Auszug - Zuwendungsempfänger 2009  

BzStR Liecke stellt die Psychiatriekoordinatorin Frau Grimm, den Suchthilfekoordinator Herr Jas und den Zuwendungssachbearbeiter Herr Texter von der zur Abteilung Bürgerdienste und Gesundheit gehörenden Organisationseinheit für Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination (QPK) vor. Sie sind u.a. für die  Zuwendungen des Bezirksamtes im Gesundheitsbereich zuständig.

Frau Grimm berichtet von den Kontakt- und Beratungsstellen „Terra“ und „Gropiusstadt“, die vom Unionhilfswerk bzw. vom Diakonischen Werk Neukölln-Oberspree als Zuwendungswempfänger und Träger betrieben werden. Wesentliches Merkmal der Kontakt- und Beratungsstellen ist die Nierdigschwelligkeit, d.h. der Besuch ist ohne Vorbedingungen und anonym möglich, Besucher werden nicht angesprochen, sondern können das Beratungsangebot nach eigenem Willen annehmen. Die Besuchsmöglichkeit ist nicht vom Wohnort abhängig. Vielmehr sind Besucher völlig frei darin, welche Beratungsstelle in welchem Bezirk sie aufsuchen wollen. In Neukölln besuchen ca. 1.000 bis 1.200 Menschen p. a. die Kontakt- und Beratungsstellen (Zählung ab mindestens 30 Minuten Kontakt). Der Anteil der Frauen ist höher als der der Männer, 15 % der Besucherinnen und Besucher haben einen Migrationshintergrund. Die Kontakt- und Beratungsstellen bieten u.a. Gesprächs-, Sport-, Koch-, Töpfer-, Mal- und Musikgruppen an. Zudem unterhält das Unionhilfswerk die sog. Zuverdienstwerkstatt, in denen Menschen für eine Aufwandsentschädigung i. H. v. 1,50 bis 1,80 €/h produktiv z.B. in einer Textilwerkstatt oder bei Industriemontage-Arbeiten tätig sein können. Überdies erhält der trialogische Stimmenhörer-Kongress eine kleine Zuwendung i. H. v. 250,- € als Unterstützung seiner alle zwei Jahre im Rathaus Neukölln mittlerweile mit bundesweiter und sogar internationaler Beteiligung stattfindenen Veranstaltung.

Herr Jas berichtet von den Kontakt- und Beratungsstellen für den Suchtbereich, Zuwendungsempfänger und Träger ist hier die Vista gGmbH mit der alkoholfreien Kontakt- und Begegnungsstelle „Passage“ sowie einer Kontaktstelle, die der Confamilia Suchtberatungsstelle für Alkohol- und Medikamentenabhängige angegliedert ist. Darüberhinaus erhält der Deutsche Guttempler-Orden Distrikt Berlin-Brandenburg Zuwendungen für seine v.a. auf Prävention und Selbsthilfe ausgerichtete ehrenamtliche Arbeit. Im Guttemplerhaus wird vom 16. bis zum 18. März die von QPK gemeinsam mit Polizei, BVG, Dekra und vielen anderen Partnern organisierte Veranstaltung „Fit für die Straße“ stattfinden, die Schulklassen ganz praktisch u. a. durch Simulationen über die Wirkung von Drogen- und Alkoholkonsum im Straßenverkehr informiert.

Herr Texter berichtet, dass der Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Zuwendungssachbearbeiter die Prüfung der wirtschaftlichen und sparsamen Verwendung der Zuwendungen ist.

BzStR Liecke weist darauf hin, dass die Finanzierung für 2010/2011 aus dem Psychiatrieentwicklungsplan PEP auf der Grundlage eines sozialindikativen Planmengenverfahrens gesichert ist. Allerdings diskutieren die Senatsverwaltung für Finanzen sowie für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz diese Finanzierung z. T. auf Produktbasis umzustellen, was zu problematischen Kürzungen führen könnte.

Frau Grimm weist darauf hin, dass es sich bei den geschilderten Angeboten um eine Pflichtversorgung handelt, die u.a. auch Wohnprojekte enthält. Grundsätzlich werden die Angebote in Neukölln gut angenommen.