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Auszug - Entwicklung des Vivantes-Klinikum Prenzlauer Berg
Der
Vorsitzende erläutert, nach den durch Medienberichte am 5. Dezember 2007
entstandenen Irritationen über die Zukunft des Krankenhauses Prenzlauer Berg
und seinen stationären Bereich sei das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung
der Ausschusssitzung gesetzt worden. Es habe jedoch kein Vertreter von Vivantes
teilnehmen wollen, weil die entscheidende Aufsichtsratssitzung erst am 13.
Dezember 2007 stattfinde. BV
Moritz Naujack (Die Linke.) berichtet, man sei sich einig, dass das am Standort
Prenzlauer Berg angebotene medizinische Leistungsspektrum überprüft werden
müsse. Am 4. Dezember 2007 habe man jedoch überraschend erfahren, dass die
Geschäftsführung dem Aufsichtsrat vorschlagen wolle, den stationären Bereich am
Standort Prenzlauer Berg ganz zu schließen. Als Gründe seien bei der
außerordentlichen Personalversammlung heute der Investitionsstau und die nicht
länger zur Verfügung stehenden Fördermittel angeführt worden. Die
wirtschaftlichen Auswirkungen der Maßnahme für den Konzern seien eher gering,
aber es seien viele Arbeitsplätze betroffen. BzStRin Lioba Zürn-Kasztantowicz berichtet, auch sie
habe am 4. Dezember 2007 abends erstmals von den Plänen erfahren. Es habe keine
Vorwarnung oder Gespräche von Vivantes mit dem Bezirk gegeben. In einem
Telefonat mit dem für den Standort zuständigen Regionaldirektor habe dieser sie
lediglich auf die Geschäftsführung verwiesen. Diese Informationspolitik seitens
des Vivantes Konzerns habe sie auch in einer Pressemitteilung kritisiert. An
neuen Konzepten und einer neuen Schwerpunktsetzung seien angesichts der veränderten
Wohnbevölkerung alle interessiert, aber außer dem Hinweis auf die
Aufsichtsratssitzung am 13. Dezember 2007 gebe es derzeit keine weiteren
Informationen. Das Krankenhaus schreibe schwarze Zahlen, so dass keine
Strategie erkennbar sei, wie diese Einzelentscheidung in das gesamtstädtische
Konzept eingebunden sei. Das Krankenhaus sei wichtiger Teil der bezirklichen
Planung, so dass sie die lokalen Mitglieder des Abgeordnetenhauses informiert
und sich schriftlich an die Geschäftsführung sowie den Aufsichtsrat von
Vivantes gewandt habe. Es gebe eine Einladung zu einer Sitzung des
Krankenhausbeirats am 18. Dezember 2007, doch dann seien die Entscheidungen
bereits getroffen.
Der
Vorsitzende erinnert noch einmal an die Historie und die Beschlusslage seit
2004 und verweist auf den als Tischvorlage verteilten Entwurf eines Antrags von
BV Ronald Rüdiger (SPD). BV
Doris Fiebig (SPD) kündigt an, er solle als Antrag des Ausschusses eingebracht
werden. BV
Eveline Lämmer (Die Linke.) erläutert die Ergänzungsvorschläge ihrer Fraktion. Im
Mittelpunkt der folgenden Aussprache stehen der Sanierungsbedarf, die
Notwendigkeit einer veränderten Schwerpunktsetzung, die noch bei einer Begehung
im Rahmen der letzten Krankenhausbeiratssitzung am 25. September 2007
erläuterten Bauvorhaben, die Informationspolitik des Konzerns, die nicht
nachvollziehbaren Gründe für die geplante Entscheidung und die fehlende
Einfügung in die Gesamtstrategie. Im Ergebnis
beschließt der Ausschuss einvernehmlich den nachfolgenden Antrag zur
kurzfristigen Einbringung in die BVV und bittet den Vorsitzenden, einen
entsprechenden Brief zur Übermittlung des Antrags auch an den Konzern zu
formulieren: „Die
BVV möge beschließen: Dem
Bezirksamt wird empfohlen, sich gegenüber dem Senat von Berlin und der
Unternehmensführung der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH einzusetzen 1.
für
den Erhalt des Klinikums Vivantes Prenzlauer Berg als Krankenhaus mit
stationärer Versorgung, 2.
für
die Einhaltung des bestehenden Krankenhausplanes im Land Berlin und 3.
für
die Aufstellung eines verlässlichen, langfristig verbindlichen
Entwicklungsplanes für den Standort Fröbelstraße als Krankenhaus der
wohnortnahen Versorgung unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung
des Einzugsgebietes. Darüber
hinaus wird das Bezirksamt aufgefordert, sich gegenüber dem Senat dafür
einzusetzen, dass die notwendigen Investitionsmittel im Rahmen der
Krankenhausfinanzierung des Landes Berlin zur Sicherung des Standortes
Fröbelstraße bereitgestellt werden.“ |
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