Auszug - Vorstellung des Trägers "Beratung und Leben GmbH" und seiner Projekte  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gesundheit, Arbeit und Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.11.2007 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 21:25 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Herr Friedhelm Sachse, Leiter mit Prokura, und Herr Johannes Kevenhörster, Einrichtungsleiter, stellen den Träger BERATUNG + L

Herr Friedhelm Sachse, Leiter mit Prokura, und Herr Johannes Kevenhörster, Einrichtungsleiter, stellen den Träger BERATUNG + LEBEN GMBH und die Wohnungslosenarbeit in Pankow vor. Herr Kevenhörster gibt anhand eines Zeitstrahls zunächst einen Überblick über 15 Jahre Arbeit für wohnungslose im Kiez bis hin zur Umwandlung von „Beratung & Lebenshilf e.V. zur gemeinnützigen „Beratung + Leben GmbH“ und dem Umzug von Tagesstätte und Schneckenhaus in die Göhrener Straße 3 Anfang 2007. Er erläutert den sozialpädagogischen Ansatz und die verschiedenen Stufen der Reintegration mit dem ersten Ziel der Stabilisierung der Lebensumstände auf höchst möglichem Niveau und der Reintegration in durchschnittliche Lebensverhältnisse als zweitem Ziel. Der Umzug von Tagesstätte und Schneckenhaus in die Göhrener Str. 3 sei aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt, die eine Konzentration der Standorte notwendig gemacht habe. Der Standort Schliemannstr. sei übergangsweise noch gehalten worden. Die Verhandlungen über eine Kooperation mit der Kirchengemeinde im „Göhrener Ei“ seien noch offen, und es gebe erheblichen Widerstand der Anwohner und Gewerbetreibenden am neuen Standort gegen die Wohnungsloseneinrichtung. Außerdem sei man vom Straßenumbau überrascht worden. Im Ergebnis sei die Suche nach einem neuen Standort notwendig geworden. 2007 habe man sich auf die Profilierung der Angebote für Wohnungslose im Bezirk konzentrieren und die Schlüsselkompetenz von Beratung + Leben stärken wollen, d.h. mehr Sozialarbeit und weniger Suppenküche. Aufgrund dieser Konzeptänderung sowie der beschriebenen Schwierigkeiten am neuen Standort hätten seit dem Umzug die Besucherzahlen abgenommen. Es gebe weniger „Laufkontakte“ vom Helmholtzplatz, und die Besucher legten oft weite Wege zur Einrichtung zurück. Insgesamt gebe es offenbar eine Verschiebung der Wohnsituationen gen Norden Richtung Pankow Süd und Weissensee. Man bemühe sich um eine Stärkung der aufsuchenden Arbeit, die sich ebenfalls nach Norden verschiebe: auf den Humannplatz, „Nischen“ neben Kaufhallen, Parkplätzen und Bebauungslücken. Für das erste Quartal im Jahr 2008 sei nun der Umzug aller Angebote ein neues Objekt an der Dunckerstraße/Zelterstraße geplant. Die Beratungsstelle mit Tagesaufenthalt, ein offener Rechnerraum (EDV + Internet), betreutes Wohnen, das MAE-Projekt „Kiez Job“ und das ESF-Projekt „Sozial-Coaching“ sollten dort ein multifunktionales Zentrum der Sozialarbeit bilden. Geplant sei die Erweiterung der Zugangswege, d.h. die aufsuchende Sozialarbeit auch in anderen Einrichtungen und eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit. Angestrebt werde zudem eine stärkere Vernetzung der Wohnungslosenhilfe in Pankow: Die sozialarbeiterischen Angebote von Beratung + Leben sollten auch für die Nutzer anderer Einrichtungen geöffnet werden. Ziel sei die Profilierung der Angebote und gegenseitige Unterstützung der Träger. Eine Übersicht über die bestehenden Angebote mache die unterschiedlichen Schwerpunkte und Profile der Wohnungslosenhilfe in Pankow deutlich.

 

Im Mittelpunkt der folgenden Aussprache stehen Fragen und Anmerkungen der Ausschussmitglieder zu den Schwierigkeiten der Einrichtung am Standort „Göhrener Ei“, dem geplanten neuen Standort, der angestrebten Profilierung und Vernetzung sowie die Konzeptänderung seit 2007 und ihre Auswirkungen.

 

Im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten am aktuellen Standtort erläutert Herr Sachse, die Evangelische Kirche am „Göhrener Ei“ sei nicht gegen die Arbeit der Einrichtung, sondern setze selbst offenbar eher andere Standorte, die die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur widerspiegelten, d.h. es erfolge eine stärkere Konzentration auf die Arbeit mit Kindern. Der Prozess laufe aber noch. Im Übrigen gebe es nach einem Umzug immer eine Übergangsphase, in der sich der neue Standort erst in der Szene herumsprechen müsse. Im Ergebnis werde es vermutlich trotz der Konzeptänderung am Ende bei ca. 100 Besuchern täglich in der Einrichtung bleiben.


 
 

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