Auszug - Anhörung von Vertretern der Firmen Greenwheels GmbH, DB FuhrparkService GmbH und SIXTI CarClub  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung, Verkehr und Verbraucherschutz
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für öffentliche Ordnung, Verkehr und Verbraucherschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 23.09.2008 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 21:45 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Herr Ausschussvorsitzender Kempe begrüßt die Vertreter der Carsharing – Unternehmen

Herr Ausschussvorsitzender Kempe begrüßt die Vertreter der Carsharing – Unternehmen. Er erklärt, dass es ausdrücklich nicht um Diskussion der Anträge die von den Unternehmen beim Bezirksamt eingereicht wurden geht.

 

Herr Holm (Greenwheels) stellt das Geschäftsmodell seines Unternehmens vor. Er erklärt, dass Greenwheels bisher ca. 120.000 Kunden in Deutschland habe. In Berlin betreibe Greenwheels 40 Standplätze, in Pankow 5. Das Problem für Carsharing – Unternehmen sei es geeignete und sinnvolle Standorte zu finden. Das Carsharing sei als Ergänzung zum ÖPNV angedacht und zur Entlastung der Verkehrssituation auf den Straßen. Er appelliert an die Bezirke weitere Stellflächen aus dem öffentlichen Straßeland für Carsharing zur Verfügung zu stellen.

 

Herr Preusser (DB) stellt das Geschäftsmodell seines Unternehmens vor. Ziel der DB sei es, das Kerngeschäft der DB zu stärken. Die DB unterhält an S-Bhfen Stellplätze, beginnt aber auch Stellplätze in Wohngebieten einzurichten. An Wochenenden werden u.a. Fahrzeuge des DB Fuhrparks zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zu Greenwheels würde die DB Fahrzeuge aller Klassen anbieten.

 

 

Herr Gabiel (SIXTI) stellt das Geschäftsmodell seines Unternehmens vor. Derzeit betreibe SIXTI 9 Fahrzeuge in Pankow. Als Fahrzeuge bietet SIXTI verschiedene Modelle an. In Berlin betriebe SIXTI 25 Standorte und habe ca. 4.000 reg. Nutzer. Ihr Konzept solle eine Ergänzung des klass. Mietwagens sein und eine kostengünstige Alternative zum eigenen Kfz. Eine Kooperation mit Wohnungsbaugesellschaften ist angedacht.

 

Herr Bezirksverordneter Kraft erklärt, dass er alle Unternehmen verstehe, dass sie großes Interesse an kostenneutralen Flächen auf öffentlichem Straßenland hätten. Er fragt nach, wo der Unterschied zwischen einer Mietwagennutzung und der Nutzung von Carsharing sein soll.

 

Herr Gabriel erwidert, dass bei SIXTI Fahrzeuge auch nur stundenweise gemietet werden können und das Konzept von SIXTI nicht darauf abzielt, dass Fahrzeuge lange gemietet werden. Herr Holm erklärt, dass das Carsharing über Greenwheels preiswerter sei, als eine Mietwagennutzung. Im Gegensatz zu SIXTI zahle man nur eine Km- und Benzin-Pauschale.

 

Herr Bürgerdeputierter Brückner erklärt, dass es von allen Anwesenden das Ziel sein sollte, den PkW - Verkehr zu verdrängen. Prenzlauer Berg sei ein Familienbezirk und es gibt vielleicht auch viele Familien, die sich Carsharing nicht leisten können. Auch hätte er den Eindruck, alle Konzepte zielten auf die Gruppe der Singles.

 

Herr Bezirksverordneter Schröder fragt nach, welchen Sinn die Anmeldegebühr habe, welche Zielgruppe angesprochen werden soll, welche Alleinstellungsmerkmale das jeweilige Unternehmen auszeichne und wo die Vorteile für den Bezirk liegen.

 

Herr Holm erwidert, dass der Vorteil für den Bezirk darin liege, dass der Verkehr entzerrt werden würde. Als Merkmal habe Greenwheels, dass es ausschließlich stundenweise vermietet und sich als Ergänzung zum ÖPNV sieht.

 

Herr Preusser erwidert, dass der Vorteil für den Bezirk darin liegt, dass Verkehr vermieden wird, da den Anwohnern der Anreiz gegeben wird, ihr eigenes Kfz abzuschaffen.

 

Herr Gabriel erwidert, dass es eine Anmeldegebühr gibt, weil SIXTI keine Karteileichen haben wolle. Die Definition einer Zielgruppe sei schwierig. Als Alleinstellungsmerkmal sieht er die aggressive Preispolitik.

 

Herr Ausschussvorsitzender Kempe erklärt, dass es sicher nicht unbekannt ist, dass der Prenzlauer Berg Schwierigkeiten mit dem ruhenden Verkehr habe. Er fragt die Vertreter der Unternehmen, ob sie sich vorstellen können, sich Standorte zu teilen. Denn wenn z.B. am Helmholtzplatz jedes Unternehmen eigene Standorte wollen würde, wäre ca. 15m Anwohnerparkraum weg.

 

Herr Holm erklärt, dass eine Teilung schwierig sei, dass nicht planbar.

Herr Preusser erklärt, dass es ab einer kritischen masse an Fahrzeugen schwierig würde.

Herr Gabriel erklärt, dass ein Rotieren logistisch nicht geht.

 

Herr Bezirksverordneter Kraft erklärt, dass er verstanden habe, dass alle Unternehmen zum Wohle des Klimas Carsharing betreiben wollen. Da es sich nun aber um Unternehmen mit vermutlicher Gewinnererzielungsabsicht handelt, ist es nicht verständlich warum die Erzielung durch die öffentliche Hand subventioniert werden sollte. Robben & Wentjes würden Fahrzeuge auch stundenweise vermieten, müssen dafür aber kein öffentliches Straßenland nutzen. Er fragt nach, warum es bei den anwesenden Unternehmen anders sein sollte.

 

Herr Holm erklärt, dass sie nicht subventioniert werden wollen. Greenwheels zahle gerne 50-60 Euro 7 Monat, aber sie wollen geeignete Flächen.

 

Herr Bezirksverordneter Bechtler fragt nach, welchen Mobilitätseffekt man erwarte. Er will wissen, ob es einen Nachweis dafür gibt, dass aufgrund von Carsharing –Angeboten Fahrzeuge abgeschafft wurden.

 

Herr Holm erwidert, dass es wiss. Untersuchung gibt, die belegen, dass ab einem Angebot von 500-600 CS-Fahrzeugen eine Veräußerung von priv. Fahrzeugen erfolgt. Das derzeitige Problem sei, dass man nicht an die potentiellen Kunden herankomme, da der Raum fehle.

 

 

Herr Ausschussvorsitzender Kempe dankt den Gästen für die Vorstellung.

 

 


 
 

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