Auszug - Neuköllner Kinderschutzstatistik 2008  

 
 
34. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 07.05.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Kinderschutzzentrum Neukölln
Ort: Juliusstraße 41, 12051 Berlin
 
Beschluss

Frau Dr

Frau Dr. Gallus-Jetter berichtet, dass der Bezirk bereits seit 10 Jahren eine Kinderschutzstatistik führt. Weite Teile der Neuköllner Statistik sind auch mit in die berlinweite Statistik eingeflossen. Bis die Daten allerdings überbezirklich elektronisch erfasst werden können, wird noch etwas Zeit vergehen. Bis dahin soll eine Interimslösung im zweiten Halbjahr 2009 eingeführt werden.

 

Anhand der Präsentation, welche dem Protokoll beiliegt, stellt sie die Neuköllner Zahlen zum Kinderschutz für das Jahr 2008 vor. In der Verteilung der Zahlen spiegelt sich die gewohnte Nord-Süd-Verteilung wider. Allerdings haben im letzten Jahr allein die Kinderschutzmeldungen um 51 Prozent zugenommen und lagen durchschnittlich bei 84 Meldungen pro Monat. Eine weitere Steigerung ist abzusehen.

 

Der Anteil an Denunzianten kann bei dieser Zahl vernachlässigt werden. Frau Vonnekold ergänzt, dass sich zwar 25 Prozent der Meldungen nicht als Kinderschutzfall bestätigen, aber nicht auf niederen Beweggründen fußen, sondern teilweise auf Missverständnissen u.ä. beruhen. Frau Thurley vermutet, dass es deutlich mehr Meldungen geben würde, wenn auch Familien mit Migrationshintergrund melden würden.

 

Auffällig ist das geringe Meldeverhalten der Kinderärzte, hierbei vermutet Frau Dr. Gallus-Jetter jedoch ein strukturelles Problem, da die Kinderärzte eher den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst als das Jugendamt benachrichtigen. Zudem würden Eltern misshandelter Kinder diese dem Kinderarzt eher selten vorstellen. Die Thematik wird auf mehreren Gesprächsrunden bewegt.

 

Herr Khalil sieht die Notwendigkeit weiterer Aufklärung. Vielfach bestehen Fragen, ob denn ein Klaps strafbar sei oder nicht – solange eine andere Wahrnehmung besteht, wird kein Familienmitglied einen Kinderschutzfall melden. Ähnlich wie die deutsche Gesellschaft brauchen auch die Migranten Zeit, diese Wahrnehmungen anzupassen. Bis heute erzeugen Jugendamt und Kinderschutz Angst in den Familien. Er fordert daher, mehr an Kinderärzte mit Migrationshintergrund heranzutreten und dort Aufklärungsarbeit zu leisten.

 


 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

BVV-Büro Neukölln

Zimmer: A 201

Verkehrsanbindungen

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung

an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen

an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen