Bericht
Frau Vietzke (Senatsverwaltung)
zur Historie:
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B-Planentwurf
stammt aus dem Februar 97
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Bestätigung
des städtebaulichen Konzeptes stammt aus April 2001
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Der
Gebietsentwurf wurde nicht realisiert, der B-Plan verworfen
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Seit
Juli 2003 findet Vorentwurfplanung statt, dauert bis Januar 2007
(Lange Dauer wegen Kapazitätsproblemen in Senatsverwaltung)
Anforderung an Straße: -
Anbindung. über Bahnhof Str. zur B2
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Anbindung. über Straße am Hohen Feld
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Rücksicht auf Lage des Ortes Alt-Karow
Karow ist vorwiegend Wohnstandort, daher finden große Pendlerströme
derzeit über Blankenburger Chaussee und Karower Chaussee statt und stellen eine
erhebliche Belastung für Blankenburg, Malchow und Buch.
Eine direkte Anbindung an die BAB ist nicht vorgesehen,
weil dies „planerisch nicht denkbar“ ist.
Umweltverträglichkeitsstudie, Stand
(10/2003) Herr Gumz (Planerbüro)
Das Planungsbüro hat diverse Varianten der Straßenführung untersucht. Geplant
ist eine 3 streifige Straße 2. Ordnung
(= übergeordnete Straßenverbindung). Insgesamt wurden 8 Varianten (plus diverser
Unter-Varianten) untersucht und vorgestellt:
Variante 1,1 a-d: (+)
Kleingärten bleiben erhalten, Orthogonales Netz bleibt erhalten
(--)
denkmalgeschützte Ortslage wird gestört
(--)
teilweise nahe Lage an bestehenden Wohnbauten
Variante 2: (--)
ungünstige Restflächen
Variante 3,3 a-b: (--) ungünstiger
Versatzknoten
Variante 4,4 a: (--) Biotop wird
berührt
Für alle Varianten wurde ein von der Stadt Berlin
vorgegebenes Prognosemodell zur Bestimmung der Verkehrsbelastung
durchgerechnet.
Derzeit (Jahr 2003) wird das Verkehrsaufkommen auf bis zu
14.000 Fahrzeuge pro Tag geschätzt.
Die Berechnung geht davon aus, dass bis zum Jahr 2015 mit
einem Verkehrsaufkommen von bis zu 21.000 Fahrzeugen pro Tag ausgegangen werden
muss.
Variante 1 beispielsweise würde die Prognose auf 11.000
Fahrzeuge pro Tag in 2015 reduzieren – damit würde die neue Straße eine
deutliche Entlastung darstellen.
Für die Varianten wurde die vorgestellte
Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt; diese bewertet die Störung folgender
Schutzgüter:
Biotop- / Nutzungsprognose, Mensch, Kinder- Sachgüter, Boden, Wasser,
Klima / Lufthygene, Tiere + Pflanzen,
Die Studie stellt fest, dass das Landschaftsbild einen
hohen bis sehr hohen Raumwiderstand hat.
Die Studie kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass der
Variante 1a der Vorzug zu geben ist, weil diese die am wenigsten schädlich ist.
Für die Variante 1a spricht:
(+) wird der wichtigen
Verbindungsbedeutung (=Entlastung) gerecht
(+) mit 50 km/h befahrbar
(+) Ausrichtung als Geradeausfahrer
(+) Orthogonales Straßenraster bleibt
erhalten
(+) geringste Beeinflussung von
Umwelt und Natur
(+) geringer Flächenbedarf
(+) geringe Belastung Wohngebiet
Straße 69
An den
Bericht schließt sich eine Diskussionsrunde an:
20:40h
Frage 1 Herr Meyer:
Gibt es eine Abstimmung mit der BVG? Werden Buslinien berücksichtigt?
Antwort 1 Herr Gumz:
Ringbuslinie ist geplant, Bushaltestellen sind vorgesehen und können wegen der
3-Streifigkeit beliebig gesetzt werden.
Frage 2 Herr Bechtler:
1) Sind Radfahrstreifen vorgesehen?
2) Die Lärmschutzwände sind ungewöhnlich und nicht unproblematisch im
Straßenraum. Warum sind die vorgesehen? Höhere Geschwindigkeit ? Wie sieht die
langfristige Planung aus?
Antwort 2 Herr Gumz:
1) Aufgrund der hohen Straßenbelastung ist ein Radweg, kein
Radfahrstreifen vorgesehen. Letzterer hätte außerdem einen größeren
Flächenbedarf, Radfahrstreifen sind daher aufwendiger und treurer. Die Ra
2) Es ist keine alternative möglich, die Lärmbelastung sonst zu hoch. Es
gilt die Devise: aktiver Lärmschutz vor passivem Lärmschutz.
Frage 3 Herr Holz:
Die Variante wird von Karower Bürgern abgelehnt. Seit 12 Jahren wird versucht,
Untersuchungen wie die vorgestellte zu vermeiden, weil die Straße nicht gewollt
ist. Die Straße wird als „organisierten Verkehr“ durch das
Wohngebiet angesehen. Bürgeranregungen wurden nicht aufgenommen. Zum Thema
Lärmschutzwand: „Wer will schon 4m hohe Wand vor der Tür?“
Echte
Varianten wie z.B. die Anbindung an BAB an verschiedenen Punkten wurden nicht
ernsthaft verfolgt. Massiver Widerstand seitens der Anwohner wird erwartet. Und
was wird mit der Bahnhofstraße?
Rückfrage 3a Herr Goetzke:
Besteht eine generelle Ablehnung gegen den Ausbau?
Antwort 3a Herr Holz:
Nein, aber die vorgestellten Varianten sind keine Alternativen und werden daher
allesamt abgelehnt.
Antwort 3 Herr Goetzke:
Eine Bürgerversammlung hat ein völlig anderes Stimmungsbild gezeigt und die
Notwendigkeit der Straße bestätigt.
Frage 4
Herr Goetzke:
1) Straße zum Hohen Feld: Kann man das Verkehrsaufkommen verhindern?
2) Einmündung Kreuzung Alt Karow: Wie kommt der Bus da durch? Die
Einmündung ist zu eng.
Antwort 4 Herr Gumz:
1) Die Belastung steigt dort sicher, die Situation wird durch Anschluss
entlastet – nicht belastet! Man kann das Verkehrsaufkommen aber nicht
verhindern.
2) Das wurde geprüft: der Bus passt durch.
Antwort 4 Frau Vietzke:
Die Straße zum Hohen Feld ist nun einmal eine Sammelstraße – da gibt es
ein hohes Verkehrsaufkommen.
zu Antwort 2 Herr Bechtler:
Widerspruch: Radfahrerstreifen sind nicht gefährlicher als Radwege. Im dem
Bereich wird eine hohe Kleinkindrate erwartet daher sollte da wert drauf gelegt
werden.
Frage 5 Herr Brückner:
1) Ist das Verkehrsaufkommen mit 13.000 Fahrzeuge pro Tag nicht zu hoch?
2) Gibt es eine Bebauungsprognose?
3) Zu den Schallschutzwänden: wird das nun eine hohe Gasse ?
Antwort
5 Herr Lexen:
1) Nur zum Vergleich: die Greifswalder Straße hat heute (Jahr 2006)
38.000 Fahrzeuge pro Tag.
Antwort 5 Herr Gumz:
1) Noch ein Vergleich: die Spandauer Allee hat 18.-22.000 Fahrzeuge pro
Tag – und die ist ein edles Pflaster. Die Wohnqualität wird daher nicht
leiden.
2) Die Bebauungsprognose sagt: der „Aufschwung greift“, die
„Investoren stürmen Berlin“ und es gibt die Tendenz, dass die Leute
aufs Land ziehen.
3) Beidseitige Lärmschutzwände werden nicht erwartet, doch bestehende
Wohnbauten müssen geschützt werden.
Frage 6 Herr Goetzke:
Bei der hier formulierten Ablehnung stellt sich die Frage, ob noch andere
Varianten als 1a in Frage kommen?
Antwort 6 Frau Vietzke:
Nein. Die Planung ist sehr gründlich gemacht worden und derartige Verfahren
werden nur verworfen, wenn viele Fehler aufgezeigt werden.