Auszug - Schulbezogene Jugendsozialarbeit  

 
 
öffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Kinder- und Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 24.05.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:15 - 19:15 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: JFE "Garage Pankow", Hadlichstraße 3, 13187 Berlin
Ort:
 
Wortprotokoll

Für das Jugendamt führt Hr

Für das Jugendamt führt Hr. Jäger zum Thema Schulbezogene Jugendsozialarbeit ein. Die Präsentation liegt als Handout dem Ausschuss als Anlage des Protokolls vor. Er erläutert kurz die Aufgaben der schulbezogenen Jugendsozialarbeit auf Grundlage von § 13, Abs. 1 SGB VIII.

 

Fr. Kliche stellt ein Projekt der schulbezogenen Jugendsozialarbeit an der Heinz-Brandt-Schule (Integrierte Sekundarschule) in Weißensee vor. Die Präsentationen zu diesem Tagesordnungspunkt werden dem JHA per E-Mail zugesandt. Anhand von Beispielen aus der Praxis erläutert sie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendamt bei Problemen mit Schulverweigerung. Sie unterscheidet dabei zwischen aktiver und passiver Schulverweigerung. Die Unterstützungsmaßnahmen richten sich dabei auch an Schülerinnen und Schüler, die dem Unterricht zwar nicht fernblieben, sich aber nicht aktiv am Unterricht beteiligen könnten. Dabei verweist sie auf die unterschiedlichen Ursachen, die einer Schulverweigerung von Kindern und Jugendlichen zugrunde liegen können. Oft seien dies psychische Probleme, Belastungssituationen zuhause oder auch Erkrankungen wie Depressionen. Bei akuten Krisen würden Schule und Schulsozialarbeit z.B. durch kollegiale Fallarbeit gemeinsame Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen für die Schülerinnen und Schüler entwickeln und ausarbeiten. Anhand eines Fallbeispiels erläutert Fr. Kliche, wie eine Reintegration einer Schülerin/eines Schülers in den Unterricht gelingen kann. Neben gezielten Interventionen in Akut-Situationen sind langfristigere Unterstützungsangebote Teil der Schulsozialarbeit. Z.B. wird den SchülerInnen über ein halbes Jahr ein soziales Kompetenztraining angeboten. Abschließend berichtet Fr. Kliche, dass derzeit die Zielvereinbarung zur  Schulverweigerung überarbeitet wird.

 

Praktische Einblicke in die Arbeit der Schulbezogenen Jugendsozialarbeit boten drei Projekte:

·         Anschließend stellt sich ein Projekt an der Gustave-Eiffel-Schule (Integrierte Sekundarschule) im Prenzlauer Berg vor, das an der Schule ein soziales Kompetenztraining anbietet. Mit einer Kurzpräsentation verdeutlichen sie den Ausschussmitgliedern wie mit Übungen soziale Kompetenzen gefördert werden können. Dabei geht es darum, die SchülerInnen dabei zu unterstützen ihre Gefühle besser auszudrücken und diese zu kommunizieren. Durch Schulungen werden die Kinder und Jugendliche dabei gefördert, kompetent Probleme anzugehen und sie zu lösen.

·         Ein Projekt an der Turnvater Jahn-Grundschule berichtet über die Elternarbeit, die von der Schulbezogenen Jugendsozialarbeit angeboten wird. Schwerpunkte liegen in der Beratung in Erziehungsfragen und bei Krisensituationen. LehrerInnen könnten diese Elternarbeit oft nicht mehr leisten. Deshalb sei das Angebot der Schulbezogenen Jugendsozialarbeit wichtig. Sie bieten den Eltern einen niedrigschwelligen Zugang an, um insbesondere Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf besser zu erreichen. Oft geht es darum, weitere Unterstützungsangebote zu vermitteln.

·         Ein weiteres Projekt an der Grundschule an der Marie stellt die Arbeit der Konfliktlotsen vor. Dabei berichten die Kinder, die hierfür eine Ausbildung erhalten haben, von ihrer Tätigkeit und den Probleme, die sie zu bewältigen haben. Die Kinder übernehmen dabei eine aktive Rolle im sozialen Leben ihrer Schule. Die Konflikte werden von den Kindern systematisch bearbeitet. So werden Konfliktsituationen von ihnen eigenhändig dokumentiert. Fallbesprechungen mit den SozialarbeiterInnen bieten dabei Auswege aus konkreten Konfliktsituationen an. Dabei wird deutlich, Voraussetzung für die Entwicklung der sozialen Kompetenzen der Konflitklotsen ist ein Zutrauen in die Kinder und ihre Fähigkeiten, Konflikte und Probleme kompetent zu berarbeiten.

 

Aus dem Ausschuss besteht der Wunsch, sich zukünftig für Schwerpunktthemen, wie sie die Arbeit der Schulbezogenen Jugendsozialarbeit darstellt, mehr Zeit in der Tagesordnung vorgesehen wird.


 
 

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