Auszug - SCHWERPUNKT: "Umgang mit Bäumen und Sträuchern durch das Bezirksamt Pankow" - Gast: Herr Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner (Herr Kirchner wird, wie ich es mit ihm vereinbart habe, uns bis 18:15 Uhr persönlich zur Verfügung stehen)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 23.04.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:24 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Herr Hofer: Es gibt über den Umgang mit Bäumen und Sträuchern immer wieder Beschwerden von Bürgern.

Wer führt die Arbeiten durch? Wie wird kontrolliert?

Werden die Brutzeiten eingehalten?

Welche Straßenbäume sind anfällig für Schädigungen?

 

BzStR Kirchner:

Im Bezirk gibt es ca. 43 Tsd. Straßenbäume, insgesamt Hunderttausend Bäume.

Noch in den 80ern gab es Smogalarm, den Einsatz von Laugen, diverse Straßenbaumaßnahmen haben den Bäumen geschadet. Sie hatten ein schweres Leben.

Die Verkehrssicherungspflicht ist nicht verhandelbar.

ume im öffentlichen Straßenland müssen daher anders behandelt werden als Solitäre in der Landschaft.

Fortbildungen werden regelmäßig durchgeführt, z.B. bald wieder durch Herrn Mattheck, am 17. und 18. Juni. Die Tour führt in diesem Jahr durch den Prenzlauer Berg.

 

Zur Kronenreduzierung: Sie wird durchgeführt, wenn die Vitalität beeinträchtigt ist und durch den Rückschnitt Neuaustrieb angeregt werden soll.

 

Heckenschnitt wird nur im absoluten Ausnahmefall durchgeführt, zum Beispiel wenn Zweige ins Straßenland hineinragen.

 

ume werden so wenig wie möglich beschnitten. Jeder Schnitt ist ein Schaden am Baum. Geschnitten wird vor allem bei Verkehrssicherungspflicht. 1,79 Mio € gibt der Bezirk für Grünpflege aus, davon 800 Tsd. € nur für den Baumschnitt.

Dieser wird überwiegend von Firmen durchgeführt. Die Leistungsabnahme erfolgt vor Ort durch die Revierleitung, diese wird schriftlich protokolliert.

 

Zu den Brutzeiten: Die Mitarbeiter werden angewiesen, auf brütende Vögel zu achten.

 

Vom Eichenprozessionsspinner ist Pankow ist nur wenig betroffen, meist auf Friedhöfen. Hier erfolgt eine mechanische Bekämpfung mit Staubsaugern.

 

Über Baumpflanzungen wird vor Ort aufgrund der Verhältnisse entschieden, in der Regel bei der Straßenneubauplanung.

Zunehmend werden Klimabäume angesichts zurückgehender Niederschläge werden bevorzugt Bäume gepflanzt, die dem Klimawandel gerecht werden.

 

 

Nachfragen:

 

-          zu einem Totbaum bei einem Gehweg im Schlosspark Buch und zu Sturmschäden an der Bucher Panke.

-          zur Verkehrssicherungspflicht

-          zu Bäumen als Schattenspender für den bevorstehenden Klimawandel

-          zu Ruderalflächen

-          zur Verwertung von Hackschnitzel

-          zur Gefahrenanzeige

-          zur Bürgerbeteiligung bei der Baumpflege?

 

BzStR Kirchner: Bürgerbeteiligung findet in Wellen statt, hängt immer stark von Personen ab.

Erwartet wird in Bälde eine größere Spende eines Versicherungskonzerns für Baumpflanzungen.

Oftmals spenden Privatpersonen, die vor Ihrem Haus einen Baum pflanzen möchten.

Hackschnitzel werden verwertet als Kompost. Äste werden energetisch verwertet. Dieses wird bei Firmen als Gutschrift verrechnet.

 

Klimabäume: entscheidend ist die Hitzeverträglichkeit der Bäume. Das Volumen der Baumkrone ist zweitrangig. Es wird allerdings bei Baumpflanzungen auch das zu erwartende Kronenvolumen berücksichtigt.  Hier gibt es oft Zielkonflikte.

 

Versicherung: Mitarbeiter werden durch das Bezirksamt nicht haftpflichtversichert.  Im letzten Jahr gab es in der Wolfshagener Str. einen Haftpflichtfall, bei dem Autos beschädigt wurden. Im konkreten Fall wird geprüft, ob die Kollegin etwas übersehen hat und also haftet.

 

Zum Totbaum in Buch: Die Sturmschadenbeseitigung hat etwas gedauert,

Bevor Bäume in Buch beschnitten werden, muss artenschutzrechtlich geprüft werden durch Entomologen.

 

 

Weitere Nachfragen:

 

-          Zur Verkehrssicherheit. Welche Kriterien werden angesetzt zur Beurteilung?

Nachpflanzungen:

-          Zu Spenden: Kriterien wegen Baumarten

 

-          Zu Klebrige Blüten. Zwischen Stargarder und Arcaden, sind das Blüten oder Läuse? Maßnahmen bei Pilzbefall?

 

-          -Welches sind Ansprechpartner für Baumspenden?
 

-          Die Baumleitplanung bei Traubenkirsche. Ist die abgearbeitet, gibt es weitere BLPlanungen?

 

-          Herr Wolgast vom Paracelsusplatz beklagt, dass von ursprünglich 12 Ebereschen nur 6 übriggeblieben sind.

 

-          Herr Lange aus Wilhelmsruh kritisiert vorangegangene Neupflanzungen, bei denen die Bürgerbeteiligung schiefgelaufen ist, da geplant wurde, vorhandene Bäume durch neue zu ersetzen. Außerdem wurde der Rinnstein falsch eingesetzt.

 

Es antwortet Herr Sasse:

 

-          Die Stadtbaumkampagne in Wilhelmsruh lief über den Senat.

-          Bei Baumlücken: Es hat keinen Sinn, einzelne Bäume zu ersetzen, daher wurde dazu übergegangen, schwerpunktmäßig nachzupflanzen.

-          Die Baumleitplanung Traubenkirsche wird weitergeführt.

-          Zu klebrigen Pflasterbelägen: Zuständig wäre die BSR. Es gibt kein Mittel dagegen. Ursache sind Läuse.

-          Zu den Kriterien der Verkehrssicherheit: Dazu gibt es in Berlin eine Verwaltungsvorschrift.

 


 
 

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