Auszug - Schwerpunktthema des Abends: „Revitalisierung der Panke und Hochwasserschutz im Zusammenhang mit der Panke“ – Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (aktuell geplant: ca. 45 min, ggf. – falls erforderlich – auch länger; die Einzelheiten werden ggf. noch zwischen der Senatsverwaltung und mir rechtzeitig vor der Sitzung abgestimmt)   

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 21.02.2013 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:17 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Herr Rehfeld-Klein und Frau Wehran von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt berichten:

Herr Rehfeld-Klein und Frau Wehran von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt berichten:

 

Seit 2001 gibt es die EU-Wasserrahmen-Richtlinie zum Gewässerschutz.

Mitte der 90er Jahre wurde der schlechte Gewässerzustand der Panke analysiert.

Kriterien waren: der ursprüngliche Referenzzustand und die Bewertung anhand der Gewässerbiologie.

 

Die Renaturierung des Tegeler Fließes und der Panke sind konzeptionell abgeschlossen, die der Spree soll bis 2015 erfolgen.

Beteiligungsprozesse mit Akteuren und Bürgern wurden mehrfach durchgeführt, z.B. dem Netzwerk Panke 2015 - siehe auch unter www.panke-info.de.

 

Wichtig bei der Renaturierung der Panke ist die Wiederherstellung der Durchgängigkeit und die Beseitigung von Abstürzen, beispielsweise durch die Herstellung einer Solgleite auf der Höhe des Köberlesteigs.

 

In Berlin insgesamt gibt es ca. 700 km Wasserwege, davon gehören 200 km in den Geltungsbereich der EU-Wasserrahmen-Richtlinie zum Gewässerschutz. Bis 2025 muss diese umgesetzt sein.

 

Planungsbüro für die Phase 2 ist die Arbeitsgemeischaft GuD Geotechnik und Dynamik GmbH/ Werner Consult ZT GmbH.

 

Randbedingungen der Phase 2 sind die Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit, eine eigendynamische Entwicklung, Hochwasserneutralität und die Sicherheit von Gebäuden und Tragwerken.

 

Wichtig ist die Durchgängigkeit für Lebewesen. Diese wird durch Sohlgleiten, Raubäume, Buhnen, Kies- und Sandbänke, Aufweitungen, und Bepflanzungen erreicht.

 

"Eigendynamische Entwicklung" bedeutet: Die  Panke bildet ihr Flussbett selbst aus.

Hochwasserneutralität wird erreicht durch die Optimierung von Rückhaltebecken.

 

Es gibt drei Bauabschnitte: Von der Pankemündung bis zum Bürgerpark, von dort bis zu den Kleingärten in Französisch-Buchholz, von dort bis zu den Pölnitzwiesen.

Dort soll die Panke auf die andere Seite des Radweges verlegt werden, das bisherige Pankebett soll aber erhalten bleiben.

 

Das Leitbild  der ursprünglichen Panke ist geprägt von starken Mäandern.

 

Kleingärten Buchholz.

Der starke Ufer-Bewuchs in Höhe der Buchholzer Kleingärten ist eigentlich nicht typisch und müsste daher entfernt werden, er ist für die dortigen Anwohner aber wichtig wegen des Sicht- und Lärmschutzes zur Autobahn.

 

Geplant ist die Initiierung einer Tiefenrinne und von Böschungsbepflanzung.

 

In Höhe des Bürgerparks soll die Panke aufgeweitet werden, dadurch werden Zugänglichkeit und Erlebniswert gesteigert. Auch soll das Rückhaltebecken optimiert werden. Zudem sollen Hochwasserflächen ausgewiesen werden, um für den Fall eines Jahrhunderthochwassers vorzusorgen.

 

Nachfragen:

Ist das Rückhaltebecken am Mauerpark Teil der Planung?

Das Rückhaltebecken am Mauerpark hat zur Planung einen mittelbaren Bezug, dadurch kommt es zu weniger Mischwasserüberläufen auch in die Panke. Es gibt Pläne, das Becken unter der Pankower Seite des Mauerparks zu errichten, allerdings sollen dann die Bauarbeiten nur im Winter stattfinden.

 

Welche Einwirkungsmöglichkeiten gibt es gegenüber den Pächtern der Kleingartenanlagen, die den Uferbereich der Panke vereinnahmt haben?

Frau Wehran: Die Panke wird vor der Kleingartenanlage aufgeweitet, damit die illegalen Bauten der KGA nicht entfernt werden müssen.

 

Werden die Pölnitzwiesen zu einer Baustelle für Bagger?

Die Baustrasse kommt neben den Fernradwanderweg. Dieser wird später über eine andere Brücke verlegt.

 

Wie wird ein natürliches Mäandrieren an den Pölnitzwiesen umgesetzt?

Geplant ist eine Flussverschwenkung mit unterschiedlichen Habitaten und Gewässertiefen. Eine natürliche Mäandrierung ist dabei gewünscht. Die natürlich vorkommende Fischart ist die Quappe; für die soll der Fluss an 300 Tagen im Jahr durchlässig sein.

 

Unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten?

Schlosspark Buch Gartendenkmal

Bei Renaturierung, wird da der Baumbewuchs entfernt?

 

Warum keine Wiedervernässung der Pölnitzwiesen zugelassen?

Eine Vernässung der Wiesen ist nicht vorgesehen, da in historischen Karten ein ursprünglich sandgeprägter Tieflandbach vorgefunden wurde.

 

Welche praktischen Baumaßnahmen werden nun durchgeführt? Wer ist zuständig für Pflege?

Erst werden die Baumaßnahmen durchgeführt, dann wird geflutet. Vorgesehen ist eine natürliche Entwicklung, Zwangspunkte gibt es nur, wo notwendig.

Es wird ein Pflegekonzept geben. Für die Panke als Gewässer Zweiter Ordnung ist der Senat zuständig.

 

Ergänzungen: Das Pankebecken bleibt erhalten. Die Karpfenteiche: werden durch ein Fließ durchflossen. Die Löffelbrücke wird neu gebaut. An der Gartenarbeitsschule wird die Panke aufgeweitet. Die Flutmulden im Schlosspark fordern viele Baumfällungen.

 

 


 
 

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