Auszug - Kita- Eigenbetrieb Nord-Ost (Wirtschaftsplan 2007 und 2008) Zu Gast: Herr Witte, pädagogischer Geschäftsleiter, sowie Frau Kronberg, Leiterin der Buchhaltung  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Immobilienmanagement + Personal
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Finanzen, Immobilienmanagement + Personal Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 21.02.2008 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:34 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Vorstellung des Kita-Eigenbetriebes NordOst durch Herrn Michael Witte, pädagogischer Geschäftsführer, begleitet von Frau Kronb

Vorstellung des Kita-Eigenbetriebes NordOst durch Herrn Michael Witte, pädagogischer Geschäftsführer, begleitet von Frau Kronberg, Leiterin der Buchhaltung

 

Der Eigenbetrieb verwaltet (Stand 1.1.07) insgesamt 77 Einrichtungen (8500 Plätze) in Lichtenberg, Marzahn und Pankow, davon 39 in Pankow.

 

  • Die Wirtschaftspläne (2006/07) weisen ausgeglichene Ergebnisse aus.
  • Der neue Wirtschaftsplan 08 wird im April dem Verwaltungsrat vorgestellt

Herr Witte äußert sich positiv über die neuen Handlungsspielräume: Die Geschäftsführung kann frei entscheiden, wo die Gelder eingesetzt werden und hat hiermit gute Erfahrungen gemacht (unterliegen nicht der LHO). Kritisch sieht er das Problem der Entwicklung der Personalkosten. Da sie als Landeseigener Betrieb dem BAT Ost unterliegen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schnitt älter als bei den freien Trägern sind, ist hier kein Handlungsspielraum gegeben, was in seinen Augen einen gravierenden Wettbewerbsnachteil gegenüber den freien Trägern ausmacht. (Personalkosten machen ca. 78% der Gesamtkosten aus) Deshalb ist hier anzusetzen:

  • Neuerdings dürfen befristete Verträge von einem Jahr ausgegeben werden
  • Der Überalterung des Leitungspersonals muss adäquat begegnet werden.
  • Bachelor-Ausbildung für das Personal ist zu begrüßen
  • Ziel: durch Fortbildungen LeiterInnen zu MangerInnen auszubilden
  • Zu ihren Erfahrungen mit der neuen Gutscheinfinanzierung kann Herr Witte noch keine Auskunft geben, diese werden zurzeit ausgewertet.

Zukünftig wird entscheidend sein, wie der Konkurrenz durch freie Trägern begegnet werden kann:

    • Konzepte wurden überarbeitet und dem Berliner Bildungsprogramm angeglichen
    • Intensive personelle Unterstützung (Kita-Berater)
    • Besondere Angebote wie das Familienzentrum (finanziert über mehrere Träger) oder das Bildungsbegegnungszentrum (Lichtenberg/Hechtgraben): nachdem eine Kita an dem Ort nicht gehalten werden konnte aufgrund der Überalterung der Bevölkerung, wurde die ursprüngliche Fläche geteilt in Kita und B-Zentrum, dessen Angebot sich an eine größere Bevölkerungsgruppe richtet

 

Frau Keil ergänzt:

  • in der März-BVV-Sitzung wird der Jahresbericht 2007 als VzK ausgereicht
  • Der Reportzeitraum wird in Absprache mit den anderen beiden betroffenen Stadträten in Zukunft von 6 Monate auf 12 Monate verlängert.
  • Entscheidend wird auch in Zukunft die Frage der „Altlasten“ sein, diese wird im Rahmen der Vorstellung der Wirtschaftspläne vor dem Hauptausschuss des AGH erneut zu diskutieren sein.

 

Frau Kronberg erläutert, dass die Altlasten in den G-Berichten auftauchen, inkl. Altersteilzeit (3,4 Mio €) und Freizeitausgleich etc.. Problem: wenn ein MA in Freizeit (Frühverrentung) geht, wird dieser weiter vom Betrieb bezahlt, genauso wie sein Nachfolger.

 

Nachfrage von BV Lämmer zur Auslastung der Plätze und der damit verbundenen Einnahmen. Welches Konzept liegt Ihren Bemühungen zugrunde, um eine 100% Auslastung zu erreichen bzw. die Einnahmen in dieser Höhe zu generieren? Wieso ist der Kita-Eigenbetrieb nicht gleichberechtigt mit den freien Trägern?

Wo besteht der Nachteil des Eigenbetriebs im Bereich der Personalkosten?

 

Herr Witte geht auf das Streikrecht der Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes ein, das gerade in der aktuellen Situation einen gewissen Wettbewerbsnachteil darstelle, aber natürlich respektiert werde..  Die Auslastung ist nahezu immer gewährleistet (Motivation, Elternpartnerschaft), der Plafond (77 Betriebe) kann gehalten werden (90,5 % Auslastung in allen Betrieben inkl. Sommerloch).

Neben den hohen Personalkosten ist der große Sanierungsbedarf ein Problem.

Zur Zukunftsfähigkeit, Auslastung der Plätze/ Sicherung der Einnahmen werden zurzeit verschiedene Modelle betrachtet und auf ihre Durchführbarkeit untersucht.

 

Herr Bechtler fragt nach, ob der Handlungsspielraum nach der Umwandlung in den Eigenbetrieb größer geworden ist? Herr Witte antwortet, dass es erhebliche Verbesserungen gebe, die auch spürbar seien – von der Mitarbeitermotivation bis zum baulichen Unterhalt.

 

Frau Kronberg erläutert, dass allein in den Pankower Einrichtungen ein Sanierungsstau i.H.v. 5,6 Mio € aufgelaufen ist. Alle Mittel, die für die bauliche Unterhaltung zur Verfügung stehen, werden auch eingesetzt (inkl. der zusätzlichen Mittel vom Bezirk).

 

Auf die Nachfrage von BV Schwerin, ob der Mietpreis für die vom Eigenbetrieb genutzten Räume in der Fröbelstr. noch bei 5€ warm läge, kann Herr Witte nicht konkret antworten. Er räumt allerdings ein, dass der Preis auf jeden Fall unter dem marktüblichen Preis liegt.

BV Remmlinger interessiert sich für den Handlungsspielraum und die Öffnungszeiten der Kitas (siehe Anlage). Herr Witte führt das Mindestalter der Kinder an, das Mitspracherecht der Eltern, sowie die Bedarfsstrukturen. Er kann allerdings nicht frei über die Neueröffnung von Kitas entscheiden, um dem erhöhten Bedarf entgegenzutreten. Dehnbar ist nur die Anzahl der Plätze in den bereits vorhandenen Einrichtungen.

Frau Keil ergänzt, dass den Berechnungen die Zahlen von 2005 zugrunde liegen (Kita-Einrichtungsanzahl) / Anteil der öffentlichen Plätze an Gesamtangebot soll 1/3 betragen (in Pankow heute 25%) .

 

 


 
 

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