Auszug - Gespräch mit Mitgliedern der AG Spurensuche des Frauenbeirates Pankow   

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 13.11.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 18:30 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 9, Raum 411
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Magda Geißler von der AG Spurensuche berichtet über die Tätigkeit der AG: Die AG ist seit vielen Jahren aktiv und zeichnet sich durch eine hohe Kontinuität aus.  Sie erforscht die Geschichte von Frauen im Bezirk. Ergebnisse der Tätigkeit sind Straßenbenennungen, Gedenktafeln, Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen. Straßen oder Plätze wurden nach Martha Fontane, Beatrice Zweig und Minna Flake benannt. Gedenktafeln wurden für Paula Dehmel, Anna Maria Tobis, Marta Wygodzinski und Kreszentia Mühsam geschaffen. Über Ursula Katzenstein und Anna Reinicke wurde recherchiert. Die Kiezspaziergänge zum Thema berühmte Frauen fanden in verschiedenen Teilen des Bezirks statt und werden gut angenommen. Gegenwärtig wird die Benennung der Dreiecksplätze nach Gertrud Pinkus und Gertrud Classen angestrebt. Recherchiert wird gegenwärtig zu Frauen, die im Medizinbereich tätig waren, ggf. zur Umbenennung von Nummernstraße. Es gibt zwei Ausstellungen:  die Wanderausstellung „Der Zukunft ein Stück voraus“ und eine mit Malerei von Beatrice Zweig sowie verschiedene Broschüren.

Diskussion und Nachfragen:

BV Jütting fragt nach den Kriterien für die Auswahl von Frauen, nach denen benannt werden soll bzw. die geehrt werden sollen und verweist auf Diskussionen, die es im Fall einer Benennung gegeben hat.

Generell soll ein Bezug zur Gegenwart und zum Bezirk, am besten noch zum unmittelbaren Umfeld des zu benennenden Orts bzw. Aufstellungsort, bestehen. Auch wird darauf geachtet, wie die Namen zu in der Umgebung schon bestehenden Straßennamen passen. Außerdem wird auf bereits vorliegende Recherchematerialien zurück.

Die wissenschaftliche Bewertung von Ehrungsvorschlägen macht das Museum Pankow.

Man hat sich dagegen entschieden, Straßen in Kleingartenanlagen nach Frauen umzubenennen.

Christa Wolf sollte auf Berliner Ebene geehrt werden, daher wurde von einer Benennung in Pankow abgesehen.

Die Umbenennung von doppelten Straßen findet im allgemeinen nicht statt, da 50% Zustimmung der AnwohnerInnen kaum zu erreichen sind, deshalb werden Denkzeichen favorisiert.

BV van der Meer findet schade, dass die Verzahnung der Forschungen mit anderen Gremien kaum vorhanden ist. Die Benennung der Dreiecksplätze findet er eher schwierig. Eine Benennung sollte im Leben der Leute eine Bedeutung haben, z.B. als Postadresse.

Diskutiert wird im weiteren, ob bereits in der Recherche bzw. im Vorfeld einer Benennung stattfindet. Dies kann die AG Spurensuche aus Kapazitätsgründen nicht leisten. Die Vorschläge kommen manchmal aus anderen Zusammenhängen, z.B. von der Stolpersteingruppe.

Es wird angeregt, Projekte/Kontakte im Umfeld des zu benennenden Orts zu starten, um die (Um)Benennung zu verankern. Generell sollte die Initiative für Umbenennungen am besten von AnwohnerInnen ausgehen. Der alleinige Behördenweg ist kein Weg, da er Widerstand auslöst, was die zu Ehrende nicht ehrt.

Die ebenfalls angeregte Einbindung der Gedenktafelkommission wird von der AG kritisch gesehen, da die Entscheidungsfindung dann sehr lange dauert.

Der Bezirksbürgermeister unterstreicht, dass die AG Spurensuche selbst Bürgerbeteiligung ist, da alle Mitwirkenden ehrenamtlich tätig sind.

Abschließend dankt die Ausschussvorsitzende Frau Geißler und ihren MitstreiterInnen für ihr Engagement.

 

 


 
 

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