Auszug - Rangier- und Güterbahnhof Pankow: Vorstellung der des neuen Eigentümers  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 25.02.2010 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 21:50 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Nach einer kurzen Einleitung von Herrn BzStR Dr

Nach einer kurzen Einleitung von Herrn BzStR Dr. Nelken stellt der neue Eigentümer des Objekts, der aus Berlin stammende Möbelunternehmer Kurt Krieger (Höffner Gruppe, u.a. Höffner, Kraft, Sconto), die Planungen für das von Aurelis erworbene Areal vor.

 

Das derzeit brachliegende Areal zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Heinersdorf hat eine Fläche von etwa 250.000 m². Mit ebenfalls erworbenen angrenzenden Grundstücken (unter anderem derzeitiger McDonald’s und Tankstelle) beträgt die zu entwickelnde Fläche insgesamt 350.000 m². Das Konzept des Eigentümers steht unter dem Motto „Neue Mitte von Pankow“. An der Berliner Straße soll ein Einkaufszentrum entstehen. Später soll ein Fachmarktzentrum mit Möbelhaus (Höffner), Bau- und Supermarkt an der Prenzlauer Promenade hinzukommen. Gleichzeitig will der Eigentümer auf dem Gelände einen großen Park anlegen mit unterschiedlichen Teilbereichen, welche die Altbezirke Pankows symbolisieren sollen. Auch eine Bibliothek und ein Ärztehaus sind angedacht. Der Autoverkehr soll über die angrenzende Autobahn an der Prenzlauer Promenade geführt werden. Daneben gibt es Pläne, eine Querstraße über das Grundstück zu führen.

 

Die Planskizze soll den Fraktionen als PDF-Dokument zur Verfügung gestellt werden. Der Eigentümer beabsichtigt, die Akteursrunde fortzusetzen. Gegen Ende März soll das nächste Treffen stattfinden, dann gegebenenfalls noch ein Gespräch im Mai.

 

Die Vorstellung des Konzepts wird diskutiert.

 

Herr Brandt, BV, fragt an, ob im Rahmen der Planungen bestehende Mängel, insbesondere eine fehlende Feuerwehr und ein neuer Busbahnhof, „mitgelöst“ werden könnten. Dies wird von Herrn Krieger verneint.

 

Herr Mindrup erkundigt sich nach der Haltung der SenStadt zu der vorgesehenen Querstraße. Herr Krie­ger führt dazu aus, dass ein Verkehrsgutachten beauftragt worden sei. Danach sei die Straße sinnvoll. Im Streitfalle wolle man sich aber heraushalten.

Daneben fragt Herr Mindrup nach der Größe der vorgesehenen Einzelhandelsflächen und nach Autostellplätzen. Nach Angaben von Herrn Krieger ist eine Einzelhandelsfläche von 40.000 m² vorgesehen, welche nochmals durch eine entsprechende Lager- und Bürofläche ergänzt wird. Die gewerbliche Nutzfläche beträgt damit etwa 80.000 m². Parkplätze sind in ausreichendem Umfang unterirdisch und auf den Dächern der Objekte vorgesehen.

 

Frau Fiebig, BV, erkundigt sich nach den erwarteten Auswirkungen für das Verkehrsaufkommen. Nach der Einschätzung des Eigentümers ist damit zu rechnen, dass bei Möbel Höffner etwa 60 % der Kunden aus dem brandenburger Umland stammen. Der Hauptteil der zu erwartenden Verkehrsströme könnte danach über den Autobahnanschluss abgewickelt werden.

 

Der Ausschussvorsitzende, Herr Schröder, erkundigt sich nach den vorgesehenen Geschossflächen. Er hält die ihm bekannten Filialen von Möbel Höffner nicht für schön und erkundigt sich, wie das hier vorge­sehene aussehen soll. Schließlich fragt er an, ob Aussichten etwa auf einen Rahmenplan oder einen städtebaulichen Vertrag bestehen. Nach Angaben von Herrn Krieger steht die Geschossanzahl derzeit noch nicht fest. Städtebaulich soll hier ähnlich wie in München gebaut werden, also attraktiver als dies bei bisherigen Höffner Filialen in Berlin der Fall ist. Der Eigentümer betont erneut, dass eingegangenen Ver­pflichtungen nachgekommen werden soll. Die Akteursrunde wird fortgesetzt.

 

Herr Brenn, BV, erkundigt sich danach, wer die Entwicklung nach der Grünfläche übernehmen soll. Nach Ansicht von Herrn Krieger sind hier mehrere Konstellationen denkbar. Herrn Brenn bereitet die vorgese­hene Konzentration außerhalb der vorgesehenen Zentren Bedenken. Schließlich erkundigt er sich nach der ökologischen Komponente bei den vorgesehenen Bauten. Nach Angaben von Herrn Krieger sind die Öko-Standards bei Neubauten der Gruppe sehr hoch.

 

Auch Herr Mindrup erkundigt sich nach den zu erwartenden Auswirkungen auf die bestehenden Zentren. Des Weiteren möchte er wissen, warum keine Wohnfläche vorgesehen ist und ob das Eigentum an dem Objekt beibehalten werden soll. Herr Krieger erwartet in gewissem Umfang Einfluss auf die Schönhauser Allee; im Übrigen weist er erneut darauf hin, dass überwiegend Besucher aus dem Berliner Umland er­wartet werden (ca. 60 %). Wohnen sei bei dem als öffentlichen Begegnungsstätte geplanten Areal nicht vorgesehen, zumal es in Berlin allgemein einen relativ hohen Lehrstand bei Wohnimmobilien gebe. Das Eigentum solle voraussichtlich gehalten werden.

 

Herr Götzke, BV, fragt erneut nach, wie eine Fläche von insgesamt etwa 80.000 m² verkehrstechnisch erschlossen werden solle. Herr Krieger wiederholt daraufhin, dass bei den Kunden mit etwa 60 % Umland gerechnet wird. Die danach verbleibenden 40 % würden sich voraussichtlich zu etwa gleichen Teilen aus mit dem PKW und dem ÖPNV anreisenden Kunden aus Berlin zusammensetzen.

 

In einem Schlusswort erklärt Herr Dr. Nelken, dass er aufgrund der beträchtlichen vorgesehenen Einzel­handelsfläche einen starken Einfluss auf die übrigen Regionen befürchtet. Das Eigentum sei hier ohne einen bestehenden B-Plan oder sonstige Zusagen des Bezirks erworben worden. Falls man die Größe der Fläche positiv im wohlverstandenen Interesse des Bezirks nutzen könne, wolle er dem Eigentümer keine Hindernisse bereiten. Ob dies allerdings bei dem vorgesehenen großflächigen Einzelhandel der Fall sei, erscheine ihm zur Zeit eher fraglich.


 
 

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