Auszug - Vorstellung Projekt "KlingelZeit" (AWO Berlin Kreisverband Südost e.V.)  

 
 
20. öffentliche Sitzung des Sozialausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Sozialausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 06.03.2024 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Seniorenfreizeitstätte Bruno Taut
Ort: Fritz-Reuter-Allee 50, 12359 Berlin
 
Beschluss


Die Ausschussvorsitzende Frau Ouattara begrüßt Frau Lehnert (Leitung Stabstelle Verband, Engagement und Zukunft AWO Kreisverband Südost e.V.), Frau Hannusch (Projektmitarbeiterin vom Neuköllner EngagementZentrum (NEZ) und Projekt "KlingelZeit“), sowie Frau Krumpelt und Herrn Klettke vom Projekt "KlingelZeit“.

Frau Hannusch ist seit 2022 beim Projekt Klingelzeit und stellt das Projekt ausführlich vor. (siehe PPP-Anlage) der nachfolgende Link führt zum NEZ und zu einem Beitrag in der Abendschau vom 13.04.2023 https://nez-neukoelln.de/klingelzeit

Das NEZ ist zusätzlich im Arbeitskreis Seniorinnen und kann dadurch in ein breites Netzwerk vermitteln.

Frau Lehnert berichtet über die Finanzen: Am 01.12.2022 konnten zusätzliche Mittel in Höhe von 20.000 Euro die der Bezirk aus der Senatskanzlei erhalten hat für Nord-Neukölln eingesetzt werden. Die Projektlaufzeitkonnte durch Überbrückungshilfen des Bezirksamtes bis März 2024 verlängert werden. Ab 2024 wird Klingelzeit mit ISP Mitteln finanziert, für die jedoch jährlich eine neue Antragstellung erforderlich ist.

Herr Hecht bedankt sich für die Arbeit und die Schilderung und merkt an, dass der Sozialausschuss alle Menschen im Blick hat. Er fragt nach Erkenntnissen, die aus der Kontaktaufnahme gewonnen wurden, wie die ersten Informationen aufgenommen werden und ob diese statistisch erfasst werden.

Frau Hannusch führt aus, dass es keine Statistik gibt, jedoch ab 2024 eine Evaluation zur Minderung von Einsamkeit geplant ist. Erfahrungen sind, dass viele Menschen mit Todesfällen oder deren Familien weit weg wohnen mit einer Mischung aus Trauer und Einsamkeit in ein tiefes Loch fallen und daher nicht in Seniorenfreizeitstätten gehen. Es fehlt oft der Mut auf neue Gruppen zuzugehen. Hier kann die 2. Person eine helfende Hand sein.

Herr Klettke erlebt Senioren am Telefon oft einsam, ohne dass diese es sagen. Über die Zeit entwickelt sich das positiv durch telefonischen Kontakt, Freundschaften und Veranstaltungen.

Frau Bayraktar fragt wie die Zusammensetzung der 26 Tandems ist, wie der Zuwanderungshintergrund, wie die Sprachkompetenz der Ehrenamtlichen ist, da aus Ihrer Erfahrung die Migrantinnen immer älter werden.

Frau Hannusch antwortet, dass die Freiwilligen sehr vielsprachig sind und das Ehrenamt auch als Sprachschulung nutzen. Tatsächlich gibt es gerade eine Seniorin mit Migrationshintergrund. Obwohl das Projekt sehr offen ist, gibt es anscheinend nach Nord-Neukölln eine „unsichtbare Grenze“

Herr Frankl bedankt sich ebenfalls, findet es schade, dass das Projekt nicht verstetigt wird und möchte sich sehr dafür einsetzen. Er möchte gerne wissen woran die Briefaktion (ggf. mehrsprachig) in Nord-Neukölln gescheitert ist.

Herr Klettke antwortet, dass zum Projektstart Briefe an die Seniorinnen geschrieben werden sollten, dies jedoch vom Bezirksbürgermeister gestoppt wurde, da die Finanzierung noch nicht gesichert war. Die Anschreibe-Aktion soll nachgeholt werden, wenn die ISP Mittel kommen, da es sich hier immerhin um 6.500 € handelt.

Herr Pohl bedankt sich ebenfalls und fragt welche Anliegen neben der Bekämpfung der Einsamkeit noch vorgebracht werden.

Frau Hannusch führt aus, dass es oft Fragen zur Pflege gibt, die dann an die Beratungsstellen weitergegeben werden, nach Krankenhausentlassungen werden oft Hilfen beim Einkaufen benötigt, die dann an Kubus vermittelt werden. Bei erkennbarer psychischer Überlastung wird zum Beispiel auch an den SpD des Gesundheitsamtes vermittelt. Sie haben eine gute Übersicht über die Ansprechpartner beim Bezirksamt.

Herr Pohl fragt, ob das Angebot von Männern und Frauen gleich angenommen wird.

Antwort: Es fragen deutlich mehr Seniorinnen an. Bisher haben sich nur drei Männer gemeldet, von denen keiner ins Projekt eingemündet sind, da diese eher auf Partnersuche sind. Bei den Freiwilligen ist die Beteiligung gemischt.

Frau Schymalla fragt nach den Themen Trauer und Einsamkeit, Vermittlungen und der Finanzierung, da LSP jährlich beantragt werden muss und ob es geplant ist einen „Topf“ für eine Regelstruktur zu schaffen.

Frau Lehnert hofft, dass es eine Regelstruktur-Finanzierung geben wird, kann dies jedoch erst in 2025 sagen. Sie sind gut vernetzt mit Trauer-Cafés und vermitteln bei Bedarf auch dahin weiter.

Frau Bayraktar fragt, ob die Familienangehörigen in den 500 Kontakten enthalten sind.

Antwort: Ja, es melden sich auch Familienangehörige, die weit weg wohnen.

Herr Kringel dankt für die Präsentation und bittet den Dank auch an die Ehrenamtlichen weiterzugeben. Er findet die Verknüpfung untereinander sehr interessant und regt an, neben der Briefaktion zusätzlich Informationen in den „Kiezzeitungen“ zu veröffentlichen.

Frau Lehnert berichtet, dass das Projekt bereits in der Berliner Woche, im Tagesspiegel und beim RBB veröffentlicht wurde. In „Kiez und Kneipe“ bisher noch nicht.

Die meisten Empfehlungen kommen über die Seniorenberatung. Einige werden auch durch das Gesundheitsamt weitervermittelt.

Die Ausschussvorsitzende bedankt sich für die ausführliche Vorstellung und schließt den TOP.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 2 Top 3 240305_KlingelZeit_Besuchs-und Begleitdienst inNeukölln-bearb. AML (11563 KB)    

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

BVV-Büro Neukölln

Zimmer: A 201

Verkehrsanbindungen

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung

an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen

an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen