Drucksache - 0482/XVIII  

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die BVV wird aufgefordert, die Möglichkeiten der Familienhilfe in Neukölln zu verbessern und vor allem auch bekannter zu machen.

Begründung:

Laut 2. „Armutsbericht" der Bundesregierung (2005) gelten 13,5 % der Bevölkerung in Deutschland bereits als arm, d. h., sie leben unter der von der EU definierten Armutsgrenze. In Neukölln dürfte dieser Prozentsatz etwas höher liegen und Familien besonders betroffen sein. Dass sich das auch auf die Erziehung der Kinder in den Familien auswirkt, sieht man an immer mehr verwahrlosten Kindern.

Gebraucht werden mehr Beratungsstellen und Familienzentren. Die könnten in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern auch über Einzelfallbetreuung durch Familienhelfer entscheiden.

Wenn man den Angaben im Internet glauben kann, so gibt es in Neukölln:

1 Anlaufstelle der Arbeiterwohlfahrt Berlin KV Südost e.V.

1 Anlaufstelle Kinderschutz-Zentrum Berlin e.V.

1 Elternkurs „Starke Eltern - Starke Kinder“ vom Kinderschutzbund

6 Anlaufstellen des Diakonischen Werkes (je nach Problemgruppe)

11 Projekte für Migranten/innen

Das Bezirksamt Neukölln hat gerade mal:

1.

Psychosoziale Dienste Beratungsdienste für Kinder, Jugendliche und Familien Erziehungs- und Familienberatung (Böhmische Str. 39)

2.

Psychosoziale Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien Erziehungs- und Familienberatung (Britzer Damm 93)

Wer z. B. in der Presse die Berichte zu diesem Thema verfolgt, kennt auch die Meinungen der Fachleute, dass viel mehr präventiv gearbeitet werden müsse, um spätere schlimmere Probleme zu vermeiden.