Auszug - Vorstellung des Geko Stadtteil- Gesundheits - Zentrum - Neukölln/ Überblick Innovationsfondsprojekt  

 
 
22. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Di, 16.04.2024 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:32 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Geko Stadtteil-Gesundheitszentrum-Neukölln
Ort: Rollbergstr.30, 12053 Berlin
 
Beschluss


Die Ausschussvorsitzende begrüßt Frau Dr. Hänel, die im Stadtteil-Gesundheits-Zentrum in Neukölln (Geko) Ansprechpartnerin für Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit ist. Frau Dr. Hänel begrüßt alle Anwesenden und stellt die Arbeit des Gekos sowie die Förderung des Programms „NAVIGATION“ durch den Innovationsfonds anhand einer PowerPoint Präsentation vor (siehe Anlage 1).

 

Auf Nachfrage von Herrn Hecht informiert Frau Dr. Hänel darüber, dass die Unterstützung suchenden Menschen eingangs einen umfangreichen Anamnesebogen ausfüllen und damit einen Überblick über ihre aktuelle Situation geben, so dass mögliche Problemlagen erkannt werden können. Bei erkennbaren Problemen, wird ein Gesprächsangebot unterbreitet. Des Weiteren erfolgt gegebenenfalls die Anbindung an Gruppen- oder Beratungsangebote. Auch die Weiterleitung an andere Strukturen im Bezirk erfolgt bedarfsorientiert.

 

Mit Blick auf die Frage von Frau Tanana berichtet Frau Dr. Hänel, dass derzeit 35 Personen mit einem unterschiedlichen Stellenanteil im Geko beschäftigt sind.

 

Herr Hecht bittet um eine Einschätzung, was die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Gekos und der im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) benannten Gesundheitskioske sind. Hierzu macht Frau Dr. Hänel zunächst darauf aufmerksam, dass die Gesundheitskioske aus dem Referentenentwurf zum GVSG herausgenommen wurden. Sie führt hinsichtlich der Gemeinsamkeiten aus, dass beide Ansätze zum Beispiel einen gleichen niedrigschwelligen Ansatz für einen Zugang in das Gesundheitsversorgungssystem verfolgen und Beratungen anbieten. Im Unterschied zu einem Gesundheitskiosk funktioniert das Geko jedoch nur, wenn auch Ärzte mit vor Ort sind. Sie sieht es kritisch, dass im Rahmen der Gesundheitskioske keine aufsuchende Arbeit angeboten wird.

 

Auf Nachfrage von Herrn Potthast teilt Frau Dr. Hänel mit, dass die Zusammenarbeit mit dem Bezirk aus ihrer Sicht sehr gut läuft. Die Idee ist, mit der QPK und dem öffentlichen Gesundheitsdienst eng zusammen zu arbeiten. Dafür werden seitens des Bezirkes die erforderlichen personellen Ressourcen zur Verfügung gestellt. So findet neben dem Kontakt zum Gesundheitsamt auch ein Austausch mit der QPK zum Beispiel im Bereich der Gesundheitsberichterstattung satt.

 

Frau Gebhardt begrüßt sehr, dass auch die Krankenkassen bemerkt haben, dass ein ganzheitlicher Ansatz für die Gesundheit von großer Bedeutung ist und fragt danach, ob es vor Ort mehrsprachiges Personal oder eine Zusammenarbeit mit den Stadtteilmüttern gibt. Hierzu führt Frau Dr. Hänel aus, dass eine große Anzahl von Sprachen durch im Geko beschäftigte Menschen abgedeckt werden kann. Außerdem wird das Triaphon genutzt. Dabei handelt es sich um eine telefonische Sofortsprachmittlung im medizinischen Alltag. Im Rahmen des Innovationsfondsprojektes wurden Mittel für einen Videodolmetscher beantragt. Auch mit den Stadtteilmüttern findet bereits eine enge Zusammenarbeit statt.

 

Mit Blick auf die Finanzierung bitte Frau Aßmann um Mitteilung, ob es bereits Fördermittelzusagen für 2024 und 2025 gibt. Hierzu berichtet Frau Dr. Hänel, dass es eine Förderzusage bis Mitte 2024 gibt. Mit Blick auf die QM-Mittel weist sie darauf hin, dass diese perspektivisch auslaufen. Herr BzStR Rehfeldt ergänzt, dass heute im Bezirksamt die Vorlage zur Kenntnisnahme - Zwischenbericht – zum BVV-Beschluss „Gesundheitskollektiv weiterhin fördern“ beschlossen wurde. Darin werden die Bezirksverordneten darüber informiert, dass das Gesundheitskollektiv in 2023 aus Mitteln des Landesprogramm Integrierte Gesundheitszentren (LIG) von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) über das LaGeSo als Bewilligungsstelle gefördert wurde. Laut Auskunft der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege ist die Förderung des Gesundheitskollektivs auch in 2024 über das Landesprogramm vorgesehen. Die Bewilligung und Zahlbarmachung soll aber nicht mehr über das LAGeSO, sondern über das Bezirksamt Neukölln im Rahmen der auftragsweisen Bewirtschaftung erfolgen. Die Mittel für die integrierten Gesundheitszentren im Rahmen des Landesprogramms wurden zwischenzeitlich zumindest für das 1. Halbjahr 2024 seitens der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege freigegeben und den Bezirken im Rahmen der Auftragsweisen Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Im Zuge dessen wurde seitens der Senatsverwaltung das zwischenzeitlich durchgeführte Interessenbekundungsverfahren zur Förderung des Integrierten Gesundheitszentrums durch das Gesundheitskollektiv Neukölln positiv beschieden, sodass der im Bezirk gestellte Antrag des Gesundheitskollektivs auf Zuwendung durch den Bezirk Neukölln ebenfalls positiv beschieden werden konnte. Der Zuwendungsbescheid beinhaltet eine Fördersumme in Höhe von 200.000,00 € für den Zeitraum 01-2024 bis 06-2024. Dies entspricht 50 % der Maximalförderung eines Gesundheitszentrums für ein Jahr.

Zur Förderung des zweiten Halbjahres liegt noch kein Zuweisungsschreiben der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege vor.

 

Herr BzStR Rehfeldt führt weiter aus, dass wenn die Bezirksverordneten die Bedeutung des Gekos ähnlich hoch einschätzen wie er, es eine Möglichkeit wäre, dass sie sich bei ihren Kolleginnen und Kollegen im Abgeordnetenhaus von Berlin für die Freigabe der in Rede stehenden Mittel zur auftragsweisen Bewirtschaftung einsetzen. Des Weiteren unterstreicht er die Bedeutung des Projektes im Rahmen des Innovationsfonds mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im gesamten Bundesgebiet. Durch diese innovative Form der multiprofessionellen Primärversorgung werden neue Standards für eine, den komplexen Herausforderungen angepasste Versorgung, entwickelt und umgesetzt. Es entsteht ein Best-Practice-Modell für Primärversorgungszentren in Kommunen mit besonderen Herausforderungen. Er hat die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege daher bereits im Januar 2024 angeschrieben und eingeladen, sich die Arbeit des Zentrums vor Ort vorstellen zu lassen und in den gemeinsamen Austausch über die vom Zentrum ausgehenden Impulse für die ambulante Versorgung in Berlin zu gehen. Das Schreiben wurde seitens der Senatorin an die Staatssekretärin abgegeben. Gegebenenfalls wird die Staatsekretärin dann für einen Besuch auf das Büro des Bezirksstadtrats zukommen. Abschließend führ Herr BzStR Rehfeldt mit Blick auf die Gesundheitskioske aus, dass er die Streichung aus dem aktuellen Referentenentwurf zum GVSG bedauert.  Sie sollen seines Wissens nach zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden, was zwangsläufig zu erheblichen Verzögerungen bei der Einführung führt. Er möchte dennoch gerne die Konzepterstellung für Neukölln weiterführen.

 

Nachdem keine weiteren Fragen mehr vorliegen, dankt die Ausschussvorsitzende Frau Dr. Hänel für den interessanten und umfangreichen Bericht zum Geko-Stadtteil-Gesundheitszentrum-Neukölln und beendet diesen Tagesordnungspunkt.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 Top 3 Gesundheitszentrum Neukölln (1669 KB)    

 
 

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