Auszug - Bericht zu aktuellen Entwicklungen bei der Jugendgewalt und Bericht vom Gipfel gegen Jugendgewalt   

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Kinder- und Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 27.04.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:14 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Herr BzStR Bechtler leitet in den TOP ein. Er weist darauf hin, dass die Veränderung von Zahlen in einem niedrigen Zahlenbereich mit Vorsicht zu interpretieren sei, da es sich leicht um Ausreißer handeln könne. Außerdem müsse man eine Pauschalisierung und Stigmatisierung von Jugendlichen als gewalttätig vermeiden. Trotzdem hat das Jugendamt versucht, tentativ Berichte über Jugendgewalt zu erheben. Es scheint, dass sich die Jugendgewalt verglichen mit Zahlen aus den 2000er-Jahren verringert habe. Beachten müsse man aber auch eine Verschärfung der Rechtslage, die die Zahlen verzerren könne. Das Thema wird nichtsdestoweniger in den AG nach §78 SGB VIII debattiert. Dort werde eine Zunahme der Gewalt durch Jugendliche in und um Schulen wahrgenommen. Von der AG Mobile Kinder- und Jugendarbeit gibt es die Wahrnehmung, dass sich Jugendliche zunehmend „bewaffneten“. Sie täten dies jedoch oft aus dem Bedürfnis heraus, das eigene Sicherheitsgefühl zu steigern. Das könne mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen (wie der Berichterstattung über Gewalttaten) verbunden sein. Tentativ besteht der Eindruck, dass die Jugendgewalt zunehme. In der Kriminalitätsstatistik ließ sich für das Jahr 2022 jedoch kein Anstieg von Gewaltdelikten durch Jugendliche feststellen.

Herr BzStR Bechtler berichtet vom Gipfel gegen Jugendgewalt. Er meint, dass weniger jugendliche, sondern vor allem junge erwachsene Männer in der Silvesternacht negativ aufgefallen seien. Er sieht darüber hinaus keinen klaren Zusammenhang zwischen den GI-Gebieten und der Jugendgewalt. Da die GI-Gebiete in den Ergebnissen des Gipfels gegen Jugendgewalt jedoch fokussiert würden, komme Pankow in den beschlossenen Maßnahmen kaum vor, weil kein GI-Gebiet in Pankow liegt. Herr BzStR Bechtler hofft, dass andere, lang angestrebte jugendpolitische Maßnahmen gegenüber den neuen Maßnahmen gegen Jugendgewalt nicht zurücktreten müssten, um letztere zu finanzieren.

Herr BVO Schlüter weist darauf hin, dass es sich um einen Prozess handelt, so dass in Zukunft erneut darüber im Ausschuss gesprochen werden wird.


 
 

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