Auszug - Vorstellung Terra Naturkost  

 
 
15. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 10.10.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:10 - 18:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Terra Naturkost Handels KG
Ort: Gradestraße 92, 12347 Berlin
 
Beschluss


Herr Meinrad Schmitt, der Inhaber der Terra Naturkost Handels KG, stellt sein Unternehmen vor.

Das Unternehmen wurde 1981 gegründet. Die Wiedervereinigung ermöglichte es, die Versorgung mit Bio-Gütern aus dem Berliner Umland sicherzustellen, seitdem arbeitet das Unternehmen eng mit Landwirt*innen aus dem Umland zusammen und bezieht einen Großteil seines Sortiments aus der Region. Aktuell hat das Unternehmen über 500 Lieferant*innen, wovon viele in Nordostdeutschland angesiedelt sind, das Unternehmen bezieht aber auch Produkte aus Zentralamerika, Afrika und dem Mittelmeerraum. Terra unterstützt viele seiner Lieferant*innen, unter anderem auch finanziell z. B. bei der Ansiedelung und des Ausbaus ihres Angebots. In Brandenburg gibt es mittlerweile 4 Bio-Molkereien, deren Aufbau Terra unterstützt hat und die dem Unternehmen nunmehr die Milch liefern.

Nach mehreren Umzügen siedelte sich das Unternehmen an seinem aktuellen Standort an. 2003 erfolgte ein Neubau, dem seitdem 4 Erweiterungen folgten. Aktuell besitzt das Unternehmen ein 16.000m² großes Lager.

 

Das Angebot des Unternehmens umfasst momentan rund 13.000 Produkte, dazu gehören auch Eigenmarken wie „ei care“ und „landlese“, die sich dem Schutz der Nutztiere versprochen haben. Die Kunden von Terra sind unter anderem Naturkostfachhandel, Gastronomiebetriebe, Marktgänger, Bäckereien, aber auch staatliche Stellen wie Schulen, Ministerien und das Bundeskanzleramt.

 

Das Unternehmen wuchs seit seiner Gründung stetig und die Coronakrise sorgte noch mal für ein Wachstum des Unternehmens. 2021 wurden so ein Umsatz von 180 Mio. € erwirtschaftet. Inflation und der Ukraine-Krieg haben jedoch in letzter Zeit einen Umsatzrückgang von rd. 8% bewirkt.

 

Wie bei den eigenen Produkten legt das Unternehmen auch bei der Stromversorgung Wert auf Nachhaltigkeit und die Versorgung Vorort. Aktuell deckt das Unternehmen 1/3 seines Strombedarfs durch eine eigene Solaranlage. Das Unternehmen arbeitet diesbezüglich daran, die Versorgung auf 2/3 auszuweiten. Eine vollständige Abdeckung des Bedarfes wäre möglich, ist jedoch aktuell aufgrund des Strompreises nicht geplant.

In der Logistik hat das Unternehmen 60 Fahrer*innen und 47 eigene LKWs davon 12 LNG/CNG-Fahrzeuge. Ein Thema, das von Herrn Schmitt in diesem Rahmen angesprochen wird, ist die Verfügbarkeit von Erdgas-Tankstellen im Bezirk.

 

Im Anschluss an die Präsentation stellen die Ausschussmitglieder Fragen zum Unternehmen:

 

Frage: Wie viele Mitarbeiter*innen hat das Unternehmen und sind diese tariflich gebunden angestellt?

Antwort: Das Unternehmen hat rund. 350 Mitarbeiter*innen aus rd. 23 Nationen. 200 Mitarbeiter*innen sind Lagerlogistiker*innen, 120 Mitarbeiter*innen arbeiten im administrativen Bereich. Das Unternehmen arbeitet von morgens bis nach Mitternacht in zwei Schichten, 7 Tage die Woche. Das Unternehmen zahlt mehr als die tariflichen Mindestsätze.

 

Frage: Wie gehen die Lieferant*innen des Unternehmens mit der Problematik Trockenheit um?

Antwort: Die biologisch nachhaltige Landwirtschaft ist einer von vielen Lösungsansätzen, um die Auswirkung des Klimawandels zu begrenzen. Die Bio-Landwirtschaft speichert Wasser bedeutend länger als die herkömmliche industrielle Landwirtschaft und vermeidet zugleich durch den umweltschonenden Anbau Kosten in Höhe von 1,5 Mrd. € pro Jahr, die andernfalls durch Umweltschäden aus der industriellen Landwirtschaft entstehen würden. Auf dieser Grundlage hofft Terra, dass Bio-Lebensmittel nicht besteuert werden, um diese Ersparnisse im Vergleich zur industriellen Landwirtschaft auch den Kund*innen in den Märkten aufzuzeigen. Die steigende Trockenheit ist jedoch definitiv ein großes Problem für die Lieferant*innen des Unternehmens.

 

Frage: Welche Berufe werden bei Terra Naturkost ausgebildet?

Antwort: Ausgebildet werden unter anderem Groß-, Außen- und Einzelhandelskaufleute, Lagerist*innen sowie LKW-Fahrer*innen. Andere Ausbildungen z. B. im IT-Bereich wären möglich, gibt es jedoch aktuell nicht.

 

Frage: Gibt es Gedanken mit den großen Einzelhandelsunternehmen (Rewe etc.) zusammenzuarbeiten? Wie steht das Unternehmen zur ganzjährlichen Verfügbarkeit von Früchten, die in Deutschland nur zu begrenzen Zeiten zur Verfügung stehen?

Antwort: Die Zusammenarbeit mit den großen Märkten ist regelmäßig Thema und ist in der Zukunft durchaus möglich. Einzelne Kettenmärkte werden als Bestandskunden regelmäßig beliefert. Herr Schmitt stimmt zu, dass die Versorgung mit Früchten (z. B. Erdbeeren) unabhängig von der Saison fragwürdig ist. Terra vermeidet es, sich aufgrund der ökologischen Kosten daran zu beteiligen und die Abnehmer*innen des Unternehmens unterstützen dies.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage zum Protokoll 2023_Terra Naturkost_Unternehmenspräsentation (762 KB)    

 
 

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