Machbarkeitsstudien.

Die Präsentation wird von der UD und der Gruppe KIS vorgestellt. Die nationale Bedeutung des Denkmals für die Sozialgeschichte wird betont, und ebenso die lokale Bedeutung für Weißensee die überschüssige Milch wurde im Milchhäuschen am Weißen See verkauft. Der Zustand wird als bebaubar eingeschätzt, auch wenn alle Anbauten aus Holz inzwischen verschwunden sind. Das Hauptproblem ist, dass bisher keine Baudienststelle benannt wurde, somit niemand dafür verantwortlich ist, dieses Projekt umzusetzen. Der wahrscheinliche Grund liegt daran, dass an diesem Standort aufgrund des Denkmals keine Typenschule möglich ist. Die Regierende Bürgermeisterin hat auf einen Brief mit der Bitte um Unterstützung nicht geantwortet.

Es folgt eine Diskussion, bei der es eine große Einigkeit in Bezug auf die zügige Umsetzung einer der vorgestellten Planungsvarianten gibt. Der Ausschuss verständigt sich darauf, einen Ausschussantrag zur Dezembersitzung der BVV einzubringen. Dieser soll das BA darin unterstützen, das Denkmal zu erhalten und dort eine Schule einzurichten. Dabei sollen möglichst der auf dem Gelände befindliche (aber nicht unter Denkmalschutz stehende) Plattenbau erhalten werden, das Gartendenkmal wiederhergestellt werden und der Standort mit Individualarchitektur und nicht in Modulbauweise bebaut werden. Es wird angemerkt, dass dies der bisherigen Beschlusslage widerspricht, die eine Aufhebung des Denkmalschutzes ermöglicht.

Die Kosten werden auf Nachfrage auf aktuell 140 bis 150 Millionen Euro für das Gesamtgelände beziffert. Die Instandsetzung kostet 20 Millionen mehr als eine Typenschule, allerdings entfallen die Kosten zum Grundstückserwerb, die in dieser Schulregion bei 26 Millionen Euro liegen würden, wenn es denn Grundstücke gäbe. Zur weiteren Reduktion der Kosten hat die UD einen Antrag auf fünfzigprozentige Förderung bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien vorbereitet, der vom Eigentümer, also der Senatsverwaltung für Finanzen, gestellt werden müsste.

Das Amt betont weiterhin, dass es im Prinzip an einem Gemeinschaftsschulstandort festhält, aber wegen des Fehlbedarfs von Grundschulplätzen in dieser Schulregion verschiedene Varianten mit dem Schwerpunkt Oberschulplätze erarbeitet hat. Auf die Nachfrage nach den Vorteilen der Module wird geantwortet, dass diese Bauweise schneller, aber nicht billiger ist. Individualarchitektur ist besser geeignet in Verbindung mit den Denkmälern, aber zur Rettung ebendieser würde das Amt auch Modulbauten akzeptieren. Allerdings planen weder die Berliner Schulbauoffensive noch die dazugehörige Taskforce Individualbauten, sondern lediglich Gebäude in Typenbauweise auf ideal geschnitten Grundstücken. Diese sind allerdings in Pankow nicht vorhanden. Alles, was abweicht, wie z.B. Denkmäler oder anders geschnittene Grundstücke, braucht zusätzliche Gelder und eine andere Baudienststelle.


 
 

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