Auszug - Bibliotheksentwicklungsplan und gesamtstädtische Zielvereinbarung Bibliotheken   

 
 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 06.06.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:05 - 19:14 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Campus Efeuweg, Bibliothek im Ergänzungsbau/ Medienkompetenzzentrum, Haus B5 im Erdgeschoss
Ort: Efeuweg 34, 12357 Berlin
 
Beschluss


Frau Korte leitet den Tagesordnungspunkt ein.

Frau Dr. Bentele stellt den Bibliotheksentwicklungsplan (BEP) vor. Die Präsentation kommt zu Protokoll. Frau Dr. Bentele erklärt, dass sich Bibliotheken gesellschaftlichen Entwicklungen wie Diversität und Lebenslanges Lernen anpassen müssen. Dafür wurden in einem breiten partizipativen Prozess unter Einbeziehung von Politik und Verwaltung Leitideen entwickelt. Um diese Leitideen umzusetzen, sind gezielte Investitionen nötig. Es gibt erhebliche Ausstattungsrückstände, die Diskrepanzen zwischen den Bezirken sind groß. Es gibt u.a. zu wenige Flächen, zu wenig Personal und zu wenige Fortbildungsstunden. Zudem muss die Ausstattung mit IT-Infrastruktur verbessert werden. Bibliotheken als Dritte Orte benötigen mehr Flächen, zudem braucht es neue Standorte. Es gibt auch noch einige weiße Flecken. So soll die Zentralbibliothek eine Fläche von 6.000 m² haben, die HNB hat allerdings nur 3.000m². Für eine Mittelpunktbibliothek gibt es derzeit keinen geeigneten Standort. Die Kooperations- und Netzwerkarbeit soll ausgebaut werden. Wichtig ist auch die Absicherung durch ein Bibliotheksgesetz, um Standards festzuschreiben und Mittel zu sichern.

 

Frau Simon stellt die Zielvereinbarung Bibliotheken vor. Die Präsentation kommt ebenfalls zu Protokoll. Die Zielvereinbarung definiert fünf Indikatoren, die erreicht werden sollen: Veranstaltungen, Kooperationen, Fortbildungstage, Personalausstattung, bezirksspezifische Bibliotheksentwicklung. Dafür erhält der Bezirk zusätzliche personelle Ressourcen (10,1 VZÄ in 2023, 3,5 VZÄ unter Haushaltsvorbehalt, zusätzlich Sachmittel für Kooperationen und Veranstaltungen). Weitere Ziele sind: Erschließung neuer Flächenpotentiale, effektive Nutzung aller Stellenanteile, Stärkung der Strategieebene auf Ebene der Fachbereichsleitung. Die Ziele sollen durch eine Stärkung der aufsuchenden Arbeit (etwa durch das BiBo-Bike) und durch eine Stärkung der Stadtteilbibliotheken (zum Beispiel durch Vergrößerung der Gertrud-Junge-Bibliothek) umgesetzt werden. Auch der Aufbau des Medienzentrums ist ein Beispiel. Zudem sollen mehr Fördermittel akquiriert werden. Eine wesentliche Herausforderung ist die Personalgewinnung.

 

Frau Klein erkundigt sich, ob die Wiedereinführung des Bücherbusses geplant ist. Gibt es Ideen, die High-Deck-Siedlung besser zu erschließen? Frau Simon verweist beim Thema High-Deck-Siedlung auf die Mitteilungen der Verwaltung. Zum Bücherbus erklärt Frau Dr. Bentele, dass vor einer Wiedereinführung Kosten und Nutzen geprüft werden müssten. Sie schätzt ein, dass die Anschaffung von mehr BiBo-Bikes sinnvoller, weil ressourcenschonender ist. Auch das braucht aber mehr Personal. Frau Schaller ergänzt, dass ein Bus gerade in verdichteten Räumen mit viel Verkehr keine gute Lösung ist, zumal auch Fahrer*innen und Stellplatz benötigt werden.

 

Herr Potthast erkundigt sich nach dem Nutzer*innenverhalten und den Besucher*innenzahlen. Frau Dr. Bentele antwortet, dass es automatische Besucher*innenzählungen gibt; die Zahlen erreichen langsam wieder das Niveau vor Corona. Frau Simon ergänzt, dass es auch ein Ziel ist, die Öffnungszeiten und die Angebote an die Bedürfnisse der Nutzer*innen anzupassen.

 

Herr Szczepanski erkundigt sich, was hinter der Bezeichnung Dritter Ort steht und inwieweit die Bibliotheken ggf. auch Aufgaben des Quartiersmanagements übernehmen können. Frau Simon antwortet, dass geplant ist, an Standorten, die dafür geeignet sind, auch ämterübergreifende Angebote zu bündeln. Frau Dr. Bentele erklärt, ein Dritter Ort solle ein Ort neben Arbeitsort und Zuhause sein. Bibliotheken sollen in diesem Sinne Aufenthaltsqualität und auch Sicherheit bieten. Für die Übernahme zusätzlicher Aufgaben brauche es auch zusätzliche Mittel. Wichtig seien auch Kooperationen und Netzwerke.

 

Herr Schulze fragt, bis wann die weißen Flecken identifiziert werden sollen und ob es Überlegungen für Mittelpunktbibliotheken gibt. Er erkundigt sich, wie die Ausstattung im Vergleich zu anderen Bezirken ist. Frau Dr. Bentele erklärt, dass derzeit durch SenKultGZ ein Standortgutachten erarbeitet wird. Gegenüber den anderen Bezirken nimmt Neukölln bei der Ausstattung einen hinteren Platz ein.

 

Herr Ewert erkundigt sich, ob es bzgl. eines Bücherbusses einen Austausch mit anderen Bezirken und dem Senat gibt. Frau Dr. Bentele bejaht. Eine bezirksübergreifende Nutzung ist aber nicht geplant, Fördermittel seitens des Senats gibt es ebenfalls nicht. Andere Bezirke sehen Bücherbusse ebenfalls kritisch.

 

Herr Dehne erkundigt sich, ob die definierten Ziele hilfreich für die Verwaltung sind, ob der BEP jährlich fortgeschrieben wird und ob es für Quereinsteiger*innen finanzielle Nachteile gibt. Frau Dr. Bentele erklärt, dass in einem nächsten Schritt bezirkliche BEPs verfasst werden, die ca. alle fünf Jahre evaluiert werden sollen. Auch der berlinweite BEP soll nach fünf Jahren evaluiert werden. Alle Indikatoren der Zielvereinbarung sind hilfreich. Besonders Veranstaltungen und Kooperationen sind wichtig. Frau Simon erklärt, dass Quereinsteiger*innen keine finanziellen Nachteile entstehen.

 

Frau Adjei erkundigt sich, wie die aufsuchende Arbeit im Südwesten des Bezirks gestärkt werden soll. Frau Dr. Bentele antwortet, dass Buckow momentan ein weißer Fleck ist. Hier werden v.a. Mehrfachnutzungen geprüft.

 

Herr Stemmermann erkundigt sich, was daraus folgt, dass die HNB zu klein ist und wie hoch der Investitionsbedarf für Neukölln ist. Frau Simon antwortet, dass diese Fragen noch geklärt werden müssen.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1_TOP 2 (682 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2_TOP 2 (208 KB)    

 
 

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