Auszug - Gewaltpräventionsangebote an Schulen/Sporteinrichtungen - Koopertionen von Sporteinrichtungen mit Schulen in Bezug auf dieses Thema - 20 min  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Schule und Sport Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 20.02.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:15 - 19:30 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 9, Raum 411
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Zum Thema Gewaltprävention berichtet zunächst die Jugendbeauftragte der Kriminalpolizei bei der Polizeidirektion 1, Frau Wunde

Zum Thema Gewaltprävention berichtet zunächst die Jugendbeauftragte der Kriminalpolizei bei der Polizeidirektion 1, Frau Wunderlich, über ihre Aktivitäten. So wurde eine Koordinierungsrunde zur Präventionsarbeit eingerichtet, in der die verschiedenen Akteure der Strafverfolgungsbehörden, der Jugendhilfe und der Sozialarbeit zusammenarbeiten. Zuletzt hat sich diese Koordinierungsrunde mit dem Problem von kiezbezogenen Mehrfach- und Intensivtäter beschäftigt. Als nächstes Thema ist der Zusammenhang von Schuldistanz und Kriminalität geplant. Die Jugendbeauftragte steht außerdem im engen Kontakt mit dem Raubkommissariat und dem Jugendgruppenkommissariat. Der besseren Zusammenarbeit zwischen Polizei und Sozialarbeit dienen gegenseitige Hospitationen.

Ferner arbeitet die Jugendbeauftragte in der Steuerungsrunde „Fallschirm“ mit, die strafunmündige Intensivtäter betreut. Außerdem ist man um eine Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe bemüht. So bietet die Jugendbeauftragte an, jugendliche Straftäter zu Terminen mit der Jugendgerichtshilfe zu begleiten. Allerdings läuft die Kommunikation zwischen Polizei und Jugendgerichtshilfe nicht immer optimal.

Auf die Frage nach Kriminalitätsschwerpunkten im Bezirk nennt Frau Wunderlich den Abschnitt 17, in dem das Sommerbad Pankow liegt, wo es insbesondere in den Sommermonaten verstärkt zu Straftaten kommt. Außerdem nennt sie den Abschnitt 16; in diesem Gebiet gibt es jedoch im Bereich der Prävention eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Tessler-Oberschule. Als Kriminalitätsschwerpunkt im Bereich Raubtaten nennt die Jugendbeauftragte das Hans-Eisler-Viertel, das Atelier 89 und die Schönhauser Allee Arcaden. Abschließend weist sie darauf hin, dass das Projekt Gangway, das sich mit der Resozialisierung straffällig gewordener Jugendlicher befasst, eine Sporthalle sucht, da die Sportangebote momentan nur im Sommer angeboten werden können. Über die weitere Entwicklung wird im Ausschuss berichtet.

Als nächstes berichtet die Präventionsbeauftragte der Schutzpolizei, Frau Kurth, über ihre Aktivitäten. Sie organisiert Veranstaltungen in Schulen für SchülerInnen ab der 6. Klasse. Diese werden über 4 Schulstunden von jeweils 2 Beamten durchgeführt. Zur Vorbereitung werden Vorgespräche mit den LehrerInnen geführt. Am Beginn der Veranstaltungen wird eine Vorstellungsrunde gemacht. Dann berichten die SchülerInnen über ihre Erfahrungen mit Gewalt; diese werden auf einem „Gewaltstrahl“ eingeordnet. Des Weiteren erfolgt in diesen Veranstaltungen eine rechtliche Aufklärung über Raub- und Sachbeschädigungsdelikte (Graffiti). Ferner werden den SchülerInnen Beispiele aufgezeigt, wie sie gewaltfrei aus gefährlichen Situationen herauskommen können. In Zukunft soll auch eine rechtliche Aufklärung über Drogen in Zusammenarbeit mit dem Verkehrssicherheitbeauftragten erfolgen. In modifizierter Form finden solche Veranstaltungen auch für GrundschülerInnen statt. Dabei wird mit Hilfe der Figur „Brummi“ vor allem im Bereich der Verkehrssicherheit Prävention betrieben. „Brummi“ ist ein Bär, der in Bildergeschichten gefährliche Situationen erlebt und den Kindern zeigen soll, wie diese vermieden, bzw. bewältigt werden können. Zum 30.April, bzw. 1.Mai gibt es für ältere SchülerInnen darüber hinaus spezielle Angebote.

Auf die Frage, warum es offenbar eine Lücke in der Prävention zwischen der 3. und der 5. Klasse gibt, erklärt Frau Kurth, das in diesen Jahrgangsstufen von den Schulen keine Veranstaltungen gewünscht seien; die Gründe dafür seien ihr nicht bekannt. Außerdem erklärte sie, dass es keine Selbstverteidigungskurse von der Polizei gebe, auch weil es gerade darum gehen sollte, Konfrontationen zu vermeiden. Auch gebe es bisher keine geschlechtsspezifischen Angebote. Gefragt nach der Entwicklung rechtsextremer Straftaten erklärt Frau Wunderlich, dass diese keinen hohen Anteil an der Gesamtkriminalität ausmachen, wohl aber auch, weil das Anzeigeverhalten in diesem Bereich sehr zurückhaltend ist. Im Hinblick auf die Gewaltkriminalität bei Mädchen erklärt sie, dass diese zwar ansteige, aber dass Mädchen an diesen Formen der Kriminalität immer noch einen sehr geringen Anteil haben.  Auf die Rückfrage, inwieweit Sport in die Prävention mit einbezogen wird, erklären Frau Wunderlich und Frau Kurth, dass es wohl in Zukunft verstärkt Angebote im Zusammenhang mit Freizeitfußball geben wird, hierzu aber noch keine konkreten Angaben gemacht werden können.

 


 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen