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Auszug - Inklusion als neues Konzept an Pankower Schulen
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werden zusammen
beraten. Frau Rudnik übergibt
der Ausschussvorsitzenden je ein Exemplar der UN-Konvention (Übereinkommen der
Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen), eine Broschüre und ein Quiz zum Thema Inklusion. Des Weiteren
verteilt Frau Rudnik an die Ausschussmitglieder einen Auszug der UN-Konvention
und gibt eine ausführliche Einführung in die Thematik. Insbesondere ist es nach
Art. 24 der UN-Konvention Aufgabe der Vertragsstaaten ein integratives
Bildungssystem zu gewährleisten. Das Berliner Schulgesetz werde zunächst nicht
geändert. Grundsätzlich haben die Eltern das Wahlrecht zwischen Förderschule
und Integrationsklasse. Gerade der Begriff Inklusion werde breit diskutiert.
Der Bezirk Pankow habe eine gute Struktur bei den Förderzentren mit teilweiser
überregionaler Zuständigkeit des Bezirks. Frau Rudnik sieht in der gemeinsamen
Unterbringung von Förderzentrum und Grundschule in einem Gebäude eine gute
Entwicklung. Bei den integrativen Schulen war die Picasso-Grundschule ein
Vorreiter der Integration und ist sehr aktiv, um das Ziel einer guten
Beschulung aller Schüler zu erreichen. Hierbei unterstütze die Schulaufsicht
sehr aktiv. Auf Nachfrage von
Frau Pfennig, ob auch über Zusatzstunden hinaus eine personelle zusätzliche
Unterstützung möglich sei, antwortet Frau Rudnik, dass es ein grundsätzliches
Ziel sei, in allen Schulen einen Sonderpädagogen zu haben, der dann aber auch
nicht in zu viele Vertretungen geschickt wird. Es wird nicht mehr Stunden
geben, d.h. keine zusätzlichen Mittel, aber die prozentuale Verteilung der
Zusatzstunden soll neu erfolgen. Auf Nachfrage zu
einer Bedarfserhebung hinsichtlich materieller Zusatzausstattungen, z.B.
Rollstuhlrampen, merkt Frau Rudnik an, dass der weit größte Teil an
sonderpädagogischen Bedarfen in den Bereichen Lernen, Sprache und Verhalten
besteht, wozu keine besonderen Räume erforderlich sind. Die Problematik
Rollstuhlzugang sei nur minimal, einige Schulen sind bereits barrierefrei und
im Zuge weiterer Baumaßnahmen werde sich die Situation in den laufenden
nächsten Jahren weiter verbessern. Die BzStRin ergänzt,
dass sich bei Komplettsanierungen und auch bei einzelnen Bauabschnitten, auch
einzelnen Etagen, die Barrierefreiheit weiter verbessern wird. Zum Thema
Personalausstattung ergänzt die BzStRin unter Hinweis auf ihre eigenen
beruflichen Erfahrungen, dass Eltern unterschiedliche Wünsche und Kinder
unterschiedliche Bedarfe haben. Es entscheidet immer der Einzelfall. Auch ein
Zuviel an Betreuung kann hinderlich sein. Das Ziel ist immer die individuelle
optimale Förderung des einzelnen Kindes und hier in Pankow gibt es dazu das
Modell Einzelintegration. Auf Nachfrage und
Kritik im Umgang mit zusätzlichen Förderstunden als Vertretungsstunden und ob
dies im Widerspruch zur UN-Konvention stehe, erklärt Frau Rudnik, dass es eine
pauschale Zuweisung von Stunden gibt. Es stimme auch, dass diese zusätzlichen
Förderstunden teilweise als Vertretungsstunden eingesetzt würden. Die meisten
Schulen setzten die Förderstunden aber kindgerecht ein. Frau Pfennig ergänzt
hierzu, dass die Einstellung und Überzeugung der einzelnen Schule entscheidet
und fragt nach, ob bei Elternwunsch nach Inklusion der Anspruch auch umsetzbar
sei. Die BzStRin antwortet, dass sich die Anzahl der Kinder durch Inklusion
nicht erhöht, sondern sich nur bei verbesserten Angeboten anders verteilt. Frau Anders fragt
nach, ob es stimme, dass sich die Anzahl lernbehinderter Kinder erhöht haben
soll, worauf Frau Rudnik antwortet, dass die Anzahl Behinderter bundesweit bei
ca. 5 % liege und nicht alle Lernschwierigkeiten als Behinderung angesehen
werden dürfen. Insbesondere bestehe bei einzelnen Kindern/Jugendlichen auch
lebensphasenweise ein Bedarf besonderer Förderung und Hilfe. Auf Nachfrage von
Frau Pfennig zur Verteilung zwischen Förderzentren und Integrationsklassen
berichtet Frau Rudnik, dass in Berlin zwischen dem Ost- und dem Westteil
Unterschiede zu verzeichnen sind. Im Ostteil werden die Förderzentren, im
Westteil die Integration bevorzugt, was mit der traditionellen Einstellung der
Eltern zu tun habe. Auf Nachfrage von
Frau Anders zur Feststellung eines Förderbedarfes und zur Zeitdauer erklärt
Frau Rudnik, dass die Eltern als auch die Schule einen sonderpädagogischen
Förderbedarf beantragen können. Dies erfolge meist zum Jahresende hin, da sich
zu diesem Zeitpunkt nach einem halben Jahr Unterricht eventuelle Bedarfe
einschätzen lassen. Die Förderung des Kindes erfolgt dann zumeist zum neuen
Schuljahr und es ist kein Fall bekannt, bei dem eine Bescheidung länger als ein
½ Jahr gedauert hätte. Herr Cimbollek weist
darauf hin, dass es wichtig sei, die Pädagogen von der Integration zu
überzeugen und in den Beratungen auf die Integration hinzuwirken. Frau Rudnik ergänzt
dazu, dass die erste Beratung meist durch den Klassenlehrer erfolge, und die
Haltung der Pädagogen die Entscheidung wesentlich mitbestimme. Dies könne nicht
durch Gesetz geregelt werden, vielmehr ist hier Überzeugungsarbeit wichtig, was
auch der Weg im Bezirk Pankow sei. Die BzStRin merkt
an, dass es Zeit brauche und die Schaffung kooperativer Standorte in Pankow
auch ein Schritt zur Erhöhung der Akzeptanz der Integration sei. Auf Nachfrage von
Frau Anders zur Vorbereitung der Lehrer auf die erste Beratung führt Frau
Rudnik aus, dass an den Pankower Schulen durch die Integrationsschüler
beispielhafte Erfahrungen in den Schulen vorhanden sind. Es werden
Fortbildungsmaßnahmen zum Thema angeboten, allerdings müssten die Lehrer diese
Angebote auch nutzen und hingehen. In Einzelfällen können sogenannte
Ambulanzlehrer Hilfe und Unterstützung hinsichtlich Mittel und Methoden
gewähren. Herr Schlutt fragt
nach Fällen der Ablehnung der Integration durch andere Eltern in Pankow, worauf
die BzStRin mitteilt, dass es an der Grundschule Am Senefelder Platz Probleme
gab, auch mit einer Elterninitiative. Hier wurde eine intensive Debatte
geführt, welche für alle Beteiligten aufschlussreich war. Auf abschließende
Nachfrage von Frau Pfennig, wie der Ausschuss den Zeitplan Inklusion
voranbringen könnte, schlägt Frau Rudnik vor, sich in einem Jahr vor Ort in der
Picasso-Grundschule ein eigenes Bild zu verschaffen, was der Ausschuss
einvernehmlich begrüßt. |
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