Auszug - Vorstellung der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Töpchiner Weg durch Herrn Michael Elias  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Partizipation und Integration
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Partizipation und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 07.11.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Gemeinschaftsunterkunft
Ort: Töpchiner Weg 44, 12349 Berlin
 
Beschluss


Herr Elias begrüßt die Anwesenden und bedankt sich für das Interesse an der Arbeit der Tamaja Soziale Dienstleistungen GmbH und übergibt das Wort an Herrn Dr. Just Doedeker.

Die Präsentation der Gemeinschaft finden Sie im Anhang zum Protokoll.

Herr Atashgahi erkundigt sich, ob es zwischen den Bewohnenden im Haus wiederkehrende Differenzen aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten gibt.

Herr Dr. Doedeker teilt mit, dass das Verhältnis der Bewohnenden untereinander sehr spannungsarm ist. Er merkt an, dass er vorbeugende Maßnahmen zur Linderung des Konfliktpotenzials einsetzt und unter anderem auf die Broken-Windows-Theorie zurückgreift. Er verweist hierbei unter anderem auf eine Spende des LAF in Form von Latex-Dispersionsfarben.

Herr Elias merkt an, dass eine gesunde Mischung unter den Geflüchteten sehr gut ist und sich eine Aufteilung nach Nationalitäten meist konfliktfördernd auf den Integrationsprozess auswirkt. Er nennt hierbei Negativbeispiele wie unter Anderem die Ankunftszentren in denen größtenteils Perspektivlosigkeit vorherrscht.

Frau Hascelik erkundigt sich, ob die Geflüchteten bei der Wohnungssuche unterstützt werden.

Herr Dr. Doedeker antwortet, dass aufgrund der guten Ausstattung in der Gemeinschaftsunterkunft eine geringe Fluktuation vorherrscht, weshalb das Angebot zur Unterstützung bei der Wohnungssuche kaum wahrgenommen wird.

Frau Ouattara fragt, wie lange die durchschnittliche Wohndauer in der Gemeinschaftsunterkunft ist.

Herr Dr. Doedeker teilt mit, dass bisher weing Personen ausgezogen sind.

Frau Ouattara erkundigt sich nach der Förderung der Berufs- und Lebensperspektive der Bewohnenden.

Herr Dr. Doedeker verweist auf die gute Sozialarbeit in der Unterkunft, welche sowohl Programme für sportliche Aktivitäten, Hausaufgabenhilfe, Ferien- und Halbtagskinderbetreuung anbietet. Er mahnt an, dass aufgrund der gesetzlichen Vorgaben im Rahmen der FBO keine Kinder aus der umliegenden Nachbarschaft an der Betreuung teilhaben können. Diese fehlende Durchmischung wirkt sich zum Nachteil auf den Integrationsprozess aus.

Frau Güldner erkundigt sich nach den aktuellen Problemlagen der in der GU lebenden Bewohnenden.

Herr Elias antwortet, dass er die derzeitigen Debatten zum Thema Abschiebungen als Scheindiskussion interpretiert und er einen schwindenden Rückhalt aus der Bevölkerung wahrnimmt. Der Rückgang der gesellschaftlichen Akzeptanz von Geflüchteten bereitet ihm Sorgen.

Herr Dr. Doedeker merkt an, dass er sich wünschen würde, dass Firmen gezielt zur Akquise von Arbeitskräften in die Unterkünfte kommen würden.

Frau Manteuffel begrüßt den Vorschlag von Herrn Dr. Doedeker und ergänzt, dass die Sprachförderung von älteren Bewohnenden gezielt gestärkt werden sollte.

Herr Dr. Doedeker weist darauf hin, dass es bereits Angebote zur Sprachförderung gibt. Unteranderem findet der Sprachunterricht für Frauen parallel zur Kinderbetreuung in den Unterkünften statt.

Herr Elias ergänzt, dass sich vor allem große Familien mit einem erhöhten Bürokratieaufwand konfrontiert sehen und somit weniger Zeit für Sprachkurse bleibt. Er mahnt an, dass der Personalschlüssel von einem Sozialarbeiter pro 160 Bewohnende zu gering für eine ausreichende Förderung ist.

Frau Manteuffel erkundigt sich nach den allgemeinen Qualifikationen der Bewohnenden in der GU.

Herr Dr. Doedeker teilt mit, dass die afghanischen Ortskräfte zum großen Teil sehr gut qualifiziert sind und der Rest zum größten Teil nicht über eine akademische Bildung verfügt.

Frau Hascelik kritisiert die fehlende Partizipation seitens der Nachbarschaft und fragt, was sich Tamaja Soziale Dienstleistungen GmbH von den Mitgliedern des Ausschusses wünscht.

Herr Dr. Doedeker sagt aus, dass er sich eine Öffnung der Förderangebote für alle Menschen wünscht. Somit würde der Integrationsprozess auf natürliche Weise beschleunigt werden. Er verweist hierbei auf den Mangel an Kitaplätzen. Er wünscht sich außerdem eine größere Partizipation seitens der Nachbarschaft.

Frau Hascelik erkundigt sich nach der gesellschaftlichen Struktur der Anwohner*innen

Herr Dr. Doedeker teilt mit, dass es sich bei der Nachbarschaft hauptsächlich um Familien handelt.

Herr Atashgahi erkundigt sich, ob die Mitarbeitenden der Tamaja Soziale Dienstleistungen GmbH Feindseligkeiten wahrgenommen haben.

Herr Elias antwortet, dass es bei der Akquise von Büroräumen vermehrt zu Absagen kam, welche er in der Arbeit des Unternehmens begründet sieht. Er erwähnt einen Vorfall, bei dem sich ein potenzieller Vermieter diskriminierend in einer Absage geäußert habe.

Herr Atashgahi bietet an, Jobcoaches für die Gemeinschaftsunterkunft bereitzustellen.

Es findet ein Rundgang durch die Unterkunft statt.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 Top 3 TMJ_GUTW_BVV_07.11 (282 KB)    

 
 

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