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Auszug - Bennennung eines Platzes im OT Weißensee nach Prof. Jürgen Kuczynski Unterlagen liegen ab dem 12.11. zur Einsicht im BVV-Büro aus
Frau West
begrüßte die anwesenden Gäste und bedankt sich für ihr Kommen. Herr Prof :
Bärwolff lobte die sachliche Bewertung des Gutachtens. Die benannten Leistungen
von Prof. Kuczynski sind die Grundlage dafür, einen geeigneten Platz in Weissensee
nach ihm zu benennen. Nach 18 Jahren ist es Zeit, diese Leistungen
anzuerkennen. Er verwies auch auf Reaktionen des Präsidenten der Humboldt-Uni
und des Nachfolgers von Prof. Kuczynski, die dieses Vorhaben unterstützen. Meinungsbild: -
Frau
Tietje: unterstützt das Vorhaben, Dissens gäbe es nur über den Ort, dazu
übergab sie dem Ausschuss einen Antrag. -
Herr
Dr. Lengsfeldt: sprach sich prinzipiell für eine Würdigung aus. Stellte aber
zur Diskussion, ob eine derart kritiklose Ehrung durch die Benennung eines
Platzes nötig sei und befürwortete die Erstellung einer Gedenktafel. -
Frau Schwerin: zweifelte den richtigen Zeitpunkt an. Sie gab zu
bedenken, dass auf einer Tafel die verschiedenen Facetten des Wirkens von Prof.
J.K. besser dargestellt werden könnten. Die Betonung läge dabei auf sein Wirken
als Wissenschaftler und nicht als Politiker. Sie schlug vor, das Verfahren an
die Gedenktafelkommission weiterzuleiten. -
Herr Neumann: wies auf die schlechte Anbringungsmöglichkeit in der
Parkstraße hin. Bat zu bedenken, ob man in dem Zusammenhang nicht auch den
Vater von Prof. J.K. ehren sollte. -
Frau Prof. Binus: sprach sich ausdrücklich für eine Ehrung aus.
Sie beschrieb die Leistungen, die Wirkung und Bedeutung von Prof. J.K. aus
eigenem Erleben als seine Schülerin. -
Frau Tietje: unterstützt die Aussage, Personen in ihrer Zeit zu
betrachten. SED-Zugehörigkeit sei kein Ausschlussgrund für eine Platzbenennung.
Prof. J.K. hätte nicht nur parteipolitisch gehandelt, er hätte auch die
Soziologie „hoffähig“ gemacht, Freiräume für junge Wissenschaftler
geschaffen und sich sehr wohl selbst reflektiert. Sie zweifelte aber die
Möglichkeit einer komplexen Darstellungsmöglichkeit auf einer Tafel an. Weiterhin wies sie darauf hin, dass die
Gedenktafelkommission ein autonomes Gremium sei und der Ausschuss nicht
anweisungsberechtigt sei. Sie forderte, zum Ursprungsantrag zurückzukehren und
den Antrag der CDU/B´90/Die Grünen abzulehnen. -
Herr Prof. Bärwolff: Die von Dr. Lengsfeldt angeführten Zitate
sprächen für Prof. J.K. Auch wenn der Vater eine bedeutende Persönlichkeit war,
ginge es nicht um dessen Ehrung. Genügend Gründe dafür seien bereits vorgelegt.
Weiterhin bestätigte er Kompetenz bei der Herstellung des Gutachtens. Wenn die
Einreicher eine Ehrung durch eine Gedenktafel beabsichtigt hätten, hätten sie
sich nicht an den Kulturausschuss gewandt. Aber eine Gedenktafel gehe an der
Intension der Einreicher vorbei. -
Herr Zarbock: Begrüßt den Antrag der Bürger und die Stellungnahme
des Amtes. In der Stellungnahme werden die
Widersprüche sehr deutlich. Darum spricht das Zitat für Prof. J.K. Er war sich seiner Rolle sehr
bewusst. Er brachte zum Ausdruck,
dass die Benennung einer Straße oder
eines Platzes ein geeignetes Mittel zur Auseinandersetzung mit der Person sei.
Auch er glaube nicht, dass eine
Gedenktafel ausreichend Platz für eine umfassende Darstellung bietet und lehnte den entsprechenden Antrag ab. -
Dr.
Lengsfeldt: verstand die Tafel-Diskussion nicht, da das Projekt Platzbenennung
inhaltlich genauso strittig sei. Wirbt für einen abgewogenen Prozess zum und
gegen eine Rot-Rot-Entscheidung nur aus Prinzip. -
Dr. Nelken: Verwahrte sich ausdrücklich gegen die Vorwürfe
gegenüber seiner Person, seinem Amt und seiner Mitarbeiter. Bei der Erarbeitung
des Gutachtens gab es keinerlei politische Bevormundung, Vorgaben, Hinweise
oder redaktioneller Bearbeitung. Den Antrag an sein Amt, einen geeigneten Platz
zu suchen, lehnte er ab. Für öffentliches Straßenland gäbe es eindeutige
Zuständigkeiten. Sein Amt könne zwar eine Stellungnahme erarbeiten aber nicht
über das Fachvermögen anderer Bereichen bestimmen. -
Frau Schwerin: Man müsse Straßen- oder Platzbenennungen stark im
Konsens sehen. Auch die Gedenktafelkommission diskutiere sehr differenziert.
Sie plädierte dafür, den Antrag dort zu stellen. Verbunden mit dem Hinweis,
auch andere hätten Ehrungen verdient. -
Herr Neumann: Gab zu bedenken, dass der Raum für eine Stele
ungünstig sei. Er bestätigte, dass auch die SPD umfangreich und kontrovers
diskutiert hätte aber für die Ehrung als Wissenschaftler sei. Fragte nochmals
nach der gleichzeitigen Ehrung des Vaters von Prof. J.K. -
Herr Prof. Bärwolff: Stellte eindeutig klar, dass es bei dieser
Initiative nur um Prof. J.K. ginge. Genau um diese Person mit all ihren Widersprüchlichkeiten
und Verdienste. Alle Zitate sind mehrfach deutbar. Überall können man
schlechtes finden. Man müsse sich entscheiden. Viele Argumente sprächen dafür.
Er bitte, in dem Sinne zu verfahren. -
Frau Tietje: Mit dem Vorwurf auf Rot-Rote-Entscheidungsmehrheit
täte man dem Anliegen Gewalt an, würde man sie davon abhängig machen. Wichtig
sei, sich den Argumenten zu stellen, sie zu diskutieren, abzuwägen und sich
dazu zu verhalten. Es ginge nicht um einen anderen Vorschlag. Die SPD stimmt
für den Ursprungsantrag. -
Herr Mechler: Kritisiert die Argumente der CDU. Auch wenn Prof.
J.K. eine streitbare Persönlichkeit war, kommt in seinen Zitaten Selbstkritik
zum Ausdruck. Er würdigte nochmals seine Leistungen als Antifaschist, in der
Amerikanischen Armee und seine Arbeit als 1. Präsident der Gesellschaft für
Deutsch-Sowjetische Freundschaft in einer Zeit, wo noch nicht in allen Köpfen
nationalsozialistisches Gedankengut ausgemerzt war. -
Frau Prof. Binus: Wies auf die Unterstützung durch den Jüdischen
Kulturverein hin und übergab weitere Unterschriftenlisten. Sie erinnerte nochmals an sein Schaffen und
bestätigte, dass Breite und Vielfalt diesen Menschen ausmachte. -
Herr Keller: Schloss sich der Meinung an, dass eine Gedenktafel
nicht genug Raum für eine differenzierte Darstellung biete. Auch er stimme für
die Ehrung als Weissenseer Bürger, Antifaschisten und Wissenschaftler, nicht
als Politiker. -
Herr van der Meer: Die Geschichte belegt sein Schaffen als
Wissenschaftler und Publizisten. Als Politiker sah er sich nicht. Wir sollten
ihn als Weissenseer Bürger und bedeutenden Wissenschaftler ehren. Als
streitbare Persönlichkeit würde sich Prof. J.K. über diesen Streit freuen. Die
Benennung eines Ortes im öffentlichen Raum sei eine gute Möglichkeit der Ehrung.
Der Vorschlag andere Namen zu Benennungen einzureichen sei eine unehrliche
Handlung gegenüber den einreichenden Bürgern. Heute hätten wir eine Benennung
nach Prof. J.K. zu verhandeln. Eine Weiterleitung an die Gedenktafelkommission
kommt einem Scheinargument gleich. Wir sollten uns Entscheiden. Ablehnung wäre
auch eine Möglichkeit aber dann mit einer eindeutigen Haltung. Er und die Linke
stimmten für vorliegenden Vorschlag. Wies abschließend darauf hin, dass auch
eine Ausstellung zu diesem Thema gut wäre. Schließlich hätte Prof. J.K von seinen 90 Lebensjahren nur 40
in der DDR gelebt. Daher könne man ihn und sein Schaffen nicht auf diese Zeit
reduzieren. Frau West
beendete die Diskussion und schlug die Abstimmung beider Anträge vor. Der
Ausschuss einigte sich darauf, den Antrag der CDU/ B´90/Die Grünen zuerst
abzustimmen. Der Antrag
wurde mit 3 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt. Dem Antrag der
SPD wurde mit 7 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen zugestimmt |
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