Auszug - Vorstellung Wilhelm Reuss GmbH & Co. KG  

 
 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 09.04.2024 Status: öffentlich
Zeit: 17:10 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Wilhelm Reuss GmbH u. Co. KG Lebensmittelwerk
Ort: Sonnenallee 227, 12057 Berlin
 
Beschluss


Der Geschäftsführer der Wilhelm Reuss GmbH & Co. KG Lebensmittelwerk Herr Buhr begrüßt die Anwesenden in der Kantine und stellt das Unternehmen vor. Das Unternehmen ist ein Hersteller von Süßwaren und gehört zur Krüger-Gruppe. Diese beschäftigt weltweit 5.500 Mitarbeitende an 21 Standorten und macht ca. 2,2 Mrd. EURO Umsatz. Bekannteste Marken und Produkte der Krüger-Gruppe sind bspw. Schogetten, Fritt Kaubonbon oder auch Trumpf Schokolade.

Innerhalb der Gruppe ist Wilhelm Reuss sehr autark aufgestellt und beschäftigt an 3 Standorten – Berlin, Winsen und Roosendaal (Niederlande) – über 600 Mitarbeitende, davon 310 in Berlin-Neukölln. In Berlin werden vor allem Schoko- und Nuss-Nougat-Cremes hergestellt; jährlich ca. 130.000 Tonnen, vor allem als Private-Label-Produkte im Auftrag zahlreicher Handelsmarken auf der ganzen Welt. Im Bereich Schoko- und Nuss-Nougat-Cremes ist Wilhelm Reuss nach Nutella das Unternehmen mit dem zweitgrößten Absatz. Außerdem fungiert Wilhelm Reuss als Zulieferer von Lebensmittelprodukten wie z.B. von Cerealien und Füllungen für Pralinen. Ein neueres Geschäftsfeld ist die Herstellung von Dessertsoßen in allen Geschmacksrichtungen. Wilhelm Reuss besitzt zahlreiche Zertifikate wie BIO, Fairtrade sowie zahlreiche Lebensmittelzertifizierungen und engagiert sich u.a. im cocoa commitment.

Den Standort in der Sonnenallee bezog Wilhelm Reuss im Jahr 1979. In der jüngeren Vergangenheit kam es u.a. durch zahlreiche Übernahmen zu einem starken Firmenwachstum. Das Betriebsgelände in der Größe von 17.900 m2 in Neukölln ist nahezu vollständig ausgenutzt und es gibt kein Platzangebot für Erweiterungen, die aber dringend nötig sind, um mit den Entwicklungen Schritt zu halten. So wuchs zwar die Firma in den letzten Jahren insgesamt, aber in Berlin-Neukölln stagnierte die Entwicklung. Für Wilhelm Reuss ist der Berliner Standort sehr bedeutend und so ist es wichtig, dass hier weiterhin Wachstum möglich ist. Durch die Rückführung eines Nachbargrundstücks, das für den 16. Bauabschnitt der BAB 100 benötigt wurde, bietet sich die Möglichkeit, die notwendigen Erweiterungsflächen zu bekommen. Hier bittet Wilhelm Reuss um Unterstützung durch die Neuköllner bzw. Berliner Politik.

 

Nach dem Vortrag von Herrn Buhr geht es auf einen Rundgang durch die Produktion. Hier wird der Platzmangel nochmals verdeutlicht. Zurück in der Kantine können Fragen an Herrn Buhr gestellt werden.

Herr Ninow fragt nach dem Lieferkettengesetz und dessen Einfluss auf Wilhelm Reuss. Herr Buhr antwortet, dass das Gesetz eine Herausforderung und viel Aufwand bedeutet. In der Abwicklung läuft viel zentral über Krüger-Gruppe und die Lieferanten, die vor Ort bei den Rohstoffproduzenten für die Einhaltung der notwendigen Standards verantwortlich sind. Hierzu müssen viele Menschen erreicht werden, von Einzelbauern bis zu größeren landwirtschaftlichen Betrieben. Letztlich, so Herr Buhr stellt das Lieferkettengesetz alle Lebensmittelhersteller vor große Herausforderungen.

Frau Dr. Mohr stellt die Frage, ob Wilhelm Reuss einen Tarifvertrag hat und ob es einen Betriebsrat gibt? Außerdem möchte sie wissen, wie das Recruiting läuft. Herr Buhr antwortet, dass es sowohl einen Tarifvertrag als auch einen Betriebsrat gib. Wilhelm Reuss ist mittlerweile auf allen Recruiting-Plattformen aktiv. Die Situation bei den Auszubildenden hat sich laut Buhr zuletzt leicht verbessert, obwohl trotz aktuell 44 Azubis noch weitere Potentiale gerade in Berlin vorhanden sind.

Herr Blesing fragt, wo Wilhelm Reuss auf dem Weltmarkt steht und ob es noch andere Unternehmen gibt, die das Produkt Schoko- und Nuss-Nougat-Cremes herstellen? Herr Buhr antwortet, dass Nutella etwa 70-80 % vom Gesamtmarkt beherrscht. Wilhelm Reuss ist weltweit der größte Hersteller im Bereich Private-Label. Es gibt nur in Italien und Spanien noch Firmen, die hier tätig sind, aber mit deutlich kleinerem Produktionsvolumen.

Herr Gellert fragt, wie die Transportlogistik abgewickelt wird und ob auch über die Schiene Transporte erfolgen. Herr Buhr antwortet, dass die Abwicklung über Gleisanschluss nicht funktioniert hat und nunmehr alles über LKW geht. In Schönefeld befindet sich das große Lager. Zwischen Neukölln und Schönefeld ist ein Shuttle eingerichtet.

Herr Ninow fragt, ob Wilhelm Reuss im Bezirk bezüglich der Rekrutierung von Arbeitskräften mit anderen Institutionen, bspw. mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter, zusammenarbeitet? Gibt es Potentiale bei ausländischen Fachkräften? Herr Buhr berichtet, dass er vor allem Potentiale bei den Mitarbeitenden von Wilhelm Reuss selbst gibt, die das Unternehmen über Mundpropaganda, Social Media etc. weiterempfehlen. Man beschreitet dabei viele Wege vor allem auch auf regionaler Ebene wie das Anbieten von Praktika, Schnuppertagen, die Teilnahme an Ausbildungsmessen, an Formaten wie „Girls- und Boys-Day“ und dem „Tag des offenen Unternehmens“ u.v.m.

Anlagen:  
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