Drucksache - 0897/XXI  

 
 
Betreff: Einwohner*innenantrag: Kranoldkiez Neukölln - für Menschen statt für Durchgangsverkehr
Für einen lebenswerteren Kiez für alle
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Vorsteher/inBA/SUV
  Biedermann, Jochen
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme - ZB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Vorberatung
30.08.2023 
21. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Verkehr und Tiefbau Ausschussberatung
19.10.2023 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Tiefbau ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beschluss
15.11.2023 
25. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Kenntnisnahme
26.06.2024 
32. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen     

Beschlussvorschlag
Anlagen:
Einwohnerantrag
Überweisung VuT
Ausschuss Beschluss
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme - ZB
Zwischenbericht

Der Ausschuss für Verkehr und Tiefbau empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Prüfung des Bezirksamtes ist abgeschlossen. Die Zulässigkeit des Einwohnerantrages ist gegeben.

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird im Wege der eigenen Zuständigkeit oder in Zusammenarbeit mit anderen Behörden ersucht, den Kranoldkiez Neukölln für alle Einwohner*innen zugänglich, sicherer, umweltfreundlicher und lebenswerter zu gestalten, indem es den Kiez vom PKW- und LKW-Durchgangsverkehr befreit, den motorisierten Verkehr entschleunigt sowie geschützte Radwege und fußgänger*innengerechte Kreuzungen schafft.

Dafür wird das Bezirksamt gebeten, ein städtebauliches Kiez-Verkehrskonzept mit konkreten Maßnahmen zur wirksamen Reduktion des Durchgangsverkehrs sowie des Parksuchverkehrs mit Beteiligung der Bewohner*innen für den Kranoldkiez zu erstellen und dieses dann umzusetzen.

 

Hierzu soll das Bezirksamt

  1. die Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr verbessern und sicherer gestalten, so unter anderem durch

          die Einrichtung einer vorfahrtberechtigten Fahrradstraße, welche die Hertabrücke, Bendastraße, Britzkestraße und Rungiusstraße einschließt (Teilumsetzung der bereits beschlossenen Y-Trasse) sowie sich bei den zuständigen Stellen des Senats für einens geschützten Radwegs auf der Silbersteinstraße/Hertastraße einzusetzen (angelehnt an lfd. Planungen zum Berliner Radvorrangnetz)

          die Umgestaltung der Kreuzung um den Eduard-Müller-Platz (Hertastraße, Bendastraße, Silbersteinstraße; detaillierter Vorschlag siehe Erläuterungen), um eine gefahrlose Querung für Fußnger*innen und Radfahrende und eine höhere Aufenthaltsqualität sicherzustellen

          die Gewährleistung barrierefreier, fußnger*innengerechter Kreuzungen durch abgesenkte Bordsteine und Poller

 

  1. den gesamten Kranoldkiez Neukölln zu einem verkehrsberuhigten Raum umgestalten, der auch vom Durchgangsverkehr befreit wird durch

          eine Prüfung der die Teileinziehung der Hertabrücke: (Nutzungsfreigabe nur für Linien- und Einsatzfahrzeuge sowie Fuß- und Radverkehr; kein Anlieger frei) und, je nach Prüfungsergebnis, die Umsetzung dieser Maßnahme oder die Entwicklung und Umsetzung eines gleichwertigen Alternativvorschlags, der einen verbesserten und sicheren Fuß- und Radverkehr sowie die Befreiung vom Durchgangsverkehr an dieser Stelle gewährleistet

     das Verhindern des KFZ- Durchgangsverkehrs, insbesondere in der Glasower Straße und der Juliusstraße, mit schnell umsetzbaren Mitteln (z. B. gegenläufigen Einbahnstraßen, modalen Filtern, Diagonalsperren und Anliegerstraßen)

Das Bezirksamt wird ersucht, regelmäßig und auf Anfrage über den Fortgang zur Entwicklung und Umsetzung in öffentlichen Ausschusssitzungen und Veranstaltungen mit den Bewohner*innen zu berichten und diese dabei in die Planung einzubinden.

 

-Zwischenbericht-

 

Mit Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 15.11.2023 ist das Bezirksamt gebeten worden, im Wege der eigenen Zuständigkeit oder in Zusammenarbeit mit anderen Behörden den Kranoldkiez Neukölln für alle Einwohner*innen zugänglich, sicherer, umweltfreundlicher und lebenswerter zu gestalten, indem es den Kiez vom PKW- und LKW-Durchgangsverkehr befreit, den motorisierten Verkehr entschleunigt sowie geschützte Radwege und fußnger*innengerechte Kreuzungen schafft. Dafür wird das Bezirksamt gebeten, ein städtebauliches Kiez-Verkehrskonzept mit konkreten Maßnahmen zur wirksamen Reduktion des Durchgangsverkehrs sowie des Parksuchverkehrs mit Beteiligung der Bewohner*innen für den Kranoldkiez zu erstellen und dieses dann umzusetzen.

 

Das Bezirksamt setzt derzeit eine Vielzahl von verkehrslenkenden und verkehrsberuhigenden Maßnahmen in mehreren Kiezen um. Anfang 2024 wurde das erarbeitete Verkehrskonzept für den Schillerkiez vorgestellt, das nun schrittweise umgesetzt werden soll. In Erarbeitung befindet sich zudem das Verkehrskonzept für den an den Kranoldkiez unmittelbar angrenzenden Körnerkiez.

 

Mittel für die Erarbeitung von Verkehrskonzepten stehen im Rahmen des bezirklichen Haushaltes nicht zur Verfügung. Das Verkehrskonzept für den Schillerkiez wurde aus Fördermitteln der Städtebauförderung (Lebendiges Quartier Schillerpromenade), das Verkehrskonzept für Körnerkiez wird aus Mitteln der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt finanziert.

 

Das Bezirksamt verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Erörterung des Antrags in der 21. Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Tiefbau am 19.10.2023 sowie auf die Beantwortung der Mündlichen Anfrage Drs. 1255/XXI in der BVV am 20.03.2024.

 

Momentan kann daher leider keine verbindliche Aussage dazu getroffen werden, wann mit einer Umsetzung begonnen werden könnte. Das Bezirksamt ist bemüht, entsprechende Mittel zu beantragen und die erforderlichen Voraussetzungen noch in dieser Wahlperiode zu schaffen.

 

Ob und inwieweit ein Schlussbericht bis zum Ablauf der Wahlperiode vorgelegt werden kann, ist aus den genannten Gründen momentan leider nicht einschätzbar.

 

Berlin-Neukölln, 15. Mai 2024

 

 

Martin Hikel Jochen Biedermann

Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat

 
 

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