Auszug - Vorstellung SchwuZ und gegenwärtige Projekte  

 
 
20. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 12.03.2024 Status: öffentlich
Zeit: 17:05 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: SchwuZ Kulturverantaltungs GmbH
Ort: Rollbergstraße 26, 12053 Berlin
 
Beschluss


Herr Weber und Herr Winkler-Schwarz stellen das SchwuZ als Geschäftsführer vor:

Das SchwuZ ist die älteste und größte Kulturinstitution der queeren Community in Europa. Seit seiner Gründung 1977 entwickelte sich das SchwuZ stetig weiter, davon fast zehn Jahre am Standort Neukölln. Der Ort bietet Communities aus aller Welt einen Ort zum Treffen und Kultur genießen. Zahlreiche politische und gesellschaftliche Debatten sowie Projekte wurden aus dem SchwuZ heraus angestoßen und umgesetzt.

 

In Vereinsstruktur organisiert gehört das SchwuZ immer der Community selbst. Das SchwuZ ist gleichzeitig eine große queere Arbeitgeberin. Über 130 Menschen sind am Standort in der ehemaligen KINDL-Brauerei beschäftigt. Das SchwuZ bietet Ausbildungsplätze an (Büro-, Technik- und Veranstaltungsmanagement). Das SchwuZ hat den Neuköllner Unternehmenspreis 2022 und einen Respektpreis (LSVD) erhalten und ist Mitglied im Neuköllner Unternehmensnetzwerk e.V.

 

Mit über 240 Veranstaltungen im Jahr holt das SchwuZ Kunden nach Neukölln. Die Kleinstkunstbühne fast 250 Zuschauer. Räume können gebucht werden; ARTE, ZDF- und Netflix-Produktionen waren schon zu Gast. Insgesamt haben 1.100 Besucher gleichzeitig in der Veranstaltungslocation Platz.

 

Im SchwuZ können sich Menschen und Vorhaben entwickeln und reifen: Von der queeren Salsa-Gruppe bis hin zum Treff für Senioren. Dabei findet Vernetzung in die umliegenden Kieze statt. Die „QueerZ“ beispielsweise bietet queeren Jugendlichen mit Einbindung zahlreicher Jugendprojekte einen sicheren Ort, Information und Austausch.

 

Größeres Vorhaben: Mit der Gründung der Vollgut eG soll eine Standortsicherung für das Areal Vollgutlager auf dem KINDL-Gelände für 99 Jahre erfolgen.

Seit 1.9.23 besteht die eG, welche mit 14 weiteren Genossen bereits auf dem Vollgutareal ansässig sind bzw. nach dem Umbau weitere zukünftige Nutzer sein werden. Derzeit werden in einem Open Call noch weitere Nutzer für kleinere Flächenteile gesucht. Im Mittelpunkt steht die lokalwohlorientierte Entwicklung: Angebot bezahlbarer Räume, hoher Partizipationsansatz, Ertüchtigung und Revitalisierung des Bestandes im Sinne des zirkulären Bauens, Generierung eines ökologischen Impacts; ca. 25.000 m² Nutzfläche für gemeinwohlorientierte Gewerbebetriebe in einem Nutzungsmix aus Kultur, Bildung, Soziales, Gesundheit & Sport, Handwerk und Produktion. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 50 Millionen, mit einem Großteil sollen die noch ungenutzten Räume des Lagers ertüchtigt werden.

Zu den zukünftigen Nutzern gehören Organisationen, wie z. B Artistania e.V., CADUS e.V.,

filmArche e.V., Golden Box GmbH, Naturfreunde Berlin e.V., Archivzentrum e.V. & Co.

 

Fragen an Herrn Weber und Herrn Winkler-Schwarz vom Ausschuss

Frau Mohr: Gibt es Probleme mit der Nachbarschaft?

-       Konflikte sollen schnell aus dem Weg geräumt werden, z. B. bei Lärm- oder Müllproblematik. Zur Lärmproblematik wurden durch das SchwuZ bereits viele Maßnahmen ergriffen, u.a. Beratung und Vernetzung dazu auch über Clubcommission (Herr Weber ist Vorsitzender der Clubcommission, Schallschutzfonds)

Die Reinigungsklasse der Rollbergstraße wurde nach oben gesetzt. Das SchwuZ reinigt nach Veranstaltungen auch selbst die Straße.

 

Frau Mohr: Gab es homophobe Übergriffe?

-       Dies ist ein Thema was Gesamtberlin betrifft. Die Gäste sollen sich wohlfühlen, u.a. wurde die Rollbergstraße nun heller beleuchtet.

Als eine Maßnahme gibt es das Programm „Queer Schutz Now“, mit z. B. Selbstverteidigungskursen.

 

Herr Blesing: Wie wird die Problematik mit dem defekten und immerwährend von Vandalismus gezeichneten Aufzug geregelt?

-       Die Vollgut eG nimmt sich der Thematik in den nächsten Monaten an und wird mit verschiedenen Gruppen dazu in den Austausch treten, um längerfristige Lösungen zu finden.

 

Herr Stemmermann: Welche Veränderungen sind auf dem Gelände durch die Umbaupläne des Vollgutlagers zu erwarten?

-       Durch die Umbaupläne wird sich auch das SchwuZ erweitern, u.a. soll der Eingang nach oben weg von der Rollbergstraße verlagert werden.

Diskussion zum Zuschnitt des Gesamtgeländes und Lärmverlagerung durch Gäste auf den oberen Bereich (straßenabgewandt). Eine Option, die zu prüfen ist, z. B. der Ankauf einer Straße.

 

Seniorenvertreter BVV Neukölln: Wie ist die Ankunfts- und Abholsituation bei den Gästen, lohnt sich eine Taxistation?

-       Durch den Einsatz weiterer mobiler Dienste wie Uber und andere Apps lässt sich das nicht steuern. Die Vielzahl der Gäste reist vorrangig mit den Öffentlichen an.

 

Herr Mahlow nimmt Bezug auf die historische Entwicklung des Geländes, den Wegzug der Brauerei, den Austausch von Nutzungen, Leerstände und die Abwanderung von Betrieben am Standort und sieht die zukünftige Entwicklung mit den verschiedenen Nutzungen als sehr positiv.

 

Herr Ninow: Gibt es einen Betriebsrat? Und wie viele Personen sind mit welchen Verträgen beschäftigt?

-       Ja, es gibt einen Betriebsrat. 40 % der Mitarbeiter sind in Vollzeit, davon wiederum auch Teilzeitbeschäftigung mit mindestens 30, 35 h/Wo beschäftigt sowie 60 % auf Minijobbasis.

 

Frau Preusse erläutert, dass das Thema „Clubkultur in Neukölln“ dadurch, dass es ein Wirtschaftsfaktor für die Stadt wie den Bezirk darstellt, auch im Neuköllner Tourismusbeirat behandelt worden ist. Im September 2023 fand eine Sitzung dazu im Klunkerkranich statt.

 

Frau Krotter: Wie wird das Thema Drogenkonsum behandelt?

-       Vor Ort gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei wie mit Drogenberatungseinrichtungen. Am Hermannplatz gibt es eine Drugchecking-Station. Das SchwuZ setzt sich für Drugchecking auf Landesebene ein.

 

Herr Ninow: Wie wird das Thema Fachkräfte beim SchwuZ aufgegriffen?

-       Es wurden Flüchtlinge integriert. Gerade wird eine Jobplattform in Zusammenarbeit mit der Clubcommission aufgebaut.

 

Eine Trauung queerer Paare im SchwuZ war nach Prüfung durch das Standesamt Neukölln nicht möglich.


 
 

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