Drucksache - 0980/XVIII  

Mit Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise hat die bezirkliche Wirtschaftsförderung den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Bezirk verstärkt Unterstützung und Beratung angeboten. Sie hat im ersten Quartal 2009 Kontakte zu mehr als 100 KMU aufgenommen, deren Situation besprochen, intensiv über Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm informiert und sich aktiv an Projekten beteiligt.

Mit dem Projekt „Krisenzeit ist Lernzeit“ konnte dieser Service zielgerichtet unterstützt werden. Unternehmen werden bei der Analyse des betrieblichen Qualifizierungsbedarfs, der Beantragung und Realisierung von Weiterbildungsmaßnahmen vor allem während der Kurzarbeit beraten und unterstützt. Somit können die Betriebe beschäftigungsarme Zeiten für notwendige Anpassungsqualifizierungsmaßnahmen nutzen und sich auf neue Herausforderungen vorbereiten. Die Beratung umfasst zusätzlich die Auswahl von zertifizierten Bildungsmaßnahmen in der Region und die Beantragung von Fördermitteln.

Seit dem 1. September 2009 wurden rund 80 Neuköllner Unternehmen zu Fördermaßnahmen und Qualifizierungsangeboten informiert und beraten. Dabei wurden rd. 450 Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter in den Unternehmen initiiert.

Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang auch der vom Senat beschlossenen Neukonzeption des Unternehmensservices für Berliner Unternehmen zu. Die Unternehmen sollen zukünftig kontinuierlich, systematisch und aktiv betreut werden. Den Auftrag für den auf den zwei Säulen Key Account Management und Stärkung der bezirklichen Wirtschaftsförderung basierenden Unternehmensservice hat die Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner GmbH erhalten.

Mit dieser Neukonzeption wurde die Konsequenz aus einer von der Senatswirtschaftsverwaltung in Auftrag gegebenen Untersuchung gezogen, wonach in Berlin zwar alle notwendigen Unterstützungsangebote eines guten Unternehmensservices vorhanden sind, es jedoch an Abstimmung zwischen den Akteuren und systematischer Kommunikation mit den Unternehmen mangelt. Das soll nun anders werden.

In einem ersten Schritt werden von Berlin Partner 24 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, die Hälfte davon wird zur Verstärkung der Teams der bezirklichen Wirtschaftsförderungen in die Bezirke entsandt. Als Servicepartner fungieren die Kammern IHK und HWK, die Investitionsbank IBB, der Unternehmensverband UVB, die Technologiestiftung TSB, Kompetenzfeldinitiativen und die Verwaltungen. Diese Struktur gewährleistet eine enge Verzahnung der Angebote bei gleichzeitig größtmöglicher Flexibilität und kurzen Wegen. So stehen Unternehmen in Berlin künftig maßgeschneiderte Service-Angebote zur Verfügung, um ihre Wachstums- und Entwicklungsstrategien besser umsetzen zu können, aber auch in Krisensituationen Hilfe zu finden.

Das Bezirksamt sieht hiermit den Beschluss der BVV als erledigt an.