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Auszug - Aktuelle Informationen aus der PSAG
Der
Vorsitzende begrüßt die Psychiatriekoordinatorin Frau Annette Berg, die als
weitere Gäste für die PSAG Pankow Herrn Werner Brose von vista - Verbund für
integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH, Alkohol- und
Drogenberatungsstelle Pankow, Frau Karin Hirdina von Albatros e.V. (Bereich
Zuverdienst), Frau Helga Richter von Albatros e.V. (KBS Pankow) und Herr Stefan
Haun vom Berliner Krisendienst, Region Nord, vorstellt. Die
Psychiatriekoordinatorin Frau Annette Berg lobt die gute Zusammenarbeit der
Akteure im Bezirk. Im folgenden foliengestützten Vortrag stünden die
zuwendungsfinanzierten Projekte im psychiatrischen Versorgungssystem in Pankow
im Mittelpunkt. Die Folien seien auch als Tischvorlage verteilt worden, und
parallel zum Vortrag könnten die herumgereichten Produktübersichten und
–blätter eingesehen werden. Die Versorgung orientiere sich an den
Grundbedürfnissen der Menschen, d.h. Arbeit, Gesundheit, Wohnen und Alltagsgestaltung.
Im Vortrag vorgestellt werden sollten daraus die Bereiche Zuverdienst,
Suchtberatung, Krisendienst und die Kontakt- und Beratungsstellen. Die
niedrigschwellige Basisversorgung habe u.a. eine Schnittstellenfunktion und
umfasse auch die Vermittlung in Vorbereitung auf weiterführende Hilfen. Die
abgebildeten rechtlichen Grundlagen gäben auch den personellen Rahmen vor,
einschließlich der Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Die Zuwendungsmittel für
Projekte nach dem Psychiatrieentwicklungsplan hätten insgesamt einen Umfang von
ca. 1 Mio. Euro, wobei die Mittel für den Krisendienst als Besonderheit zentral
für alle Regionen im Charlottenburger Haushalt eingestellt seien. Durch die
abgebildeten Einschnitte sei ein Projekt im Zuverdienstbereich „abhanden
gekommen“, ansonsten seien die Einsparungen zu Lasten des öffentlichen
Dienstes gegangen. Frau
Helga Richter von Albatros e.V. stellt die Arbeit der Kontakt- und
Beratungsstellen in den drei Pankower Ortsteilen Prenzlauer Berg, Weißensee und
Pankow vor, das Café Sonderbar in der Erich-Weinert Straße 37, die KBS der WIB
GmbH in der Bornestr. 12 und die KBS von Albatros in der Breite Str. 2. Im
letzten Jahr habe die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer um ca. 10 Prozent
zugenommen. Gerade die Möglichkeit zur anonymen Nutzung helfe vielen Menschen
sehr. Zu den multiprofessionellen Teams gehörten neben Psychologen mit
Zusatzqualifikation Sozialarbeiter und teilweise auch Ergotherapeuten. Von den
Gruppenangeboten würden vor allem sportliche und kreative Aktivitäten sowie
Angebote zum Essen gern angenommen. Herr
Werner Brose von vista erläutert die ambulante Suchtberatung der vista gGmbH in
der Buchholzer Str. 8 und der Stiftung SPI in der Mühlenstraße. Alle
Bürgerinnen und Bürger in der Region hätten einen Versorgungsanspruch. Derzeit
würden Menschen zwischen 13 und über 70 Jahren beraten. Der Anteil der Menschen
mit „Hartz IV-Hintergrund“ sei hoch, aber insgesamt gebe es die
verschiedensten Hintergründe und ein breites Spektrum. Wichtig sei der personenzentrierte
Ansatz: Beraten werde Einzelfall bezogen. Neu seien die Ausweitung der
Sprechstunde auch auf Buch und die Kooperation mit den somatischen Abteilungen
der bezirklichen Krankenhäuser. Frau
Karin Hirdina von Albatros e.V. stellt die Zuverdienstprojekte in Pankow vor.
Man bemühe sich um die Durchlässigkeit und die Möglichkeit zum Wechsel zwischen
den aufgelisteten Projekten. Dass die Produkte verkauft würden, stifte Sinn.
Zwar gebe es Leistungsbeschreibungen, weil die Annäherung an reale
Arbeitswelten angestrebt werde, aber der Arbeitsbereich sei geschützt. Zu den
allgemeinen Zielen könnten unterschiedliche individuelle Ziele hinzukommen. Die
Zahl der Zuverdienstbeschäftigten habe wegen der Kürzungen abgenommen –
neue hätten nicht aufgenommen werden können - und stabilisiere sich derzeit.
Stolz sei man auf den gewachsenen Finanzierungsanteil, den man selbst habe
erwirtschaften können. Herr
Stefan Haun vom Berliner Krise erläutert die Berliner Versorgungsregionen mit
zwei Standorten des Krisendienstes in der Region Nord, darunter der Pankower
Standort in der Mühlenstraße 48. Die Kontaktaufnahme erfolge vor allem
telefonisch. Mobile Einsätze seien sehr zeitintensiv, so dass diese Möglichkeit
vor allem genutzt werde, um sich vor Ort selbst ein Bild machen zu können, oder
bei Eigen- bzw. Fremdgefährdung. Zu den Professionellen, mit denen man
zusammenarbeite gehörten auch die Einsatzkräfte bei Polizei und Feuerwehr, die
häufig zuerst gerufen würden. Bei der Darstellung der Nutzerstruktur sei
auffällig, dass vor allem Frauen den Krisendienst nutzten und die Hauptgruppe
zwischen 30 und 50 Jahre alt sei. Seniorinnen und Senioren seien berlinweit
schwer mit dem Angebot erreichbar. Man versuche deshalb, die Beschäftigten in
Einrichtungen zu sensibilisieren, die ohnehin Kontakt zu älteren Menschen
hätten, und nach Weiterbildungen der eigenen Beschäftigten in den letzten
Jahren nun verstärkt mit solchen Einrichtungen vor Ort Kontakt aufzunehmen. Der
Krisendienst sei vor allem dann gefragt, wenn andere Anlaufstellen geschlossen
hätten und ergänze insofern die Angebote anderer Einrichtungen. Abschließend
erläutern Frau Berg und Frau Hirdina die sich aus der Fehlbedarfsfinanzierung
ergebenen Probleme und die unzureichende Planungssicherheit. So stiegen etwa im
Zuverdienstbereich die Fallzahlen, aber mehr Geld gebe es nicht. Vor allem die
Wochenend- und Feiertagsarbeit sei nicht ausfinanziert. Die KLR könne zur
Umverteilung führen, wenn z. B. in einer KBS jemand erkranke (Reduzierung der
Mengen). Außerdem spiele der relativ gute Sozialindex des Bezirks hier eine
Rolle. In anderen Bezirken gebe es eine Festbetragsfinanzierung und es würden
nur die Kosten der Betreuung übernommen. Dies könne aber Bürokratie abbauen,
weil keine Einzelbelege eingereicht werden müssten, und man habe mehr
Planungssicherheit. In
der folgenden Aussprache werden die Erreichbarkeit älterer, nicht in
Einrichtungen vor Ort angebundener Menschen, die KLR- und
Fehlbetragsfinanzierungsproblematik, die Kooperation mit anderen Trägern und
das Kosten-/Nutzenverhältnis bei persönlicher und aufsuchender Hilfe vertieft
diskutiert. Auf
Nachfrage zu den von der Senatsverwaltung vorgegebenen Standards verweist Frau
Berg auf die Leistungsbeschreibungen für die zuwendungsfinanzierten Projekte
(und viele andere Informationen) im Internet unter
www.berlin.de/lb/psychiatrie/ |
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