Drucksache - 0276/XXI
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Der Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:
Änderung: Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, der Berliner Luftbrücke anlässlich deren 75jährigen Jubiläums angemessen und öffentlich zu gedenken.
Ursprung: Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, der Berliner Luftbrücke anlässlich deren 75jährigen Jubiläums angemessen und öffentlich zu gedenken und Neuköllner Schülerinnen und Schüler über dieses für Berlin und Neukölln wichtige historische Ereignis zu informieren. Dazu sollen u.a.
• eine (Wander)Ausstellung insbesondere für die Zielgruppe der Neuköllner Schülerinnen und Schüler geplant und realisiert werden, die an unterschiedlichen Schulen, Bibliotheken und zentralen Orten im Bezirk präsentiert werden soll, • eine Veranstaltungsreihe konzipiert werden, die unter der möglichen Einbeziehung von Zeitzeugen die bis heute geltende Bedeutung der Berliner Luftbrücke beleuchten soll, • das Andenken an den verstorbenen Luftbrücken-Piloten Gail Halvorsen mit einer gut sichtbaren Plakette am oder im Rathaus geehrt werden, • und auf den Berliner Senat eingewirkt werden, sich ebenfalls dieses Jubiläums angemessen anzunehmen.
Gegebenenfalls ist dabei mit den anderen Anrainerbezirken des ehemaligen Zentralflughafens Tempelhof und der Flughäfen Gatow und Tegel, dem AlliertenMuseum und anderen geeigneten Partnern zu kooperieren.
Begründung: Als Reaktion auf die Währungsreform versuchte die damalige Sowjetunion die von den Westallierten besetzten Teile Berlins von der Versorgung abzuschneiden. Die halbe Stadt befand sich in kommunistischer Geiselhaft. Die westlichen Besatzungsmächte reagierten auf diese Herausforderungen vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 mit der Berliner Luftbrücke, die offiziell erst im September 1949 für beendet erklärt wurde. Ein Jahr wurde der westliche Teil Berlins im Rahmen einer immensen logistischen Kraftanstrengung durch die Luft versorgt. Für die Neuköllnerinnen und Neuköllner gehörten die im Minutentakt anfliegenden „Rosinenbomber“ ein Jahr lang zur Normalität und viele von ihnen können sich noch heute an die Süßigkeiten erinnern, die einige der Piloten, unter anderem der unvergessene Gail Halvorsen, an kleinen Fallschirmen abwarfen. Sowohl die Kraftanstrengung der Luftbrücke an sich als auch die kleinen Gesten der verschenkten Süßigkeiten sind umso bemerkenswerter, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Erbringer und die Empfänger dieser Hilfe noch drei Jahre vor dem Beginn der Luftbrücke erbitterte Kriegsgegner waren. Die Berliner Luftbrücke hat deshalb nicht nur verhindert, dass ganz Deutschland oder sogar ganz Westeuropa unter kommunistische Herrschaft gelangte, sondern sie ist auch ein Zeichen der Versöhnung und Freundschaft zwischen ehemaligen Kriegsgegnern. Dessen sollte auch vor dem Hintergrund heutiger Konflikte, die auch für viele Neuköllner Jugendliche von Bedeutung sind, angemessen gedacht und im Bewusstsein gehalten werden. |
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