Drucksache - 0537/XXI
![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Frage 1: Wie steht das Bezirksamt dazu, dass mit Friedrich Jahn (1778-1852) ein Antisemit, Nationalist, Antidemokrat, Militarist und Antifeminist an einem zentralen Platz in Neukölln, den viele Bürger*innen als Freizeit- und Erholungsstätte nutzen, geehrt wird – gerade vor dem Hintergrund, dass völkische rassistische Ausgrenzungsideologien aktuell erneut von rechten Parteien und Strömungen propagiert werden?
Frage 2: Wird die BVV und das Bezirksamt die Forderung des Netzwerk Frauen in Neukölln nach der Entfernung des Denkmals für Friedrich Jahn in der Hasenheide in den Plan zur Sanierung des Parks Hasenheide aufnehmen?
Begründung: Johann Friedrich Ludwig Christoph Jahn (1778 – 1852), bekannt und verharmlosend benannt als „Turnvater Jahn“ war ein deutscher Pädagoge, nationalistischer Publizist und Politiker. Er initiierte die deutsche Turnbewegung, die mit der frühen Nationalbewegung verknüpft war, um die deutsche (männliche) Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besetzung vorzubereiten. Jahn gründete im November 1810 in der Hasenheide den geheimen „Deutschen Bund“ zur Befreiung und Einigung Deutschlands. Dieser stand ausschließlich Männern „deutscher Abstammung“ offen, Juden waren, selbst wenn sie zum Christentum konvertiert waren, von der Mitgliedschaft ausgeschlossen. Ein wesentliches Element der Ideologie des „Deutschen Bundes“ war der „Hass auf das judelnde Weltbürgertum“. Zweck der Turnbewegung war nur scheinbar der Sport. Wichtiger war die nationalistische Willensbildung und die paramilitärische Ausbildung der Turner. Als sich im Vormärz die Turnerbewegung demokratisierte, wurde Jahn ihr Gegner. In einer 1808 verfassten, 1880 publizierten Schrift „Deutsches Volksthum“ polemisierte Jahn rassistisch gegen „Völkermischung“. Deutschland sei allen anderen Nationen überlegen, „Hass alles Fremden ist des Deutschen Pflicht“. Das Werk enthält auch antijüdische Aussagen. Jahn war auch einer der Ideengeber für die Gründung der Urburschenschaft, die – angeregt durch ihn – beim Wartburgfest 1817 die erste Bücherverbrennung durchführte. An Jahn konnte die nationalsozialistische Ideologie anknüpfen und ihre Wirksamkeit entfalten. Diese Gefahr besteht auch heute noch. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |
BVV-Büro Neukölln
Zimmer: A 201
- Tel.: (030) 90239-2386
- Tel.: (030) 90239-2359
- Tel.: (030) 90239-2307
- Fax: (030) 90239-3734
- E-Mail an die BVV Neukölln
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
U Rathaus Neukölln
- N7
- M43
-
U Rathaus Neukölln
Sprechzeiten
Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung
an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen
an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen