Auszug - Vorstellung des Deutsch-Arabischen Zentrums  

 
 
37. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Do, 03.09.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Deutsch-Arabisches Zentrum
Ort: Uthmannstraße 23, 12043 Berlin
 
Beschluss

Das Deutsch-Arabische Zentrum bietet Bildung, Information und soziale Beratung gemeinsam in einem Haus an

Das Deutsch-Arabische Zentrum bietet Bildung, Information und soziale Beratung gemeinsam in einem Haus an. Im Jahr 2008 wurde das Haus in der Uthmannstraße übernommen und nach den umfangreichen Renovierungen und Sanierungen konnte im Februar 2009 die Arbeit aufgenommen werden. Wochentags steht das Zentrum von 10-18.00 Uhr für Besucher offen.

 

Herr Khalil berichtet, dass im Verbund des Deutsch-Arabischen Zentrums verschiedene Vereine organisiert sind. Unter der Schirmherrschaft des Innensenators Dr. Körting wurde im November 2008 ein gemeinsamer Kooperationsvertrag mit dem EJF-Lazarus und 10 arabischen Vereinen (Arabische Kulturgesellschaft e.V., Arabisches Kulturinstitut e.V., Dachverband Arabischer Vereine (DAV) e.V, Deutsch-Arabische unabhängige Gemeinde e.V., Deutsch-Libanesische Balagh Vereinigung e.V., Deutsch-Libanesische Gemeinde e.V., Jordanische Gemeinde e.V., Palästinensischer Bund Deutschland für das Rückkehrrecht e.V., Palästinensische Gemeinde Berlin e.V., Al-Huleh e.V.) geschlossen. Einmal im Monat trifft sich ein Beirat, der für die Grundsatzentscheidungen verantwortlich ist. Für Entscheidungen mit geringerer Bedeutung wurde eine Steuerungsrunde eingerichtet, die häufiger zusammentrifft.

 

Folgende Projekte werden im Deutsch-Arabischen Zentrum angeboten:

Interkulturelle Erziehungslotsen

Seit Oktober 2008 arbeiten Herr Wendt und Herr Maarouf als interkulturelle Erziehungslotsen. Zielgruppe sind arabische Familien mit schulpflichtigen Kindern und Erziehungsproblemen. Da diese Familien häufig keine Anbindung an das reguläre Beratungsangebot finden, versuchen die Erziehungslotsen bei Konflikten zu unterstützen. Die Beratung kann als Einzelberatung, aber auch im Rahmen einer Begleitung bei Behördengängen erfolgen. Sie ist mehrsprachig und wird im Tandem durchgeführt. Darauf aufmerksam gemacht werden die Familien über das Jugendamt bzw. über die Schule, viele Familien finden aber auch allein den Weg über das Deutsch-Arabische Zentrum.

 

Auffällig ist, dass die Familien immer wieder in Konflikte mit den Institutionen geraten und häufig deren Anliegen gar nicht verstehen, bzw. die Familien ihr Anliegen auch nicht vermitteln können. Herr Maarouf bedauert, dass die finanzielle Förderung für dieses Projekt bereits Ende 2009 ausläuft, da die Anfragen für eine Beratung immer weiter zunehmen.

 

Elternbezogene Einzelberatung

14 bis 16-jährige straffällige, arabische Jugendliche werden während ihrer Untersuchungshaft, der Gerichtsverhandlung und über die Verhandlung hinaus beraten und begleitet. Ziel ist die Reintegration in die Familie und die Entwicklung von Perspektiven für den einzelnen Jugendlichen. Hilfreich sind dabei die Beziehungen und Vernetzungen innerhalb der arabischen Gemeinde. Auch dieses Projekt ist befristet und für nur ein Jahr bewilligt. Allerdings hofft Herr Khalil auf eine Verlängerung, da die Beratung als Auflage bzw. als richterliche Weisung nach §§ 10 und 15 Jugendgerichtsgesetz (JGG) im Verfahren beschlossen wird. Bisher wurden 12 Jugendliche pro Jahr betreut. Der Umfang richtet sich nach der aktuellen Situation, findet aber in der Regel einmal wöchentlich statt, wobei die Zeitabstände in der U-Haft größer sind.

 

Al Banal – die Mädchen

Gefördert für 3 Jahre durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat das Projekt vor zwei Wochen seine Arbeit aufgenommen und erste Kontakte zu den Einrichtungen Madonna und Szenenwechsel gesucht. Geplant ist, über die vielen Vereine Kontakt zu den Familien aufzunehmen und dort Vorurteile abzubauen, den Mädchen Bildung zu ermöglichen und einfach grundsätzlich zu informieren. Ziel des Projektes ist, für die Mädchen freie Berufswahl, freie Wahl der Freunde und den Ausschluss von Gewalt zu erreichen.

 

Frau Finger dankt für die Vorstellung und wünscht den Projekten und dem Zentrum viel Erfolg bei der weiteren Arbeit.

 


 
 

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