Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
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Auszug - Information und Besprechung über die Entwicklung der - Obdachlosenzahlen - Zahl der Empfänger von Transferleistungen
Der Leiter des Sozialamts, Herr
Hans-Joachim Berlin, stellt einleitend fest, die nach dem SGB XII bzw. SGB II
vorgesehenen Möglichkeiten reichten im Bezirk Pankow regelmäßig aus. Maßnahmen
nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) hätten nicht
ergriffen werden müssen. Zur besseren Darstellung der Entwicklung sei als
Tischvorlage nicht nur eine aktuelle Obdachlosenstatistik verteilt worden,
sondern auch noch einmal die Statistik vom 17. Juni 2008. Dargestellt
seien die Gesamtübersicht über die in Pankow erfassten wohnungslosen Bürger in
unterschiedlichen Leistungsbezügen und die detailliert aufgeschlüsselte
Übersicht über wohnungslose Pankower Bürger, die im Leistungsbezug des SGB XII
stünden, einschließlich einer Differenzierung nach Geschlecht, Alter und ihrer
Verweildauer in den Unterkünften. In Unterkünften untergebrachte SGB
II-Empfänger würden alle 6 bis 8 Wochen zum sozialpädagogischen Gespräch durch
den zuständigen Sozialarbeiter bestellt, um die Vermittlung in eigenen Wohnraum
zu unterstützen. Da besonders bei diesem Klientel das Problem der
Schufa-Einträge und alter Mietschulden bestehe, werde das „geschützte
Marktsegment“ zur Neuanmietung von Wohnungen genutzt, wo das Land Berlin
entsprechende Verträge mit Wohnungsbaugesellschaften habe und die Miete garantiere.
Die Kapazitäten seien jedoch nicht ausreichend, so dass hier eine Warteliste
von gegenwärtig 177 Bewerbern bestehe und die Warteliste wachse. Die Tabelle
mit dem Überblick über die Verweildauer der 130 Wohnungslosen Bürger im SGB
XII-Bezug zeige, dass vor allem die Zahl der neu Wohnungslosen gestiegen sei.
Es könnte vermutet werden, dass auch die Zahl von Personen in Notunterkünften
zugenommen habe, aber diese sprächen im Bezirksamt nicht vor, so dass dazu
keine konkreten Angaben möglich seien. Außerdem gebe es Menschen, die eine
Betreuung erhielten, damit sie in ihrer Wohnung verbleiben könnten und um
Wohnungslosigkeit vorzubeugen. Auf Nachfrage bestätigt er, dass
die Zahl der Betreuungsmaßnahmen gemäß § 67 SGB XII zugenommen habe und das
Sozialamt – wie von Beratung + Leben geschildert – die Erfahrung
gemacht habe, dass die Bereitschaft von Betroffenen, nach der Sicherung Wohnung
weiter zusammenzuarbeiten, oft abnehme. Die Ziele könnten nicht erreicht
werden, wenn die Zusammenarbeit fehle. Das organisatorische Problem der
Erreichbarkeit des JobCenters müsse aber davon getrennt gesehen werden, und die
Forderung nach mehr Betreuungsmaßnahmen gemäß § 67 SGB XII trage nicht zur
Lösung dieses Problems bei. Sergeant Siegfried Fischer,
Heilsarmee, merkt an, auch im Café Treffpunkt hielten sich Menschen auf, die
vermutlich schon wohnungslos geworden wären, wenn es die Einrichtung nicht
gäbe. Seit der Einführung des Arbeitslosengeldes II sei die Zahl der
Hilfesuchenden ständig gestiegen. In den ersten Monaten des Jahres 2009 sei die
Zahl zwar erstmals gesunken, aber gleichzeitig sei zu beobachten, dass mehr
Menschen mit Mehrfachproblemen kämen. Herr Josef Kyrieleis von der
Heilsarmee bestätigt diese Beobachtung und schildert beispielhaft einen
konkreten Fall, wo erst seine Begleitung im Umgang mit dem Job-Center zum
Erfolg eines zuvor abgelehnten Antrags geführt habe. Herr Friedhelm Sachse, Leiter mit
Prokura bei Beratung und Leben, und Herr Johannes Kevenhörster, Leiter des
Sozialprojekts Prenzlauer Berg, bestätigen ebenfalls den Eindruck, dass
häufiger Menschen mit psychischen Auffälligkeiten in die Einrichtung kämen und
der Anteil der Hilfesuchenden aus dem Bezirk zugenommen habe. Im Sozialprojekt
Prenzlauer Berg in der Dunckerstraße 32 sei der Frauenanteil unter den die
Einrichtung Aufsuchenden im Berlin weiten Vergleich außerdem leicht erhöht. Das
Sozialprojekt Prenzlauer Berg sei eine integrierte Einrichtung der Sozialen
Dienste/Wohnungslosenhilfe. Zu ihm gehören die folgenden Projekte: Tagesstätte,
Kontakt- und Beratungsstelle, Wohnhilfen Pankow, Sozialberatung Pankow. Man
verstehe sich als Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Mit den
Angeboten wolle man den unterschiedlichen materiellen und sozialen Notlagen der
Besucher gerecht werden. Dazu verfolge man das Konzept eines Stufenmodells der
Sozialarbeit mit folgenden aufeinander bezogenen Hilfeformen:
Straßensozialarbeit und aufsuchende Arbeit in Krankenhäusern, JVA,
Versorgungsangebote (Frühstück, Mittagessen, Duschen, Waschen, Postadresse),
Sozialberatung und Unterstützung in Ämterangelegenheiten, Freizeitangebote und
Beziehungsarbeit, Beschäftigungsprojekte, ComputerCabinett, Wohnungserhalt und
Wohnungserlangung, Betreutes Einzelwohnen, Sozial-Coaching zur Heranführung an
den Arbeitsmarkt. Das Sozialprojekt Prenzlauer Berg
werde finanziert durch den Bezirk Pankow von Berlin, die Senatsverwaltung für
Integration, Arbeit und Soziales und die Europäische Union; zusätzlich durch
eine Investition der Lotterie Glücksspirale und durch den Förderverein Beratung
und Leben e.V. Die Personalsituation habe nach der
Standortverlagerung in die Dunckerstraße vor einem Jahr so stabilisiert werden
können, dass bei Krisen nicht mehr die Schließung drohe. Außerdem habe bei der
Standortverlagerung die Vernetzung mit Bordmitteln eine besondere Rolle
gespielt. Durch die allgemeine Sozialberatung und das Sozialcoaching kämen
Menschen in die Einrichtung, die den Weg dorthin sonst nicht gefunden hätten.
Für die Aufsuchenden sei die Hilfe nachhaltiger geworden. Zuletzt habe es eine
außerplanmäßige Hygieneüberprüfung gegeben, die die Einrichtung nun seit Wochen
stark beschäftige, weil eine Reihe von Auflagen zusätzlich erfüllt werden
müssten. 2008 seien ca. 20.000 Menschen in
die Einrichtung gekommen, monatlich etwa 1200 bis 2000, darunter 22 Prozent
Frauen (zuvor 18 Prozent). Das zuvor beschriebene Angebot könne inzwischen u.a.
mit 10 MAE-Kräften abgedeckt werden, die Öffnungszeiten hätten erweitert werden
können und die Einrichtung strahle Professionalität aus. Beim Sozialcoaching
sei mit Senatsverwaltung eine Zielgröße von 63 Personen vereinbart worden. Nach
einem ¾ Jahr seien nun 56 Personen in das Projekt eingebunden. Die Vermittlung
von Personen in ehrenamtliche Tätigkeiten trage dazu bei, ihnen
Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. Insgesamt sei der Start am neuen
Standort gut gelungen. |
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