Auszug - Umbenennungsverfahren Robert-Rössle-Straße (Drs. IX-0070): Befassung mit der Stellungnahme des Frauenbeirates  

Die Stellungnahme des Frauenbeirates Pankow wird durch Heike Gerstenberger, Sprecherin des Frauenbeirats Pankow, vorgestellt.

Sie berichtet aus der Biografie von der auch international bekannten Cécile Vogt (geb. 1875, gest. 1962), die als eine der Begründerinnen der modernen Hirnforschung gilt und am ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung im Lindenberger Weg in Berlin-Buch arbeitete und forschte. Sie und ihr Mann Oskar Vogt leiteten von 1931 bis 1936 das größte und modernste Hirnforschungszentrum ihrer Zeit. Trotz ihrer herausragenden Leistungen wurde sie oft als Gehilfin ihres Mannes Oskar Vogt gesehen, sodass sie bei Ehrungen für ihren Mann meist mitgemeint war. Die Beteiligung von Frauen als Wissenschaftlerinnen stieß damals noch auf Widerstand. Cécile Vogt wurde 13-mal für einen Nobelpreis vorgeschlagen, hat ihn aber nie erhalten. 1936 waren Cécile und Oskar Vogt gezwungen, sich vom Berliner Hirnforschungsinstitut zurückzuziehen, da sie sich weigerten, die Zusammenarbeit mit jüdischen Forscher:innen einzustellen.

Der Frauenbeirat Pankow hatte sich daher dafür entschieden, die Robert-Rössle-Straße in Cécile-Vogt-Straße umzubenennen (Stellungnahme vom 6. März 2020). Im September 2022 wurde der Frauenbeirat vom SGA gebeten, sich nochmals auch mit den anderen Namensvorschlägen zu befassen, blieb jedoch nach Prüfung bei seiner ursprünglichen Entscheidung: Cécile Vogt.

Der Ausschuss stimmt dem Vorschlag des Frauenbeirats Pankow, die Robert-Rössle-Straße nach Cécile Vogt umzubenennen, einstimmig mit 12 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 0 Enthaltungen zu.